Schweiz: Bio bleibt im Detailhandel stark

Der Umsatz mit Bio-Lebensmitteln im Detailhandel ist in der Schweiz letztes Jahr um 2,9% gesunken, liegt aber weiter deutlich über dem Vorpandemie-Jahr 2019.

Der Anteil der Bio-Lebensmittel hat sich am Lebensmittelumsatz innerhalb der fünf Jahre von 9,9 auf 11,2% erhöht. Bild: BWL.

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In den Pandemie-Jahren erlebte die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln im Detailhandel ein Hoch. Die Konsumentinnen und Konsumenten assen Zuhause, änderten das Einkaufsverhalten. Für den Umsatz mit Bio-Lebensmitteln bedeutete dies ein Plus von 17% zwischen 2019 und 2020.

Im vergangenen Jahr hat sich das Konsumverhalten normalisiert. Der Bio-Lebensmittelumsatz sank 2022 um 2,2% auf 3,278 Mrd. Franken, wie der Fachbereich Marktanalyse des Bundesamtes für Landwirtschaft (BLW) im aktuellen Marktbericht Bio schreibt. Der Umsatz lag demnach aber weiter um 480 Mio. Franken (ca. 486 Mio. Euro) über dem Vorpandemie-Jahr 2019. Zum Vergleich: Der Umsatz mit Nicht-Bio-Lebensmitteln ging letztes Jahr um 4,9% auf 26,03 Mrd Franken zurück.

Jährlich um 4,1% gewachsen

Über einen 5-Jahreszeitraum betrachtet (2018-2022) sei der Umsatz mit Bio-Lebensmitteln um 22,5%, jener mit Nicht-Bio-Lebensmitteln um 6,9% gesteigert worden, heißt es im Bericht weiter. Das entspricht für Bio einer jährlichen Wachstumsrate von 4,1%. Dementsprechend hat sich der Anteil der Bio-Lebensmittel am Lebensmittelumsatz innerhalb der fünf Jahre von 9,9 auf 11,2% erhöht.

Absatz entwickelt sich wie Umsatz

Letztes Jahr war die Teuerung hoch, lassen sich die steigenden Umsatzzahlen damit erklären? Das BLW hat dafür auch die Absatzmengen untersucht und diese entwickelten sich ähnlich wie die Umsatzzahlen. Der Absatz von Bio-Lebensmitteln sank von 2021 auf 2022 um 2,9% auf 585 Mio. Kilo, derjenige von Nicht-Bio-Lebensmitteln um 4,9% auf 5722 Mio. Kilo. Die Absatzmengen sanken also etwas stärker als die Umsätze, was auf ein höheres Bio-Preisniveau hindeutet.

Discounter werden wichtiger

Immer wichtiger für den Biomarkt werden die Discounter. Zwar werden weiterhin 88,3% aller Bio-Lebensmittel über den klassischen Detailhandel abgesetzt. Der Ausbau der Bio-Linien bei Discountern wie Aldi, Lidl und Denner zeigen sich aber im steigenden Marktanteil, der bei 6,1% liegt. Die Discounter sind damit mittlerweile der zweitwichtigste Absatzkanal. Eine nur sehr geringe Bedeutung nimmt der Online-Handel ein. (lid)

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