Gernée: Starke Ziergräser aus Belgien

10 Millionen Pflanzen in P9 pro Jahr und ein breitgefächertes Sortiment - das zeichnet den Ziergräser-Erzeuger Gernée im belgischen Sint-Katelijne-Waver aus.

Gert Gernée in seinem Betrieb. Bild: GABOT.

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Die Gärtnerkarriere von Gert Gernée ist eine Laufbahn wie aus dem Bilderbuch: Schon als kleiner Junge teilte er Pflanzen und säte Violen aus, um sie dann in der Nachbarschaft zu verkaufen. Nach Abschluss der allgemeinbildenden Schule setzte er diesen Weg fort: Zunächst absolvierte er ein Lehramtsstudium für Landwirtschaft und Gartenbau. Nebenbei produzierte er Violen und Gemüsepflanzen, später auch Stauden und Dahlien. Die ersten Ziergräser kamen im Jahr 2000 dazu. Nach dem Studium war Gernée zunächst drei Jahre als Lehrkraft tätig, bevor er sich 2007 ganz dem eigenen Betrieb widmete. Doch zunächst verlegte er seinen Betrieb nach Sint-Katelijne-Waver, wo ihm ein größeres Areal zur Verfügung stand. Seither ist das Unternehmen stetig gewachsen: Heute ist der Betrieb 14 ha groß. Neben 8 ha Containerfläche im Freiland bewirtschaftet Gernée 5 ha Gewächshausfläche. Unter Glas werden frostempfindliche und diverse wärmeliebende Pflanzen erzeugt, dazu kann unter Glas die Saison früher begonnen werden.

Ca. 350 Staudensorten hat Gert Gernée im Anbau, bemerkenswerter ist aber das ebenfalls rund 350 Arten und Sorten umfassende äußerst breitgefächerte Sortiment an Ziergräsern. Je nach Sorte sind Stückzahlen zwischen 5.000 bis 250.000 verfügbar. Aktuelle Topsorten im Sortiment sind Sesleria autumnalis, Stipa 'Ponytails' und Pennisetum.

„Ich möchte jedes Jahr besser werden“, sagt Gert Gernée, der den Betrieb mit insgesamt 16 Mitarbeitern führt und seine Produkte hauptsächlich in die belgischen Nachbarländer vermarktet. „Die Kunden spüren unsere Begeisterung für Pflanzen“, so Gernée weiter und er ist immer bemüht, ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis anzubieten, was allerdings nicht ganz einfach ist. „Die hohen Transportkosten sind ein Problem“, sagt er und fügt lächelnd hinzu, „dass viele Kunden immer noch die Preise von 1995 zahlen wollen“.

Gernée setzt konsequent auf ein Sortiment gesunder Pflanzen, so das nahezu keine Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden müssen. Getopft wird ein torfbasiertes Substrat; auch wenn mit torffreier und torfreduzierter Topferde experimentiert wird, sieht das der Ziergrasexperte kritisch: Das Problem sei der Preis für alternative Substrate; ein „Kundendruck“ sei in diesem Punkt auch nicht zu spüren. Gert Gernée ist sehr strukturiert und nah am Markt und da überrascht es doch ein wenig, dass der Unternehmer nicht mehr an der MPS-Zertifizierung teilnimmt. „Ich habe keine Lust mehr ständig nachzuweisen, dass ich alles richtig mache“, sagte er und geht den eigenen Weg konsequent weiter. Mit Erfolg: Durch die starke Kundenbindung steht der Betrieb gut da und kann auch schon die nächsten Wachstumsschritte planen. Gernée hat nach vier Jahren Wartezeit die Genehmigung für den Bau einer Lagerhalle mit Büroräumen erhalten. Dieses Projekt soll 2025 in Angriff genommen werden.

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