- Startseite
- Spargelanbauer Westfalen-Lippe: 2017 war...
Spargelanbauer Westfalen-Lippe: 2017 war aufregendes Jahr
Das Jahr 2017 sorgte mit einem ungewöhnlich frühen Start im März und einer Kaltphase im April bei den Spargelanbauern für ein „aufregendes Jahr“. Das bilanzierte Willy Kreienbaum, Vorsitzender Vereinigung der Spargelanbauer Westfalen-Lippe e.V. mit Rahmen der Mitgliederversammlung in Münster-Wolbeck. "Die großen Mengen dieser extrem frühen Ernte waren kaum zu vermarkten, weder der Handel noch die Verbraucher waren darauf eingestellt“ erklärte Kreienbaum.
Für 2018 lässt sich bereits eine Rückentwicklung bei der Verfrühungstechnik feststellen, das ist auch ein bundesweiter Trend, wie Kreienbaum in Münster berichtete. „Wir müssen die Kultur mit Hilfe der Folien, der Sorten und der Bodenverhältnisse in Zukunft noch besser steuern“ meinte er. Die Spätfröste, die bei Äpfeln und Erdbeeren für viele Ausfälle sorgten, hielten sich beim Spargel in Grenzen - einigen Neuanlagen litten jedoch im sehr kalten April. Spargelanbau unter Folie und die Umwelt - das war auch in Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr ein Thema. Allerdings eines das nicht wie in Nord- und Süddeutschland für viel Aufregung sorgte. „Ich empfehle, die Flächen erst ab Mitte oder Ende Januar mit Folien abzudecken, das ist auch aus Sicht der Pflanze fachlich völlig ausreichend“ sagte Kreienbaum. Dank viel Aufklärung in der Öffentlichkeit und dem sensibleren Umgang der Betriebe ist es in NRW bislang gelungen, einen Konsens zum Thema Spargel und Folie zu finden. Der Mindestlohn ist ein weiteres Thema, das den Spargelbetrieben unter den Nägeln brennt - sie sind und bleiben vorerst auf die Saisonkräfte angewiesen weil die maschinelle Ernte des Edelgemüses nach wie vor in den Kinderschuhen steckt. Neue Entwicklungen wurden in Münster vorgestellt, doch bis sie wirklich praxisreif sind, wird noch viel Zeit ins Land gehen. Beim Mindestlohn sorgt nicht nur seine Höhe sondern auch die oft geringe Differenz zu den Tariflöhnen für die festangestellte Belegschaft für Probleme. „Wir brauchen für diesen Bereich politische Lösungen. Ich könnte mir vorstellen, dass das französische Modell bei dem es zwei verschiedene Mindestlöhne für Festangestellte und Saisonkräfte gibt, eine Lösung ist“ meinte Willy Kreienbaum.
168 Mitglieder hat zurzeit die „Spargelstraße NRW“, das gemeinsame Internetportal der Spargelanbauer an Rhein und Ruhr. Die Spargelstrasse NRW wird in der Öffentlichkeit immer positiver gesehen, wie Kreienbaum feststellte. Neben der modernen Internetseite ist die Spargelkönigin die wichtigste Repräsentantin der Branche. Die Amtszeit der Bielefelderin „Pauline I“ läuft im nächsten Frühjahr aus, mehrere Bewerbungen für die Nachfolge werden im Winter vom Vorstand gesichtet.
Mit einem Fachprogramm zu vielen verschiedenen Themen für die überwiegend als Selbstvermarkter agierenden Spargelbetriebe wurde der Tag in Münster zu einem wichtigen Forum für den fachlichen und persönlichen Austausch untereinander. (Quelle: Landesverband Gartenbau Nordrhein-Westfalen e.V.)
Kommentare (0)
Bisher sind keine Kommentare zu diesem Artikel erstellt worden.