IFH: Prospketwerbung der Zukunft ist hybrid

Der Prospektmonitor von IFH MEDIA ANALYTICS analysiert erneut Rezeptionsweisen von Prospekten. Die Preiskommunikation steht noch immer im Mittelpunkt – Konsument:innen nutzen Prospekte als Werkzeug zum Sparen bei sinkender Kaufkraft. Gedruckte Formate sind nach wie vor führend. Das Interesse an digitalen Formaten steigt weiter an: Print und Online werden ergänzend und symbiotisch eingesetzt.

Der neue Prospektmonitor von IFH MEDIA ANALYTICS analysiert wiederholt Rezeptionsweisen von Prospekten. Grafik: IFH MEDIA ANALYTICS.

Die Konsumlaune in Deutschland bleibt trotz rückläufiger Inflationsrate auch im Frühjahr 2024 gedämmt. Konsument:innen kaufen mit einem sensiblen Preisbewusstsein ein. Dafür wird vermehrt auf Prospekte – sowohl im Print- als auch im digitalen Format – zurückgegriffen. Und obwohl sich im vergangenen Jahr 2023 einige Händler vom klassischen Print-Prospekt abgewendet haben, bleibt es nach wie vor das beliebteste Medium der Angebotskommunikation (79% wöchentliche Nutzung). Aber auch Online-Prospekte werden mehr konsultiert (62% wöchentliche Nutzung) – meist zusätzlich zu gedruckten Prospekten. Zu diesen und weiteren Erkenntnissen rund um Nutzungsweisen und -motive von Angebotskommunikation kommt der neue Prospektmonitor von IFH MEDIA ANALYTICS.

LEH und Drogerie beliebteste Prospekt-Kategorien

Bei den beliebtesten Handelsbranchen gibt es Print und Online kaum Unterschiede: FMCG-Anbieter dominieren. So sind die wichtigsten drei Branchen bei Print-Prospekten Lebensmitteleinzelhandel (LEH) (72%), Drogeriemärkte (53%) und Baumärkte (36%). Bei den Online-Prospekten belegen die ersten beiden Plätze ebenfalls LEH (51%) und Drogeriemärkte (39%), Platz drei belegen Non-Food-Discounter (20%). Auch der Blick auf die Nutzungsmotive von Print- und Online-Angebotskommunikation weist kaum Differenzen auf und ist stark an die Wirtschaftskrise und das Sparverhalten gebunden. Der Hauptgrund für die Prospektlektüre liegt demnach in der Schnäppchensuche (Print 68%, Online 57%) und im Geld sparen (Print 64%, Online 59%).

Trendkanal Anbieter-Apps

Print-Formate liegen in der wöchentlichen Nutzungsfrequenz (noch) vor Online-Medien: 79% der Konsument:innen nutzen wöchentlich gedruckte Prospekte, 61% lesen kostenlose Wochenzeitungen mit entsprechenden Angeboten. Auf einen ähnlichen wöchentlichen Nutzungswert kommen Online-Prospekte mit 62%. Klarer Online-Trendkanal sind Anbieter-Apps, die Anfang 2024 bei einer wöchentlichen Nutzungsfrequenz von 35% liegen – davon sagen 20% der Nutzenden, Anbieter-Apps häufiger als früher zu nutzen.

Hybridnutzung vor allem bei Jüngeren

85% der befragten Prospektlesenden greifen sowohl zu Print- als auch zu Online-Prospekten. Damit verzeichnet der Anteil der Hybridnutzenden im Vergleich zum vergangenen Jahr einen historischen Anstieg von plus sieben Prozentpunkten (2023: 78%). Besonders hoch ist die hybride Nutzung von beiden Formaten bei der jungen Zielgruppe der 18- bis 29-Jährigen. Hier geben 90% der Prospektlesenden an, sowohl digitale als auch gedruckte Formate zu nutzen. 

„Für die meisten Konsumentinnen und Konsumenten stellt sich nicht die Frage, ob Print- oder Onlineprospekt – sie nutzen beides! Und zwar auch vom gleichen Händler bzw. Anbieter. Vor allem die Gruppe der jungen Konsument:innen weist hier Zukunftstrends auf: Das Zusammenspiel von analoger Angebotskommunikation und digitaler muss perfektioniert werden. Das kann ein QR-Code im Prospekt oder ein Call-to-Action zum Download einer App im Geschäft sein. Die Möglichkeiten, die uns eine Omnichannel-Angebotskommunikation bietet, fängt gerade erst an“, empfiehlt Andreas Riekötter, Geschäftsführer IFH MEDIA ANALYTICS.
 

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