Spreewälder Gurken: Ertragseinbußen durch kühlen Sommer

Auf einen turbulenten Saisonverlauf blicken die Spreewälder Gurkeneinlegereien und Konservenbetriebe in diesem Jahr zurück. Das lag insbesondere an der fehlenden Kontinuität in der Rohwarenbelieferung.

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Auf einen turbulenten Saisonverlauf blicken die Spreewälder Gurkeneinlegereien und Konservenbetriebe in diesem Jahr zurück. Das lag insbesondere an der fehlenden Kontinuität in der Rohwarenbelieferung.

Von dem Dutzend regionaler Anbaubetriebe resümierte nur ein Betrieb ein ausgezeichnetes Ertragsergebnis. Alle anderen Betriebsergebnisse blieben hinter den Planzahlen zurück, obwohl insgesamt die Lieferverträge mit den Einlegereien, außer bei Bioware, so einigermaßen erfüllt werden konnten. Der Saisonstart war eigentlich vielversprechend. Doch die zu Julibeginn und bis Augustende auftretenden kühlen Witterungsabschnitte mit teilweise erheblichen Niederschlägen führten insbesondere Ende Juli zu weit verbreiteter Staunässe auf den Anbauflächen. Diese Flächen konnten teilweise nicht mehr mit der erforderlichen Technik bewirtschaftet werden. Schlechteres Wachstum und größere Anfälligkeit der Gurkenpflanzen gegenüber Krankheiten und Schädlingsbefall waren allgemein die Folge. Selbst der einigermaßen warme September konnte das Ergebnis nicht mehr korrigieren. Die Schädigungen an den Gurkenkulturen waren zu schwerwiegend und die Ausfälle in den Hauptwachstumsmonaten Juli und August eh nicht mehr zu kompensieren. Lokale Hagelschauer „verhagelten“ in einigen Unternehmen zusätzlich das Ertragsergebnis.

Der Gesamtertrag an Spreewälder Gurken, einschließlich Einleger, Schälgurken und Bioproduktion, betrug 2011 rund 36.200 Tonnen. Dafür wurde mit etwa 687 Hektar eine Anbauflächengröße in Anspruch genommen, die knapp unter Vorjahresniveau liegt. Die ungünstigen Wetterverhältnisse haben sich besonders negativ im Biogurkenanbau ausgewirkt. Hier ist der Ertrag mit 20 Tonnen Einlegern auf 27 Hektar Anbaufläche völlig eingebrochen.
Am Gesamtergebnis besitzt die Anbaufläche für Einleger mit ca. 560 Hektar den Bärenanteil. Darauf erzielten die Gemüsebaubetriebe einen Ertrag von rund 33.500 Tonnen.

Auf rund 100 Hektar konzentrierte sich der Schälgurkenanbau. Hierfür wird eine Ertragsmenge von etwa 2.700 Tonnen für 2011 angegeben. Vor allem der Schälgurkenanbau hatte unter den schlechten klimatischen Bedingungen des Juli und August hohe Verluste zu beklagen. Die Schäler erreichten längst nicht die Größe und Qualität des Vorjahres. So mancher Gemüsebaubetrieb gibt Ertragseinbrüche von 30% an.

Durch die sich generell entspannende Lage auf dem Arbeitsmarkt und die nicht mehr vom Jobcenter gewährten finanziellen Anreize finden sich immer weniger deutsche Arbeitnehmer unter den Saisonkräften. Polnische Erntehelfer aber auch zunehmend rumänische Hilfskräfte bestimmen das Gros der Saisonkräfte.

Die Ausbreitung des EHEC-Virus und die daraus resultierende Infektionswelle hatten auf den Vertragsanbau für die Konservenindustrie und Einlegereien keinen Einfluss. Nur Anbaubetriebe mit Abnehmern aus dem Frischemarkthandel mussten dramatische Abnahmeeinbrüche verzeichnen. Profitieren konnten dagegen Betriebe, die den Frischemarkt im Direktverkauf regional bedienen. Die Verbraucher vertrauten nur noch regionalen Produkten. (Quelle: Spreewaldverein e.V.)

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