40 Jahre Hoftrac®: Eine Maschine schreibt Geschichte

Diemelsee-Flechtdorf. Eine Maschine schreibt Landtechnik-Geschichte: Seit 40 Jahren bewährt sich der Weidemann-Hoftrac® als vielseitiger Helfer in der Landwirtschaft, auf Pferdebetrieben sowie im gewerblichen Bereich und in Kommunen.

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Diemelsee-Flechtdorf. Eine Maschine schreibt Landtechnik-Geschichte: Seit 40 Jahren bewährt sich der Weidemann-Hoftrac® als vielseitiger Helfer in der Landwirtschaft, auf Pferdebetrieben sowie im gewerblichen Bereich und in Kommunen. Aus den ersten Prototypen, die noch als einfacher Dreirad-Lader konzipiert waren, erwuchs 1972 und 1973 ein kleiner, knickgelenkter Radlader, dem seine Entwickler den modernen Namen „Hoftrac®“ gaben. Mit dem Serienstart des Modells „Perfekt 130“ wurde dann im Jahr 1974 der Grundstein für eine wahre Erfolgsgeschichte der Landtechnik gelegt: Während die Verkaufszahlen für Traktoren deutlich zurückgingen, öffnete der Hoftrac® der Firma Weidemann und ihren Händlern und darüber hinaus der gesamten Branche ein völlig neues Marktsegment in der Landtechnik. „Es ist enorm, dass unsere kleinen knickgelenkten Maschinen einen derartigen Wechsel in der Landwirtschaft hervorgerufen haben, so Hans-Heinrich Schmidt, Technischer Geschäftsführer bei Weidemann, der die „Geburtsstunde“ des Hoftracs® in den siebziger Jahren selbst miterlebt und mitgestaltet hat. 

Startschuss für einen Wachstumsmarkt
Die kleinen, roten Knicklenker waren vom Start weg ein voller Erfolg. Bereits 1978 reichten die Kapazitäten in der erst neun Jahre zuvor gebauten Fertigung nicht mehr aus. Am Ortsrand von Flechtdorf wurde ein neues Werk gebaut, um der starken Nachfrage gerecht werden zu können. In den Folgejahren wuchsen die Modellpalette und die Produktionszahlen stetig. 1995 lief bereits die 25.000ste Maschine vom Band. Bis heute sind weit mehr als 65.000 rote „Weidemänner“ produziert worden. Der Kunde kann sich heute aus 13 verschiedenen Grundtypen und zahlreichen Ausstattungsoptionen die ideale Maschine für seinen Betrieb zusammenstellen. Neben den Hoftrac®-Modellen gehören heutzutage auch größere Radlader, Teleskopradlader und klassische Teleskoplader zum Portfolio von Weidemann. 

Maschinenarbeit in engen Ställen
Worauf basiert diese Erfolgsgeschichte der Hoftrac®-Modelle und ihrer größeren „Brüder“? Die Maschinen stellten damals wie heute eine echte, praxisgerechte Problemlösung dar. Anfang der siebziger Jahre tüftelten die Gebrüder Weidemann in ihrer Werkstatt im hessischen Diemelsee-Flechtdorf an einer Maschine, die auch in den Stall hineinfahren und dort arbeiten sollte. Das war bis dahin kaum möglich, denn selbst in den damaligen Neubauten der fünfziger und sechziger Jahre war meistens nur der Futtertisch mit kleineren Schleppern befahrbar. Hinter den Kühen war nur Platz für eine Schubkarre. Dadurch konnten die Entmistungsarbeiten und auch viele Fütterungsaufgaben nur per Schubkarre und Forke, also mit der Hand erledigt werden. 

Anfangs ging es deshalb bei der Hoftrac®-Entwicklung vor allem darum, die harte „Knochenarbeit“ durch eine Maschine zu ersetzen. Diese musste aber in die engen Gänge überhaupt hinein fahren und dort dann auch noch arbeiten können. Deshalb wollte man bei Weidemann eine Maschine bauen, die so schmal wie möglich, gleichzeitig aber auch extrem wendig sein sollte. Man wollte die anstrengende Handarbeit unabhängig von den Gebäudeverhältnissen mechanisieren. Dies konnte nur mit einem Knicklenker funktionieren. 

Vom Perfekt 130 zur CX-Serie
Die Lösung dafür war die erste Hoftrac®-Serie „Perfekt 130“. Das 1.000 kg schwere Fahrzeug schaffte mit einem Ein-Zylinder-Farymann-Dieselmotor eine Geschwindigkeit von zehn km/h. Die Baureihe umfasste insgesamt vier Grundmodelle und wurde von 1974 bis 1980 gebaut. Da diese Maschinenkategorie von der Landwirtschaft enorm gut aufgenommen wurde, folgte eine schnelle und stetige Weiterentwicklung. 

Von 1980 bis 1984 folgte die 02er Serie. Deren Spitzenmodell 1902 besaß als erster Hoftrac® einen hydrostatischen Allradantrieb. 1984 wurde dann die 900er Serie mit neun verschiedenen Grundmodellen auf den Markt gebracht. Es folgte in den neunziger Jahren die stetige Erneuerung und Erweiterung der Modellpalette. Der erste Hoftrac® mit komplett geschlossener Kabine kam mit dem Modell 1002 D/P im Jahr 1992 auf die Betriebe und erhöhte damit den Komfort der Maschine. Die CX-Serie wurde zur Agritechnica 2005 vorgestellt. „Mit der Vertriebsphilosophie sowohl Standardmaschinen anzubieten als auch eine breite Auswahl von Optionen zu ermöglichen haben wir die richtige Entscheidung für eine ganz bedarfsgerechte Ausstattung getroffen. Unsere Kunden haben diese Individualisierung der Maschinen sehr positiv aufgenommen“, erläutert der Kaufmännische Geschäftsführer Bernd Apfelbeck. 

Anbaugeräte lösen jede Aufgabe
Für die eigentliche Arbeit wurden dann noch die passenden Werkzeuge gebraucht. Waren am Anfang vor allem die Dunggabel und das daraus entwickelte Krokodilgebiss sowie die Schaufel die gängigsten Werkzeuge für den täglichen Einsatz, so wird heute eine große Vielfalt von Anbaugeräten zu der inzwischen 40 Modelle umfassenden Palette angeboten. Von der Leichtgut- oder Greifschaufel über Futterverteiler, Palettengabel und Arbeitsbühne bis hin zur Kehrmaschine und dem Straßenstreuer für den Winterdienst reicht das umfangreiche und aufgabenspezialisierte Programm. Damit wird jeder Hoftrac® zur Ganzjahresmaschine in den verschiedensten Einsatzfeldern Landwirtschaft, Pferdewirtschaft, Kommune, Garten- und Landschaftsbau und die Industrie. Mit den Anbaugeräten lösen die Weidemann-Maschinen das entscheidende Problem ihrer Anwender, denn sie ersetzen körperlich schwere Handarbeit. Im Verhältnis zu anderen Lösungen sind sie dabei viel wendiger und zudem im Alltag viel flexibler einsetzbar. Der schnelle Werkzeugwechsel macht den Hoftrac® zu einem Multitool, mit dem man die unterschiedlichsten Arbeitsgänge ausführen kann. 

Einfache Bedienung immer wichtiger
Die Zeiten in der Landwirtschaft haben sich geändert: Während früher meist der Landwirt selbst auf der Maschine saß, sind es heute auf den Höfen und Reitbetrieben meist unterschiedliche Familienmitglieder, Pferdebesitzer und vielerorts auch Mitarbeiter. Die einfache selbsterklärende Bedienung und die aus Sicht des Arbeitsschutzes sichere Konstruktion erleichtern den Fahrerwechsel. 

Zweite Maschine für Außenarbeiten
Auf größeren Betrieben löst die kleine Maschine das Zeitproblem im Stall, denn aufwändige Handarbeit passt nicht mehr in den Tagesablauf von modernen Milchviehbetrieben, Pferdehöfen und Kommunen. Inzwischen entscheiden sich Wachstumsbetriebe in der Landwirtschaft sogar für eine Zweitmaschine für die schwere Außenarbeit: Die kleineren Hoftrac®-Modelle arbeiten im Stall, die größeren Radlader und Teleskoplader von Weidemann erledigen draußen vor allem Lade- und Umschlagsarbeiten und punkten dabei im Vergleich mit dem Frontladerschlepper oder Industrieradladern mit ihrer besonderen Wendigkeit und einer breiten, praxisgerechten Anbaugeräte-Palette. 

Weidemann wächst weiter
Für die heute zu Wacker-Neuson gehörende Firma Weidemann war der Hoftrac® die Initialzündung für ein dynamisches Wachstum. Aus dem kleinen Landtechnikbetrieb im hessischen Diemelsee-Flechtdorf ist der in Zentraleuropa führende Hersteller von Hoftracs®, Radladern und Teleskopladern für die Landwirtschaft, den Gartenbau, für Pferdebetriebe, Kommunen und die Industrie geworden. Rund 300 Mitarbeiter bauen im 2007 eingeweihten neuen Werk in Korbach die verschiedenen Baureihen, der international aufgestellte Vertrieb sorgt für die weltweite Vermarktung der Premiummaschinen. 

Die Geschäftsführung sieht nicht nur in den angestammten Märkten in Deutschland und Mitteleuropa für die Zukunft interessante Wachstumsperspektiven, sondern weltweit. 

Denn die Argumente für die große Beliebtheit des Hoftrac® zählen beinahe überall: Sie resultiert technisch gesehen aus seiner unvergleichlichen Wendigkeit aufgrund des hohen Knickwinkels, den bauartbedingt niedrigen Durchfahrtshöhen und aus der Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit der Maschinen. Der Hoftrac® hat mit jeder neuen Modellreihe die passenden Antworten auf die unterschiedlichen und sich ändernden Kundenanforderungen gegeben. Die laufende kundenorientierte Weiterentwicklung bei Weidemann sorgt dafür, dass diese Erfolgsgeschichte weitergeschrieben wird. So zum Beispiel mit dem T4512, dem „Hoftrac®“ unter den Teleskopladern, der 2009 vorgestellt wurde und der im Markt schnell eine große Akzeptanz gefunden hat.

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