IGA Berlin: Auszeichnungen vergeben

Im Wettbewerb "Grabgestaltung und Denkmal" bieten die Friedhofsgärtner zur Internationalen Gartenbauausstellung, der IGA Berlin 2017 den mittlerweile gewohnt hohen Standard.

Große Goldmedaille der Deutschen-Bundesgartenschau-Gesellschaft (DBG) für die beste Gestaltung einer zweistelligen Wahlgrabstätte, Kurpan Zimmer GmbH& Co. KG, Köln. Bild: GG Zimmer

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Mit 73 Gräbern im Wettbewerb „Grabgestaltung und Denkmal“ bieten die Friedhofsgärtner zur Internationalen Gartenbauausstellung, der IGA Berlin 2017 in Marzahn-Hellersdorf den mittlerweile gewohnt hohen Standard. Lieblings-Frühlingsfarbe der Friedhofsgärtner, die aus ganz Deutschland nach Berlin reisten um sich miteinander zu messen, ist in diesem Jahr die Kombination aus Weiß, Gelb und Orange. Diese Farbstellung ist auf vielen Gräbern in ganz unterschiedlichen Interpretationen zu sehen. Einige Aussteller wagten sich mit tiefen Rot oder intensivem Violett außerdem an kräftige Farben - die Vielfalt der kleinen Stiefmütterchen lässt im Farbspiel mittlerweile kaum noch Wünsche offen, feinste Farbverläufe geben die Kleinen ebenso her wie reine Farben. Die Hornveilchen bleiben Friedhofsgärtners Liebling auf den Frühlingsbeeten, aber sie lassen sich auch gut mit anderen Frühlingsblumen wie Ranunkeln, Vergissmeinnicht oder Gänseblümchen mischen.

Bei der Gestaltung scheint der Trend wieder zu den etwas schlichteren Arbeiten zu gehen, die oft ihren Charme erst auf den zweiten Blick verraten. Vorbei scheinen auch die Zeiten der extremen Modellierungen zu sein, aber nur die wenigsten Schaugräber kommen ohne die kunstvoll gestalteten Oberflächen aus - mit ihnen lässt sich mit relativ kleinem Aufwand große Wirkung erzielen. Solche Beispiele, bei denen nur ein oder zwei Bodendecker mit einer cleveren Modellierung für Aufmerksamkeit sorgen, sind auf der IGA in größerer Zahl zu finden.

Bei den Bodendeckern versuchten überraschend viele Aussteller mit sukkulenten Pflanzen zu punkten. 2015 gab es bereits ein gutes Beispiel zu diesem Thema im Wettbewerb, jetzt greifen es mehr Betriebe auf. Die Schaugräber auf der IGA haben außerdem die passenden Lagen: Sandiger Boden und volle Sonne sind hier oft in Kombination zu finden. Mit der Kugelblume, Globularia, ist ein neuer Bodendecker zu sehen. Die kleine Staude aus der Familie der Knöterrichgewächse blüht im Frühling mit hellblauen, kugeligen Blüten, die ihr den deutschen Namen gaben. Bis zum Ende der IGA am 15. Oktober wird Zeit genug sein um die Entwicklung dieser kleinen Schönheit zu beobachten. Auf kleinen Gartenschauen war die Kugelblume hin und wieder einmal zu sehen.

Bei den Rahmengehölzen wird nicht mehr mit Menge geklotzt - eine besonders schöne Pflanze wird gekonnt in Szene gesetzt. Begleiter sind dann gern Stauden oder Gräser. Anders als noch in Havelberg 2015 spielen Accessoires wie Hölzer oder Metallteile in Berlin nur noch eine untergeordnete Rolle. Insgesamt erscheinen die Schaugräber praxisnäher geworden zu sein, viele Arbeiten, die auch ausgezeichnet wurden, kann man fast eins zu eins in die Pflanzung übersetzen.

Bei den Grabarten sind die ehemals weniger geliebten, weil gestalterisch sehr schwierigen Urnengräber, mit 29 Anlagen in der Breite und in der Qualität sehr gut vertreten. 21 einstellige Wahlgräber, 20 zweistellige Wahlgräber und drei große Gräber in „fließender Form“ bilden das Angebot in Berlin. Die fließende Form hat sich gegen den ehemaligen Dreisteller durchgesetzt - sie wirkt wegen der freien Form weniger statisch und bietet andere Gestaltungsmöglichkeiten wie die drei Arbeiten auf der IGA beweisen. Mit 32 Goldmedaillen, 19 Silbermedaillen und 12 Bronzemedaillen sowie drei Großen Goldmedaillen und 10 Ehrenpreisen legte die Jury auch beim Frühling der Friedhofsgärtner in Berlin wieder strenge Maßstäbe an. Die Qualität der Arbeiten machte die Aufgabe für das fünfköpfige Richterteam auch in diesem Jahr nicht leicht.

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