Weihnachtsstern: Der Star des Advents

Weihnachtssterne aus der Region für die Region.

Betriebsleiterin Inga Balke im Gespräch mit Pressevertretern. Bild: Ingken Wehrmeyer.

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Passend zum ersten Advent wachsen in den Gärtnereien in Schleswig-Holstein laut jüngsten Erhebungen des Statistikamtes Nord in den 57 heimischen Zierpflanzenbetrieben rund 535.000 Weihnachtssterne heran. Zirka 80% der begehrten Pflanzen kommen aus der Region.

Wie die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein mitteilt, hat diese klassische Saisonkultur eine der kürzesten Verkaufszeiten unter den Zierpflanzen überhaupt. Nur mit perfektem Timing gelingt es, den Betrieben im Land in kurzer Zeit ihre Sterne von einer kleinen Jungpflanze zu einer prächtigen Blütenpflanze heranwachsen zu lassen und dann in die Wohnzimmer ihrer Kunden zu transportieren. Hinter dem Vertrieb der Pflanzen steckt ein ausgeklügeltes Logistiksystem. Frische Ware ist eine Voraussetzung für lang anhaltende Qualität beim Kunden.

Claus Heller, Präsident der Landwirtschaftskammer, verwies anlässlich eines Pressetermins in der Gärtnerei von Inga Balke in Nützen im Kreis Segeberg auf die hohe Bedeutung der Regionalität für die Gartenbauwirtschaft in Schleswig-Holstein.

Betriebsleiterin Inga Balke präsentierte auf 10.000 m² die neueste Farbvielfalt und Trends bei Weihnachtssternen: „Wir setzen auf die Zufriedenheit unserer Kunden und auf kurze Wege und Qualität aus der Region.“ Im Betrieb Krayenhagen Gartenbau wird besonderer Wert auf gesunde Pflanzen gelegt. Im Pflanzenschutz werden Nützlinge eingesetzt. Zum Beispiel werden Schlupfwespen gegen die Hauptschädlinge des Weihnachtssterns - die Weiße Fliege - eingesetzt. Hightech wie eine automatische Klimasteuerung in den Gewächshäusern sorgt dafür, dass Energie und Wasser sparsam eingesetzt werden, was den Produktionskosten genauso zugutekommt wie dem Klimaschutz.

Sterne in Zahlen

Die in Deutschland verkauften Weihnachtssterne stammen zu mehr als 80% aus hiesiger Produktion. Rund 110 Mio. Euro gaben die Deutschen im vergangenen Jahr für Weihnachtsterne aus. In Schleswig-Holstein werden rund 535.000 Sterne produziert. 2016 wuchsen rund 30 Mio. Weihnachtssterne in Deutschlands Gartenbaubetrieben heran. Die restlichen knapp 20% stammen hauptsächlich aus den Niederlanden, kleinere Mengen aus Dänemark oder Italien. Zu verdanken hat die Pflanze ihren Erfolg nicht nur durch ihre Vielfalt und Farbenpracht, sondern auch wegen ihrer prägnanten Hochblätter in Sternenform, die sie zu einem der wichtigsten Symbole in der Advents- und Weihnachtszeit machen.

Mit einem Marktanteil von rund 11% belegte der Weihnachtsstern im Gesamtranking der blühenden Zimmerpflanzen wie bereits in den vergangenen Jahren den zweiten Platz. Überflügelt wurde er lediglich von der Orchidee, deren Marktanteil bei etwa 30% lag, die aber das ganze Jahr über erhältlich ist.

Roter Klassiker am beliebtesten

Obwohl es Weihnachtssterne mittlerweile in zahlreichen Farbtönen gibt, bleiben die roten Varianten mit weitem Abstand am beliebtesten. Laut Stars for Europe, der Vereinigung der europäischen Weihnachtssternzüchter, waren 2016 rund 85% aller in Deutschland verkauften Sterne rot. Der Anteil der weißen beziehungsweise cremefarbenen Pflanzen lag bei etwa 9%, auf pink- beziehungsweise rosafarbene entfielen 2%, auf zweifarbig-gesprenkelte rund 3%. Alle anderen Farben zusammen erreichten einen Marktanteil von nur etwa 1%.

Winzige Helfer schützen die Pflanzen

Die Gärtner in Schleswig-Holstein haben sich von der Natur abgeschaut, wie sie sich beim Pflanzenschutz von kleinen tierischen Helfern unterstützen lassen können. Der Weihnachtsstern hat in den warmen, hellen Sommermonaten nur mit wenigen Schädlingen zu kämpfen, die sich an ihm laben. Glücklicherweise haben diese Schädlinge natürliche Gegenspieler, die sie im Zaum halten. Diese Gegenspieler nennt der Gärtner Nützlinge und kann sie von spezialisierten Zuchtanstalten beziehen und vorbeugend in den Gewächshäusern aussetzen.

Der bedeutendste Schädling beim Weihnachtsstern ist die Weiße Fliege, die an den Blattunterseiten der Pflanze saugt. Von der Weißen Fliege lebt eine sogenannte Schlupfwespe Encarsia formosa, die ihre Eier in die junge Schädlingslarve legt und diese in ihrer Entwicklung abtötet. Beide Tiere sind nur wenige Millimeter groß und am besten mit einer Lupe zu erkennen.

Auch können Trauermückenlarven dem Weihnachtsstern das Leben schwer machen, dem kommen kleine Fadenwürmer (Nematoden) zuvor. Gelegentlich suchen Spinnmilben die Sterne auf, die mit Raubmilben bekämpft werden. Mit drei Nützlingsfirmen ist Schleswig- Holstein ein wichtiger Standort für diesen biologischen Pflanzenschutz.

Sortenvielfalt sind keine Grenzen gesetzt

Nach Aussagen der Landwirtschaftskammer stehen den Verbrauchern Weihnachtsterne aus heimischer Produktion in diesem Jahr in sehr guten Qualitäten und in ausreichender Zahl zur Verfügung. Die Produktpalette ist vielfältiger denn je. Sie reicht von Mini- und Midi- bis hin zu großen Mehrtriebern und Büschen. Die Preise sind gleichbleibend stabil.

Herkunft aus Übersee

Der Weihnachtsstern stammt ursprünglich aus wärmeren Gefilden. Erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde die Pflanze mit Seefahrern von Amerika nach Europa gebracht. Da die Blüte durch anhaltende Kurztage ausgelöst wird, blühen die Pflanzen, mit Unterstützung 3 durch ein angepasstes Lichtprogramm der Gärtner, bei uns zur kalten Jahreszeit. Durch Kältereize wird die Pflanze stabiler im Wuchs und die Farben werden kräftiger. Während die Wildform eine Höhe von bis zu vier Metern erreichen kann, sind die kultivierten Formen deutlich kleiner. Es gibt sie in Weiß, gesprenkelt, lachsfarben, Rosa, Pink bis hin zu klassisch Rot - die Farbenvielfalt hat in den vergangenen Jahren immer mehr zugenommen. Dabei gibt es auch unterschiedliche Formen bei den Hochblättern von glatt, über geriffelt bis hin zur Rosette.

Pflegetipp

Damit der Weihnachtsstern die Adventszeit unbeschadet übersteht und im Idealfall sogar noch nach Weihnachten blüht, sollten Verbraucher schon beim Kauf achtsam sein. Die Pflanzen sind sehr kälteempfindlich und mögen es nicht zu nass. Auch beim Transport des Weihnachtssterns ist Vorsicht geboten. Auf dem Heimweg sollte man die Pflanze locker in Papier gegen die Kälte einwickeln lassen und zügig nach Hause transportieren.

Weihnachtssterne gehören zum Advent

Weihnachtssterne sind aus der Adventszeit nicht wegzudenken. Sie haben nach wie vor eine hohe Symbolkraft für die Deutschen. Ob nun für die eigene Tischdekoration oder als Geschenk, der Weihnachtsstern erfreut sich großer Beliebtheit. Insbesondere wer regionale Produkte verschenken möchte, wird regional in Schleswig-Holstein mehr als fündig. (Quelle: Landwirtschaftskammer Schleswig Holstein)

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