- Startseite
- ESA-Konferenz 2022: Transformation der L...
ESA-Konferenz 2022: Transformation der Landwirtschaft
Die European Society for Agronomy (ESA), ein internationales Netzwerk von Agrarforscherinnen und -forschern, lädt alle zwei Jahre zu einer Tagung. Zur diesjährigen Konferenz hatten sich insgesamt 243 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 26 Ländern am Tagungsort an der Universität Potsdam eingefunden.
Digitalisierung und Vielfalt auf dem Acker
Zentrales Thema der Konferenz war die Frage, inwiefern die Digitalisierung helfen kann, Herausforderungen der Landwirtschaft, wie den Klimawandel oder den Verlust der Artenvielfalt, zu meistern. Die Konferenzgäste diskutieren die These, dass ein verbessertes Monitoring von Boden, Wasserhaushalt und Pflanzenwachstum durch digitale Sensorik oder ein höherer Automatisierungsgrad auf dem Feld mithilfe von Agrarrobotik es ermöglichen, den Pflanzenanbau vielfältiger zu gestalten. Eine höhere Vielfalt der Ackerfrüchte und ein Anbau, der zu den jeweiligen Standortbedingungen passt, sollen den Erhalt von Bodenfruchtbarkeit, Grundwasserqualität und Biodiversität fördern, sowie den Ausstoß von Klimagasen aus Agrarböden vermindern.
Mit Computersimulationen Klima- und Landschaftsprozesse verstehen
Als Präsident der ESA eröffnete Professor Claas Nendel, Experte für Agrarökosystemmodellierung am ZALF und Professor für Landschaftssystemanalyse an der Universität Potsdam, die Konferenz. Am ZALF ist Nendel Co-Leiter der Forschungsplattform „Datenanalyse & Simulation“. Nendel und sein Team arbeiten an Computermodellen, in denen sie unter anderem die Auswirkungen des Klimawandels auf die Landwirtschaft oder Prozesse in unterschiedlich gestalteten Landschaften auf das Pflanzenwachstum darstellen. Simulationen sind ein Bestandteil der Digitalisierung in der Landwirtschaft „Sie sind ein sehr gutes Werkzeug, Landwirtschaft neu zu denken. Sie helfen zu verstehen, wie Ackerbau und Umwelt widerstandsfähiger gegen Phänomene wie Dürre oder Starkregen werden können oder wie die Artenvielfalt geschützt werden kann“, erklärt Nendel.
Ressourceneffizienz für Pflanzenbau und Tierhaltung
Im Konferenzprogramm stellten internationale Agrarforscherinnen und -forscher ihre Arbeit an Computersimulationen sowie Feld- und Laborexperimenten vor. Ein Themenblock der Konferenz widmet sich weiteren digitalen Lösungen, wie smarter, vernetzter Sensorik und Robotik für Präzisionslandwirtschaft. Die Teilnehmenden diskutierten darüber hinaus Ansätze, den großflächigen Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft zu verringern und gleichzeitig durch stabile Erträge von einer höheren Biodiversität zu profitieren. Ein weiterer Themenbereich der Konferenz fokussierte sich auf die Frage, wie Pflanzenbau und Tierhaltung miteinander kombiniert werden können. Die Teilnehmenden stellten hier Ansätze für ressourceneffiziente Kreisläufe aus dem Anbau und der Bewirtschaftung von Grünland, Futterpflanzen und Düngung vor.
Zusammenarbeit von Forschung und Praxis in Landschaftslaboren
Den Teilnehmenden der diesjährigen Konferenz wurden Exkursionen zu Versuchsflächen des ZALF und Partnerinstitutionen angeboten. Eines der Exkursionsziele war das ZALF-Landschaftslabor patchCROP. Hier untersuchte ein Forschungsteam die Vorteile von Digitalisierung und einem kleinteiligem, vielfältigem Anbau in Zusammenarbeit mit einem Praxisbetrieb. Weitere Exkursionen führten die Teilenehmenden in das ZALF-Landschaftslabor AgroScapeLab Quillow, in das Biosphärenreservat Spreewald und auf Agroforst-Versuchsflächen der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE). (ZALF)
Kommentare (0)
Bisher sind keine Kommentare zu diesem Artikel erstellt worden.