Baden-Württemberg: Erstmals Streuobstpreis verliehen

Streuobstwiesen sind einzigartige Kulturlandschaften mit hoher Artenvielfalt. In Baden-Württemberg stehen die größten zusammenhängenden Streuobstbestände in ganz Europa - sie bieten Raum für rund 5.000 Tier- und Pflanzenarten sowie etwa 3.000 verschiedene Obstsorten.

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Streuobstwiesen sind einzigartige Kulturlandschaften mit hoher Artenvielfalt. In Baden-Württemberg stehen die größten zusammenhängenden Streuobstbestände in ganz Europa - sie bieten Raum für rund 5.000 Tier- und Pflanzenarten sowie etwa 3.000 verschiedene Obstsorten. Um diese herrlichen Naturräume zu bewahren, hat das Land Baden-Württemberg eine eigene Streuobstkonzeption erarbeitet. Der Streuobstpreis Baden-Württemberg würdigt das gesellschaftliche Engagement von Bürgerinnen und Bürgern für ihre Streuobstwiesen. Die Preisträger des im August 2015 erstmals ausgelobten Streuobstpreises stehen jetzt fest: Der NABU Kirchberg an der Jagst zusammen mit dem Förderkreis regionaler Streuobstbau Hohenlohe-Franken (Landkreis Schwäbisch-Hall), die Obst- und Gartenbauvereine Mössingen und Belsen (Landkreis Tübingen) sowie die Fachwarte des Obst- und Gartenbauvereins Bissingen an der Teck (Landkreis Esslingen) dürfen sich über ein Preisgeld in Höhe von jeweils 1.000 Euro freuen.

„Wir wollen das Engagement von Bürgerinnen und Bürgern auszeichnen, die sich vorbildlich und langfristig für die Bewahrung und die Pflege der Streuobstbäume einsetzen. Die ausgewählten Preisträgerinnen und Preisträger zeigen einen beispielhaften Einsatz für die Bewahrung der Streuobstwiesen in unserem Land. Ihre Motivation und Arbeit verdient unsere höchste Anerkennung“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Alexander Bonde, am 30. Januar bei der feierlichen Verleihung des Streuobstpreises an der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg (Landkreis Heilbronn). Das Land Baden-Württemberg trage eine besondere Verantwortung für den Erhalt der Streuobstbestände als artenreiche Kulturlandschaften. „Viele Stücklesbesitzerinnen und Stücklesbesitzer kümmern sich seit Jahren und Jahrzehnten intensiv und mit Herzblut um die Streuobstbestände“, so Bonde weiter. „Sie pflegen ihre Streuobstflächen, sie nutzen und verwerten die schmackhaften Früchte.“ Das Land unterstütze gerne Initiativen, in denen aktive und viele ehrenamtliche Bürgerinnen und Bürger gemeinsam Konzepte zur Pflege und Nutzung von Streuobstwiesen entwickeln und umsetzen.

Bewerbungen kamen aus ganz Baden-Württemberg
Insgesamt 58 Bewerbungen von Privatpersonen, Vereinen, Kommunen, Streuobstinitiativen, Schulen und Kindergärten aus ganz Baden-Württemberg sind bis zum 30. September 2015 im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz eingegangen. Eine Fachjury bewertete unter anderem die konzeptionelle Umsetzung des Baumschnitts, die fachliche und praktische Kompetenz in der Baumpflege und die Verwertung des Baum-Schnittgutes. „Der Pflegezustand der Streuobstbäume ist in unserem Land leider vielerorts unzureichend. Umso mehr freue ich mich, dass sich so viele Menschen privat oder organisiert in Vereinen, Initiativen und Institutionen für die Bewahrung der Streuobstflächen einsetzen“, sagte Bonde. Mit dem gewählten Thema „Baumpflege“ für den ersten Wettbewerb um den Streuobstpreis habe die Landesregierung an die neue Fördermaßnahme Baumschnitt Streuobst aus der Streuobstkonzeption angeknüpft.

Mit der Streuobstkonzeption auf dem richtigen Weg

Die Streuobstwiesen prägen das landschaftliche Gesicht Baden-Württembergs. Mit ihrem Artenreichtum, ihrer Sortenvielfalt, ihrer Ästhetik und den vielfältigen, leckeren Produkten, die aus ihnen hervorgehen, sind sie aus der Natur und Kultur des Landes nicht wegzudenken. „Ihr Erhalt erfordert mühevolle Arbeit. Mit der neuen Baumschnittförderung und dem ersten Streuobstpreis honorieren wir Menschen, die mit ihrem Engagement maßgeblich die Zukunft dieser Kulturlandschaft mitbestimmen. Die rege Teilnahme an den beiden neuen Landesaktionen freut uns sehr und zeigt, dass wir mit unserer Streuobstkonzeption und einem Bündel an vielfältigen Fördermaßnahmen die richtigen Anreize für die Streuobstwiesenpflege gesetzt haben“, so Bonde abschließend. 

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