FGL: Welche Bedeutung hat die Farbe "Grün"?

Die Verbände für beruflichen Naturschutz, Garten- und Landschaftsarchitektur begrüßen 150 Gäste zum Jahresempfang der Grünen Verbände.

Begrüßung Vorsitzende der HVNL Elke Grimm. Bild: FGL.

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Mit dieser Frage befassen sich die „Grünen“ Berufsverbände in Hessen. Nicht weil sie es politisch meinen, sondern weil sie alle etwas mit der Gestaltung von Natur, Landschaft, Parks, Gärten und Sportplätzen zu tun haben. Dabei geht es nicht um die passende Farbauswahl ob Maigrün besser passt als Moosgrün, Tannengrün oder Smaragdgrün. Oder die Gartengestaltung mehr im Stile Jadegrün, Türkisgrün oder Minzgrün zu halten sei. Vielmehr stellen sich alle grünen Verbände den gesellschaftlichen Herausforderungen zwischen Klimaanpassung, Fachkräftemangel, älter werdender Gesellschaft und Erhalt der Biodiversität.

In diesem Jahr hat die Hessische Vereinigung für Naturschutz und Landschaftspflege (HVNL) stellvertretend für die hessischen Landesverbände

  • des Bundes Deutscher Landschaftsarchitekt:innen (bdla) und - der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur (DGGL),
  • des Fachverbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau HessenThüringen (FGL) sowie
  • der hessischen Landesgruppe der Gartenamtsleiterkonferenz (GALK)eingeladen.
    Treffpunkt war die Architekten- und Stadtplanerkammer in Wiesbaden.

Die Vorsitzende der HVNL, Elke Grimm, hieß die 150 Gäste herzlich willkommen und bedankte sich beim Gastgeber, der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen den Empfang in deren schönen Garten ausrichten zu können. Mit den Fragen: “Was bedeutet die Farbe „Grün“ in unserer Gesellschaft? - Welche Aufgaben hat das Arbeitsfeld „Grün“ in der aktuellen gesellschaftlichen Diskussion?“ stimmte sie die Gäste auf den Abend ein.

Erste Antworten aus dem Berufsstand der Architekten und Stadtplaner kamen von Joachim Exler, Vorstand der Architekten- und Stadtplanerkammer sowie Schatzmeister. Im Rahmen seiner Begrüßung befasste er sich beispielsweise mit der Frage, ob die anstehende Integration der Landschaftsarchitektur in einen neuen Fachbereich gemeinsam mit Architektur, Innenarchitektur und Stadtplanung an der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe neue Perspektiven für das „Grün in der Stadt“ eröffnet.

Elke Grimm setzte den Reigen der Antworten fort: so steht das Arbeitsfeld „Grün“ nicht nur für ein Heizungsgesetz oder die Verhinderung von Bauvorhaben. Vielmehr steht es für die Bewältigung zahlreicher alter und neuer Herausforderungen: Viele Menschen in Hessen profitieren von der kontinuierlichen Arbeit der grünen Berufe: Erholung in der frei zugänglichen Natur, die Schönheit der Parks und Gärten genießen, Fit bleiben durch die vielfältigen Sportangebote, Hitzeschutz und das Beobachten der Natur. In Zeiten von Konflikten und Unsicherheiten leisten grüne Berufe einen wertvollen Beitrag zum Wohlbefinden der Gesellschaft, die das Gemeinschaftsgefühl stärken. Und nicht zuletzt tragen sie wesentlich zur Bewahrung unseres Planeten für zukünftige Generationen bei. Naturnahe Lösungen sind angesagt und dies insbesondere vor dem Hintergrund schrumpfender Finanzmittel.

Die Verbände des beruflichen Naturschutzes, der Garten- und Landschaftsarchitektur sehen sich in der Verantwortung das Erreichte sicher zu stellen und Lösungen für neue Fragen zu liefern. Elke Grimm richtete deshalb einen Appell an die Politik, die Kompetenz der „Grünen“ Verbände in der Stadt- und Biotopverbundplanung sowie bei der Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen zu nutzen und gegen Widerstände aufzuklären und für die gemeinsamen Inhalte zu werben.

Das Grußwort des Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt überbrachte, Dr. Christian Hey, Abteilungsleiter Landwirtschaftliche Erzeugung, Weinbau und Ernährung. „Die 'Grünen Berufsverbände' nehmen eine tragende Rolle bei der zukunftssicheren und lebenswerten Gestaltung unserer Lebensräume ein. Ihre Arbeit wirkt sich auf vielen Ebenen aus – klimatisch und ökonomisch, nachhaltig und sozial. Sie sorgen für eine bessere Luft, mehr Biodiversität und ein angenehmes Stadtklima. Lassen Sie uns daher gemeinsam Lösungen finden, um nachhaltige und qualitativ hochwertige Lebens-, Arbeits- und Freizeiträume für alle zu schaffen“, betonte sagte Dr. Christian Hey.

Anstöße für den weiteren Austausch und die folgenden Gespräche bei leckerem Essen und einem Gläschen Wein lieferte dann Lars Ruppel, mehrfacher deutscher Meister im Poetry Slam. Das Gedichte nicht tragisch sein müssen, sondern Worte einen bunten Strauß ergeben, dessen Faszination Mann und Frau sich nicht entziehen kann – diesen Beweis trat Lars Ruppel mit seiner SLAM Poetry Show an. Auf den Punkt gebracht beantwortete er auf seine philosophisch-poetische Art die gestellte Frage zur Bedeutung der Farbe „Grün“.

Die Gäste aus Wirtschaft, Kommunen sowie Institutionen der Grünen Branche sowie die Mitglieder der veranstaltenden Verbände nutzten die Gelegenheit bis in den späten Abend hinein, sich fachlich auszutauschen und kennenzulernen, neue Kontakte zu knüpfen und alte zu pflegen. Und natürlich steuerte der gastronomische Beitrag mit dem bewährten Grillbuffet des Wiesbadener Gastronomen Jochen Kettner und seinem Lumen-Team einen maßgeblichen Anteil bei. Alles in allem wieder ein gelungener Abend, wie die befragten Gäste betonten.

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