Schweizer Hagel: Jahresergebnis 2021 vorgestellt

2021 war für die Schweizer Hagel ein außergewöhnliches Jahr. Covid-bedingt musste die Delegiertenver­sammlung erneut auf schriftlichem Weg durchgeführt werden. Wettermäßig verzeichnete die Schweizer Hagel ein Rekordhageljahr in der Schweiz und ein extremes Frühlingsfrostjahr in Frankreich und Italien.

Als Genossenschaft ist die Schweizer Hagel nicht gewinnorientiert und zahlt keine Dividenden aus. Grafik: Schweizer Hagel.

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In der Schweiz weist die Schweizer Hagel ein Rekordschadenjahr mit 14.000 Schadenmeldungen und einer Schadensumme von 115,6 Mio CHF (ca. 112,1 Mio. Euro) aus, welches von Frost und vor allem Hagel sowie Nässe geprägt war. Über 85% der Gesamtschadenssumme sind dem extremen Hagel in den Monaten Juni und Juli zuzuordnen. Das Prämienvolumen mit 48,8 Mio. CHF und die Versicherungssumme von 2,1 Mrd. CHF blieben stabil. Erfreulicherweise konnten trotz Rekordanzahl alle Schäden bis Ende November 2021 abgewickelt und ausbezahlt werden. Dies kommt auch im Ergebnis 2021 der jährlich durchgeführten Online-Kundenbefragung zum Ausdruck. Die Mitglieder schätzen die Dienstleistungen der Schweizer Hagel und rund 90% können sie weiterempfehlen.

Im Ausland – Frankreich und Italien – nahmen die Versicherungssummen und die Bruttoprämien in Lokal­währung leicht zu. Sowohl Frankreich wie auch Italien waren von der Pandemie und deren Auswirkungen unverändert stark betroffen. Die geplanten Maßnahmen bei Tarifierungen und Deckungen wie auch die Weiterbildung des Außendienstes und der Schadenschätzer konnten jedoch termingerecht umgesetzt bzw. durchgeführt wer­den. Das Wetter war in beiden Ländern geprägt von extremen beinahe landesweiten Frühlingsfrösten im März und April. Dank einer umsichtigen Risikoverteilung lag die Schadenbelastung in beiden Ländern deutlich unter dem Gesamtmarkt. In Frankreich fiel sie durchschnittlich und in Italien unterdurchschnittlich aus.

Gesamthaft erreichte das Prämienvolumen 130,2 Mio. CHF. Die Schweizer Hagel versicherte im Jahr 2021 Landwirtschaftskulturen in der Höhe von 3,9 Mrd. CHF. Der Schadensatz belief sich auf 134,5% und der Schaden/Kostensatz auf 154,2%. Die Rückversicherung, ein zentrales Instrument des Unternehmensrisikomanagements, leistete im Berichtsjahr einen Nettobeitrag von 42,1 Mio. CHF an das Geschäftsergebnis. Dank freundlicher Aktienmärkte sowie realisierter Gewinne aus dem Verkauf von Kapitalanlagen konnte ein äußerst positives Anlageergebnis von 16,9 Mio. CHF erzielt werden, was sich deutlich verlustmindernd auf das Jahresergebnis auswirkte. Der Verlust von 13,1 Mio. CHF wurde der Schwankungsreserve belastet. Die Schweizer Hagel bleibt auch nach dem Extremjahr sehr solide aufgestellt und ist für zukünftige Herausforderungen gut vorbereitet.

Als Genossenschaft ist die Schweizer Hagel nicht gewinnorientiert und zahlt keine Dividenden aus. Nach schadenarmen Jahren schüttet sie Überschüsse in Form von Prämienrückvergütungen an ihre Mitglieder aus. Im Jahr 2021 waren es 10,5 Mio. CHF. In der Schweiz werden über 90% der eingenommenen Prämien über die Zeit in Form von Prämienrückvergütungen und Schadenzahlungen an die Mitglieder ausbezahlt. Eine so hohe Auszahlungsquote ist in der Versicherungsbranche bei­nahe einmalig. Möglich macht dies die im Branchenvergleich ausgesprochen fokussierte Organisation der Schweizer Hagel, verbunden mit einer schlanken Kostenstruktur.

Ausblick: Risikoseitig stellt die messbare Klimaerwärmung eine große Herausforderung für die Landwirt­schaft dar. Die Bedeutung bezahlbarer Versicherungsdeckungen – ob mit oder ohne staatliche Förderung - wird zunehmen. Unter Berücksichtigung weiterer technologischer Möglichkeiten arbeitet die Schweizer Hagel intensiv an optimierten schadenbasierten wie auch an neuen parametrischen Versicherungsprodukten. (Schweizer Hagel)

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