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Tagetes: Keine Wirkung gegen Varroamilben
„Angefangen hat es mit einem Kurzbericht in einer niederländischen Baumschulfachzeitung“, sagt Dr. Heinrich Lösing vom Versuchs- und Beratungsring Baumschulen e.V. Schleswig-Holstein. Dort wurde von einer positiven Wirkung von Tagetes gegen die Varroamilbe berichtet. Dr. Lösing holte daraufhin einen lokalen Imker ins Boot um die Wirkung von Tagetes, die in Baumschulbetrieben zur Gründüngung und zur Bekämpfung freilebender Nematoden eingesetzt werden, selbst zu testen.
In dem Tastversuch wurde ein Teil der Bienenvölker an ein Tagetesfeld gestellt, ein anderer Teil an einen anderen Standort ohne Tagetes. Im Herbst des vergangenen Jahren konnte dann ausgewertet und die Anzahl an Milben in den Völkern gezählt werden. Ergebnis: Bei den Völkern am Tagetesfeld wurde keine Reduzierung festgestellt, eher noch eine Erhöhung. Auf Grund der klaren Tendenz hält Dr. Lösing weitere Prüfungen nicht mehr für notwendig.
„Das Ergebnis ist sehr bedauerlich, da wir im Pinneberger Baumschulgebiet seit ca. 25 Jahren 300 bis 400 ha Tagetes anbauen“, resümiert der Baumschulexperte. Es hätte perfekt gepasst: Tagetes blühen von Anfang Juli bis zum ersten richtigen Frost. Somit bietet diese Pflanze über einen langen Zeitraum Pollen und Nektar für Insekten, wie es nur wenige Pflanzenarten schaffen. Im Nachbau machen Tagetes keine Probleme durch Aussamen; am Ende hinterlassen sie eine hervorragende Bodengare.
Die Varroamilbe (Varroa destructor) ist als Parasit an bekannt. Die Milbe entwickelt und vermehrt sich in der verdeckelten Brut im Bienenstock. Varroa destructor gilt als der bedeutsamste Bienenschädling weltweit. Die Hoffnung, dass Tagetesfelder in der Umgebung von Bienenkörben den Parasitenbefall eindämmen könnten, haben sich leider nicht bestätigt.
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