Florimex: Hat Insolvenz beantragt

Für die Unternehmen der niederländischen Florimex-Gruppe ist am 10.04.2013 Insolvenz beantragt worden.

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De Kwakel (Niederlande) - Für die Unternehmen der niederländischen Florimex-Gruppe ist am 10.04.2013 die Eröffnung des Insolvenzverfahrens beantragt worden. Die Geschäftsleitung hatte am 09.04.2013 vorerst beim zuständigen Gericht ein Moratorium (vorübergehender Zahlungsaufschub) beantragt, nachdem die niederländische Bank ABN Amro FloraHolland mitgeteilt hatte, daß sie nicht länger für die Kreditwürdigkeit von Florimex garantiere. 

In der Folge hatte FloraHolland ihren Anlieferern mitgeteilt, dass FloraHolland mit sofortiger Wirkung das Zahlungsausfallrisiko für Lieferungen an Florimex nicht mehr übernehme. Die Bezahlung der bis zu diesem Zeitpunkt ordnungsgemäß durchgeführter Lieferungen durch FloraHolland sei gesichert. Damit war Florimex der Zugriff auf Ware über die Versteigerungsuhren und über Connect versperrt. 

Betroffen sind die Florimex Aalsmeer BV (handelnd unter den Namen Baardse Flowers, Baardse Plants, Baardse Flowers and Plants, Baardse Plants ans Flowers, Baardse, Disva Garden Center Plants und Disva), die Florimex BV, die Florimex International BV und die C Van Starkenburg BV mit Sitz in De Kwakel (Betula 11) sowie die Sierafor BV mit Sitz in Rijnsburg (Laan van Verhof 40). Die Firmen haben ihre Arbeit eingestellt, rund 330 Menschen sind nun ohne Arbeit. 

Am 10.04.2013 wurde dann der Status des vorübergehenden Zahlungsaufschubs (surseance) in ein Insolvenzverfahren umgewandelt. Als Termin für die erste Gläubigerversammlung wurde der 19. Juni 2013, 10:00 Uhr festgelegt. 

FloraHolland bedaure diese Entwicklung, denn Florimex sei schon lange ein geschätzter, großer Einkäufer auf der internationalen Handelsplattform. Selbstverständlich habe FloraHolland bei Kunden und damit auch bei Florimex Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Dem 14-Tages-Kredit von 1,5 Mio. Euro stünden aber entsprechende Sicherheiten gegenüber, sodaß das Risiko für FloraHolland begrenzt sei. 

Die Produzenten seien von einem möglichen Konkurs von Florimex unterschiedlich stark betroffen. Auf jeden Fall würden mit Florimex vereinbarte Terminaufträge erst einmal ausfallen, doch die verschiedenen Aufträge würden oft schnell von anderen Großhändlern und Exporteuren aufgegriffen und übernommen werden. 

Zur Florimex-Holding zählen unter anderem die Großhandelsunternehmen Florimex, Sierafor, Baardse, Starkenburg und Greens mit Niederlassungen in den Niederlanden, Portugal, Spanien und Ecuador. Als der Finanzinvestor Bencis Florimex vor acht Jahren übernommen hat, betrug der Gesamtumsatz noch über 400 Mio. Euro pro Jahr (GABOT berichtete). Nach dem Rückzug aus Deutschland und anderen Regionen schrumpfte der Jahresumsatz auf rund 220 Mio. Euro. 

In der niederländischen Gartenbaubranche machten seit Tagen Gerüchte über einen Konkurs von Florimex die Runde. (red) 

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