Im Interview: Dominique Rotondi

Vor anderthalb Jahren startete toom mit 60.000 Floritray-Paletten für den Pflanzentransport, ab sofort gibt es davon weitere 300.000 in allen toom-Märkten. Mit dem Ausbau der nachhaltigeren Mehrweg-Branchenlösung lassen sich bis zu 202 Tonnen Kunststoff pro Jahr einsparen. toom-Geschäftsführer Dominique Rotondi zieht eine erste Bilanz und gibt einen Ausblick.

toom-Geschäftsführer Dominique Rotondi. Bild: toom.

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Herr Rotondi, Plastik einsparen, und darüber hinaus die Kohlenstoffdioxid-Bilanz verbessern: Das war Ihr Ziel, als Sie 2021 Mehrwegpaletten bei toom einführten. Wie ist Ihre Bilanz nach zwei Jahren – haben Sie Ihr Ziel erreicht?

Richtig, wir agieren hier getreu dem Motto „Vermeiden, verringern, verbessern“, und dabei ist die Reduktion von Plastikmüll natürlich ein zentraler Aspekt unseres Nachhaltigkeitsmanagements. Denn wir alle wissen, dass die weltweite Kunststoffproduktion weiterhin ungebrochen ist und auch nur sehr langsam abnimmt. Als Vorreiter in der Branche sind wir das Thema Mehrweg im Gartenbereich angegangen.

Nach einer Pilotphase in 2021 sind wir im April 2022 richtig gestartet mit rund 60.000 Paletten in 230 Märkten. Damit bieten wir ein Kreislaufsystem für Pflanzenpaletten. Wir sparen dadurch deutlich an Kunststoff ein. Insgesamt liegt das Einsparpotenzial bei rund sieben Millionen Einwegsteigen. Mit den 360.000, die dann bei toom in Umlauf sind, können wir 1,35 Millionen Einwegpaletten pro Jahr einsparen. Ob das aufgeht, können wir im nächsten Jahr sagen, aber wir sind sehr optimistisch.

Wie sind die weiteren Pläne?

Das Projekt, das wir mit 60.000 Paletten pilotiert haben, ist dieses Jahr um 300.000 Paletten erweitert worden. Darunter auch für eine weitere Topfgröße. Nun schauen wir einmal, wie dies läuft und machen uns parallel dazu Gedanken, welche weiteren Umstellungen Sinn machen.

Floritray ist eine Branchenlösung, derzeit aber „nur“ bei toom verfügbar.

Mit Floritray gibt es eine erprobte Lösung auf dem Markt und es ist an der Zeit, dass weitere Unternehmen aus der Branche aufspringen, um gemeinsam schnell und lösungsorientiert für Kundinnen, Kunden und die Umwelt einen Mehrwert zu generieren. Wir sind überzeugt, dass Floritray alle Voraussetzungen erfüllt, um eine Mehrweg-Branchenlösung zu werden, und dafür werden wir uns weiter einsetzen.

Gibt es bei toom weitere Maßnahmen zur Reduktion von Kunststoffabfall, bzw. sind weitere Maßnahmen geplant?

Wir richten uns beim Thema Verpackungen an den oben genannten drei Vs aus:
Vermeiden: Unnötige Verpackungen werden weggelassen. So spart toom zum Beispiel beim Leimholz durch den Verzicht auf die Plastikfolie schon 24 Tonnen Kunststoff jährlich.
Verringern: Der Materialeinsatz für die Verpackung wird auf das Nötigste minimiert. Zum Beispiel ersetzen wir bei Zimmerpflanzen die Kunststoffetiketten durch Varianten aus Papier. Die Etiketten sind halb so schwer und wir sparen so 64% an CO2-Emission je Etikett.
Verbessern: Anstelle von Kunststoff auf Rohölbasis werden bei toom beispielsweise verstärkt Verpackungen aus recyceltem Kunststoff eingesetzt. So wurde in 2021 damit begonnen, die Blumenerden der Eigenmarken auf Folien umzustellen, die zu mindestens 80% aus Post Consumer Rezyklat bestehen, das schon mindestens einen Lebenszyklus hinter sich hat. Zusätzlich sind diese Verpackungen auch wieder recyclingfähig, und die Materialien werden so im Kreislauf gehalten.

Doch es gibt noch mehr Beispiele, wie es toom gelingt, umweltschonender und nachhaltiger zu verpacken: Die Umstellung auf Graspapier bei nützlingsfreundlichen Sämereien spart bis zu 34% CO2. Über 90% unser Pflanztöpfe sind recycelfähig, so ermöglichen wir das Recycling von 450 Tonnen Kunststoff. Zusätzlich haben die Töpfe einen Anteil von mindestens 50 % Post Consumer Rezyklat.

Vielen Dank!

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