ZVG: Ambivalentes Jahr für den Zierpflanzenmarkt

Der Zierpflanzenmarkt blickt auf ein ambivalentes Jahr zurück. Der Blumen – und Pflanzenmarkt legte 2019 gegenüber dem Vorjahr insgesamt deutlich zu, trotz kühlem, nassem Mai, sowie Trockenheit und hohen Temperaturen im Sommer.

ZVG veröffentlicht Zahlen zum Blumen- & Zierpflanzenmarkt. Bild: AMI.

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Nach Schätzungen und Hochrechnungen der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) im Auftrag des ZVG auf Basis der ersten neun Monate stieg der Gesamtumsatz mit Blumen und Zierpflanzen zu Einzelhandelspreisen 2019 erfreulicherweise um 2,9% auf 8,9 Mrd. Euro. Das ist das größte je gemessene Marktvolumen von Blumen und Pflanzen in Deutschland. Entsprechend sind auch die Pro-Kopf-Ausgaben je Verbraucher von 105 Euro auf 108 Euro gestiegen.

Die Talfahrt beim Schnittblumenabsatz scheint beendet. Der Markt ist um knapp 5% auf 3,1 Mrd. Euro gewachsen, getrieben von einem starken Feiertagsgeschäft, insbesondere zum Muttertag. Mit Ausgaben von 37 Euro je Verbraucher bleiben Schnittblumen weiterhin das mit Abstand wichtigste Segment im deutschen Zierpflanzenmarkt. Sie haben einen Anteil von 34% am Gesamtmarkt.

Das Geschäft mit Topfpflanzen entwickelte sich in entgegengesetzte Richtungen. Während der Absatz von blühenden Topfpflanzen um 5% auf 1 Mrd. Euro schrumpfte, so dass sich die Pro-Kopf-Ausgaben nun auf 12 Euro belaufen, liegen Grünpflanzen absolut im Trend. Der von Importen dominierte Markt wuchs erneut um 4% auf jetzt 0,5 Mrd. Euro. Die Pro-Kopf-Ausgaben liegen inzwischen bei 6 Euro. Der Topfpflanzenanteil am Gesamtmarkt beträgt 16%.

Bei Beet- und Balkonpflanzen verharrte der Absatz auf Vorjahresniveau von insgesamt rund 1,8 Mrd. Euro. Mit 21% vom Gesamtmarkt bleiben Beet- und Balkonpflanzen das wichtigste Segment.

Wie bereits im Vorjahr prognostiziert, kam es bei den Gehölzen nach den Ausfällen 2019 vermehrt zu Nachpflanzungen. Dadurch wuchs der Gehölzmarkt um 5% auf 1,5 Mrd. Euro. Insbesondere Obstgehölze standen beim Verbraucher hoch im Kurs. Der Anteil Gehölze am Gesamtmarkt liegt bei 16%.

Ein Boomjahr war beim Staudenabsatz zu verzeichnen. Der Markt ist um 9% auf 0,6 Mrd. Euro angewachsen. Stauden substituieren zunehmend die klassischen Beet- und Balkonpflanzen. Der Anteil am Gesamtmarkt beläuft sich auf 6%.

Das Wachstum des Kräutermarktes hat sich dagegen etwas verlangsamt. 2% Zuwachs konnten 2019 erzielt werden.

Mit Ausnahme der klassischen Staudenbetriebe zeigten sich viele Produzenten deutlich unzufriedener mit dem Jahresverlauf, als es der Gesamtmarkt vermuten lässt. Neben dem unstetigen Wetter wirken der zunehmende administrative Aufwand sowie neue Regularien im Pflanzengesundheitsrecht, zum Klimaschutzgesetz aber auch neue Anwendungsbestimmungen im Pflanzenschutz als Treiber für eine schlechte Stimmung bei einem Teil der Betriebe. (ZVG)

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