BASF: Ergebnis leicht über Markterwartungen

"In nahezu allen Branchen und Regionen war das Kaufverhalten der Kunden nach wie vor zurückhaltend. Dennoch lag das BASF-Ergebnis in diesem anspruchsvollen Umfeld leicht über den Markterwartungen und damit nur leicht unter dem Niveau des Vorjahresquartals", sagte BASF-Vorstandsvorsitzender Dr. Markus Kamieth, der zusammen mit Finanzvorstand Dr. Dirk Elvermann die Zahlen zum dritten Quartal vorstellte.

Das dritte Quartal 2025 war geprägt durch eine schwache Marktdynamik. Bild: BASF.

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Das EBITDA vor Sondereinflüssen der BASF-Gruppe, einschließlich des nicht fortgeführten Coatings-Geschäfts, ging im Vergleich zum Vorjahresquartal leicht um 78 Mio. Euro auf 1,5 Mrd. Euro zurück.

Aufgrund der geplanten Veräußerung werden die Geschäftseinheiten Fahrzeugserienlacke, Autoreparaturlacke und Oberflächentechnik ab dem 30. September 2025 gemäß IFRS 5 als nicht fortgeführtes Geschäft ausgewiesen. Ab diesem Zeitpunkt sind die Umsätze und Ergebnisse dieser Geschäftseinheiten nicht mehr Teil des Umsatzes und EBIT(DA) der BASF-Gruppe sowie des Segments Surface Technologies. Rückwirkend zum 1. Januar 2025 und bis zum Abschluss der Transaktion wird das Ergebnis nach Steuern dieser Geschäftseinheiten im Ergebnis nach Steuern der BASF-Gruppe als separate Position („Ergebnis nach Steuern aus nicht fortgeführtem Geschäft“) ausgewiesen. Die Werte für das Jahr 2024 wurden entsprechend angepasst.

Die jetzt veröffentlichte Quartalsmitteilung zeigt die Pro-forma-Werte, einschließlich des nicht fortgeführten Geschäfts, sowie die angepassten Werte gemäß IFRS 5, ohne nicht fortgeführtes Geschäft. Im Folgenden werden die angepassten Werte näher erläutert, in denen der rückwirkende Ausweis der Veräußerungsgruppe „Coatings“ als nicht fortgeführtes Geschäft reflektiert ist; die Vorjahreswerte sind entsprechend angepasst. In Klammern werden jeweils die Pro-forma-Werte 2025, einschließlich des nicht fortgeführten Geschäfts, sowie die im Rahmen der Berichterstattung 2024 berichteten Vorjahreswerte genannt, aber nicht näher erläutert.

Der Umsatz lag mit 14,3 Mrd. Euro (Q3 2025 pro forma: 15,2 Mrd. Euro) leicht unter dem Wert des Vorjahreszeitraums von 14,8 Mrd. Euro (Q3 2024 berichtet: 15,7 Mrd. Euro). Negative Währungseffekte, vor allem aus dem US-Dollar, dem chinesischen Renminbi und aus der indischen Rupie, sowie gesunkene Preise waren ausschlaggebend hierfür. Die Segmente Chemicals, Materials, Industrial Solutions sowie Agricultural Solutions verzeichneten einen Preisrückgang, während Surface Technologies und Nutrition & Care ihre Preise verbesserten. Eine positive Mengenentwicklung bei Surface Technologies, Chemicals und Materials konnte dem Umsatzrückgang teilweise entgegenwirken.

Das EBITDA vor Sondereinflüssen, ohne das nicht fortgeführte Geschäft, sank im Vergleich zum Vorjahresquartal leicht von 1,5 Mrd. Euro (Q3 2024 berichtet: 1,6 Mrd. Euro) auf 1,4 Mrd. Euro (Q3 2025 pro forma: 1,5 Mrd. Euro) aufgrund der rückläufigen Ergebnisentwicklung der Segmente Industrial Solutions, Chemicals, Materials und Nutrition & Care. Der deutliche Ergebnisanstieg der Segmente Surface Technologies und Agricultural Solutions konnte der rückläufigen Ergebnisentwicklung in den Core Businesses nur teilweise entgegenwirken. Das Ergebnis von Sonstige verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen belief sich ebenso wie im Vorjahresquartal auf 10%.

Das EBITDA betrug 1,2 Mrd. Euro (Q3 2025 pro forma: 1,3 Mrd. Euro) nach knapp 1,2 Mrd. Euro (Q3 2024 berichtet: knapp 1,3 Mrd. Euro) im Vorjahreszeitraum. Im EBITDA fielen Sondereinflüsse in Höhe von minus 0,2 Mrd. Euro an. Diese resultierten vor allem aus Sonderaufwendungen für Strukturmaßnahmen, insbesondere im Zusammenhang mit den laufenden Kosteneinsparprogrammen. Außerdem ergab sich ein Sonderertrag aus der Veräußerung des Geschäfts mit Food and Health Performance Ingredients im Unternehmensbereich Nutrition & Health. Mit 232 Mio. Euro (Q3 2025 pro forma: 278 Mio. Euro) lag das EBIT über dem Wert des Vorjahresquartals von 191 Mio. Euro (Q3 2024 berichtet: 250 Mio. Euro).

Das Ergebnis nach Steuern und nicht beherrschenden Anteilen belief sich ohne nicht fortgeführtes Geschäft und einschließlich des nicht fortgeführten Geschäfts auf 172 Mio. Euro, nach 287 Mio. Euro im Vorjahresquartal. Im dritten Quartal 2024 war ein Sonderertrag im Zusammenhang mit der Einbringung von Vermögenswerten von Wintershall Dea in Harbour Energy plc, London/Vereinigtes Königreich, enthalten. Das Ergebnis je Aktie betrug 0,19 Euro im dritten Quartal 2025 (Vorjahresquartal: 0,32 Euro). Das um Sondereinflüsse und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte bereinigte Ergebnis je Aktie lag bei 0,52 Euro (Vorjahresquartal: 0,32 Euro).

Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit betrug im dritten Quartal 1,4 Mrd. Euro und lag damit um 681 Mio. Euro unter dem Wert des Vorjahresquartals. Maßgeblich für den Rückgang war die Veränderung der sonstigen operativen Vermögenswerte. Die Auszahlungen für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen gingen um 510 Mio. Euro auf 973 Mio. Euro zurück. Der Free Cashflow lag im dritten Quartal 2025 bei 398 Mio. Euro und damit um 171 Mio. Euro unter dem Wert des Vorjahreszeitraums.

BASF beginnt im November 2025 ein Aktienrückkaufprogramm

Die mit Carlyle im Oktober 2025 getroffene Vereinbarung stellt einen wichtigen Meilenstein dar, das BASF-Portfolio zu fokussieren und den Wert des Coatings-Geschäfts zu heben. Sie verdeutlicht, dass BASF ihre „Winning Ways“-Strategie konsequent umsetzt.

Angesichts der bereits erhaltenen und noch erwarteten Zahlungsmittelzuflüsse, insbesondere aus Portfoliomaßnahmen, wird BASF, wie gestern bereits veröffentlicht, ein Aktienrückkaufprogramm starten. Das Programm hat ein Volumen von bis zu 1,5 Mrd. Euro, soll im November 2025 beginnen und bis Ende Juni 2026 abgeschlossen werden. Es ist Teil des im Rahmen des Capital Markets Days im September 2024 angekündigten Aktienrückkaufs in Höhe von insgesamt 4 Mrd. Euro bis Ende 2028. Diese Aktienrückkäufe sollten ursprünglich ab spätestens 2027 beginnen. Nun wird ein Teil davon zeitlich vorgezogen.

„Der frühere Start des Aktienrückkaufprogramms ist Ausdruck des Vertrauens des Managements in die finanzielle Stärke und den echten Wert von BASF, der unserer Ansicht nach im aktuellen Aktienkurs nicht vollständig zum Ausdruck kommt“, so Elvermann.

BASF SE wird die zurückgekauften Aktien einziehen und das Grundkapital entsprechend herabsetzen.

Ausblick 2025 für die BASF-Gruppe

BASF behält die Annahmen zu den weltweiten wirtschaftlichen Rahmen­bedingungen für das Jahr 2025 wie folgt unverändert bei:

  • Wachstum des Bruttoinlandsprodukts: 2,0% bis 2,5%
  • Wachstum der Industrieproduktion: 1,8% bis 2,3%
  • Wachstum der Chemieproduktion: 2,5% bis 3,0%
  • US-Dollar-Wechselkurs von durchschnittlich 1,15 US-Dollar/Euro
  • Ölpreis der Sorte Brent von 70 US-Dollar/Barrel im Jahresdurchschnitt

Infolge des geänderten Ausweises der Geschäftseinheiten Fahrzeugserienlacke, Autoreparaturlacke und Oberflächentechnik hat BASF die in ihrem Halbjahresbericht 2025 dargestellte Prognose der BASF-Gruppe für das Gesamtjahr 2025 technisch angepasst (bisherige Prognose aus dem BASF-Halbjahresbericht 2025 in Klammern, falls abweichend):

  • EBITDA vor Sondereinflüssen zwischen 6,7 Mrd. Euro und 7,1 Mrd. Euro (7,3 Mrd. Euro und 7,7 Mrd. Euro)
  • Free Cashflow zwischen 0,4 Mrd. Euro und 0,8 Mrd. Euro
  • CO2-Emissionen zwischen 16,7 Mio. Tonnen und 17,7 Mio. Tonnen

Die Differenz zwischen der technisch angepassten Prognosespanne und der bisherigen Prognosespanne für das EBITDA vor Sondereinflüssen spiegelt den erwarteten Ergebnisbeitrag des nicht fortgeführten Coatings-Geschäfts im Jahr 2025 wider, das Teil der Transaktion mit Carlyle ist. Dieses wird rückwirkend zum 1. Januar 2025 als nicht fortgeführtes Geschäft ausgewiesen.

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