ZVG: Trends im Zierpflanzenbau verschärfen sich

Die Ergebnisse der Zierpflanzenerhebung 2025 bestätigen den anhaltenden Rückgang von Betrieben und Anbauflächen im Zierpflanzenbau. Mit 10% weniger Betrieben und einem Rückgang der Anbaufläche um 8% im Vergleich zu 2021 sprechen die Zahlen eine sehr deutliche Sprache.

Beet- und Balkonpflanzen sowie Stauden bleiben das wichtigste Segment für den deutschen Zierpflanzenbau. Bild: GABOT.

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„Wir wussten natürlich, dass die Zahlen für die Branche nicht gut aussehen“, so Frank Werner, Vorsitzender des Bundesverbandes Zierpflanzen (BVZ) im Zentralverband Gartenbau (ZVG), „aber die Fakten so deutlich vor Augen zu haben, ist dann doch schmerzlich“. Die Betriebe kämpfen seit Jahren mit steigenden Energiekosten und einem immer schwierigeren Marktumfeld. Zu sehen, wie sich diese Belastungen nun so eindeutig in den Zahlen niederschlagen, sei für die gesamte Branche bitter.

Das Statistische Bundesamt (Destatis) teilt mit, dass im Jahr 2025 noch 2.821 Gartenbaubetriebe auf einer Produktionsfläche von rund 5.760 ha Blumen und Zierpflanzen angebaut haben. Seit 2017 sind damit 23,1% oder 847 Betriebe aus der Produktion ausgestiegen. Die Fläche ging seit 2017 um 12,6% oder 830 ha zurück.

Mit einem Rückgang von 21,1% ist die Produktion von Zimmerpflanzen am deutlichsten zurückgegangen, was in Zeiten stark gestiegener Energiekosten nicht verwundert. Poinsettien führen die Rangliste weiter deutlich an, obwohl die Stückzahl seit 2021 um mehr als 14% reduziert wurde.

Beet- und Balkonpflanzen sowie Stauden bleiben das wichtigste Segment für den deutschen Zierpflanzenbau. 1.939 Betriebe haben von Juli 2024 bis Juni 2025 mehr als 866 Mio. Stück Fertigware produziert. Viola und Callunen bleiben die wichtigsten Produkte.

Auch die Schnittblumenfläche geht mit 14% weiter deutlich zurück. Mit 93% liegt der flächenmäßig größte Teil im Freiland.

An der regionalen Schwerpunktsetzung hat sich nichts geändert. Nordrhein-Westfalen bleibt das Zierpflanzenland Nummer 1 in Deutschland, gefolgt von Niedersachsen, Bayern und Baden-Württemberg.

Die Zierpflanzenerhebung ist für den Zierpflanzenbau in Deutschland das wichtigste statistische Instrument. Neben den Grunddaten aus der Gartenbauerhebung ist sie die einzige Quelle für Strukturdaten der wirtschaftlich bedeutsamsten Produktionssparte im Gartenbau. „Ohne verlässliche Zahlen wüssten wir nicht, wo die Branche steht und wo sie Unterstützung braucht“, erläutert Werner. „Gerade in Zeiten, in denen viele Betriebe unter enormem wirtschaftlichem Druck stehen, sind präzise Daten unverzichtbar, um politische Entscheidungen fundiert zu treffen und die richtigen Weichen zu stellen.“ (ZVG)

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