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Im Interview: Steven van Schilfgaarde, CFO Royal FloraHolland
Seit dem 17. Mai 2016 ist Steven van Schilfgaarde als CFO und Mitglied der Geschäftsführung von Royal FloraHolland tätig. Er kombiniert umfassende Erfahrungen im Finanzbereich mit operativer Führungskompetenz bei Unternehmen, die auf sehr veränderlichen Märkten mit sehr veränderlichen Kundenwünschen tätig sind.
Herr van Schilfgaarde, was bringen Sie von Ihrer Tätigkeit bei KPN und Getronics mit?
"Das Wichtigste, das ich mitbringe, ist mein 'Drive', zusammen mit all unseren Stakeholdern der Genossenschaft eine gesunde Zukunft zu bieten. Was mir zurzeit auffällt: - Der Zierpflanzensektor hat großes Potenzial. Ich sehe weltweit wirklich einzigartige Wachstumsmöglichkeiten, was man auch am Umsatzwachstum der Royal FloraHolland sieht.
- Ich sehe einen Sektor, der hervorragend zusammenarbeitet.
- Es gibt einige einzigartige Kompetenzen, die Royal FloraHolland sehr stark machen. Royal FloraHolland und der Sektor sind eine Welt voller faszinierender Kombinationen aus Farben, Düften und Emotionen mit rasend schnellen Marktplatz- und Logistikprozessen. Die Infrastruktur von Royal FloraHolland ist eine einzigartige Leistung, um die uns andere Unternehmenszweige beneiden.
Die Kombination aus all diesen Aspekten und dazu die Kraft, die wir als Genossenschaft ausüben können, verleihen unserer Branche ein enormes Potenzial."
Welchen Eindruck haben Sie aktuell von der Royal FloraHolland?
"Royal FloraHolland wird als Genossenschaft von ihren Mitgliedern vorangetrieben. Die Kraft des Unternehmens liegt in der reichhaltigen Geschichte begründet. Dies ist die solide Grundlage der starken, einflussreichen und gesunden Genossenschaft. Tradition sorgt oft für zurückhaltendes Vorgehen.
In der Welt, aus der ich komme, wurden in den letzten zehn Jahren bei der Realisierung der Möglichkeiten, welche Digitalisierung bietet, große Fortschritte erzielt. Für Royal FloraHolland gibt es in dieser Beziehung noch Möglichkeiten zur Weiterentwicklung und Erneuerung. Das heißt nicht, dass wir uns von dem, was wir jetzt haben, trennen müssen, wir müssen aber gut prüfen, welche Technologie unseren Sektor weiterbringen kann. Wir müssen schnell handeln, die IKT ermöglicht neue Dinge und kann die jetzige erfolgreiche Infrastruktur unterstützen, und zwar mit einer sorgfältigen und wohlüberlegten Implementierung, beispielsweise mit Pilotprojekten, um Kinderkrankheiten auszuschalten. Wenn man sich anschaut, wie unser Markt sich organisiert hat und wie andere digitale Marktplätze - beispielsweise die Großen: Alibaba, Amazon oder bol.com - das machen, dann können wir daraus noch viel lernen.
Und schließlich erwarte ich, dass das Wachstum größtenteils aus dem Ausland kommen muss. Auf dem niederländischen Markt sind wir gut vertreten. Der niederländische Markt ist im Verhältnis einer der größten, wenn man sich die Ausgaben im Zierpflanzensektor ansieht. Dies ist ein wichtiger Markt im Hinblick auf hohe Qualität, doch die Wachstumsmöglichkeiten liegen vor allem im Ausland."
Welche Bewegung würden Sie gern bei Royal FloraHolland bewirken?
"Wir haben eine Reihe von Zielsetzungen vereinbart, die Strategie Royal FloraHolland 2020, die ich gern verwirklichen möchte. Dies möchte ich so tun, dass die Konkretisierung dieser Zielsetzungen in dem gemeinsam festgelegten Rahmen gleichzeitig mit der Konkretisierung neuer zukunftsbeständiger Verdienmodelle erfolgt. Die Programme für Royal FloraHolland 2020 enthalten eine Diversität an Zielsetzungen. Um Schnelligkeit zu erzeugen, müssen für die Verwirklichung dieser Zielsetzungen Prioritäten gesetzt werden. Die Implementierung dieser Programme bedarf einer guten Zeitplanung, sodass die gesamte Branche Zeit hat, die Änderungen durchzuführen. Das sollte meiner Meinung nach der Ausgangspunkt sein."
Wo sehen Sie die Herausforderungen? Ergänzen Sie den folgenden Satz: ich bin erst wirklich zufrieden, wenn …
"Ich bin erst seit zwei Wochen hier; da ist die Beantwortung dieser Frage noch schwierig. Zurzeit suche ich den Dialog mit Mitgliedern, Kundinnen und Kunden im Zierpflanzensektor und mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Royal FloraHolland. Ich versuche, bei diesen Gesprächen Aufschlüsse und Wünsche zu sammeln. Zurzeit höre ich sehr viel zu. Es lässt sich also schwer sagen, wann ich zufrieden bin. Doch lassen Sie mich sagen, wenn Royal FloraHolland die Bedürfnisse von Produzenten und Kundinnen und Kunden gut befriedigen kann und wir daran gemeinsam proaktiv arbeiten, dann bin ich zufrieden. Dabei bin ich mir darüber im Klaren, dass jeder Stakeholder von Royal FloraHolland eigene spezifische Schwerpunkte hat. Ich möchte aber schon gern, dass auf der ganzen Linie die Beteiligten die gefällten Entscheidungen verstehen und deren Mehrwert begreifen und in ihre eigene Betriebsführung integrieren. Dann machen wir das gemeinsam und so kommen Royal FloraHolland und der Sektor in Bewegung."
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