Plantion: Will 2026 wieder auf Kurs kommen

Auf der Jahreshauptversammlung von Plantion blickte man am Dienstag auf ein schwieriges Jahr 2025 zurück und wagte zugleich einen optimistischen Ausblick auf 2026.

Vorsitzender René Willemsen und Direktor André van Kruijssen. Bild: Plantion, Paul Heijmink Photography.

Anzeige

Die Mitglieder stimmten der Ernennung von Martin Hogenboom (Vireõ) in den Vorstand und den Aufsichtsrat zu. Die Amtszeit von Aufsichtsrat Martijn Meskers wurde um vier Jahre verlängert. Große Aufmerksamkeit galt dem Vertiebs- und Marketingdirektor Guus van Logtestijn, der nach 43 Jahren bei Plantion und seinen Vorgängerorganisationen in den Ruhestand geht.

Geschäftsführer André van Kruijssen gab einen Überblick über den Stand der Dinge im Jahr 2025. Die gesamte Branche war besonders in den Tagen vor Muttertag von vielen negativen Stimmen geprägt. Das machte sich bei Plantion vor allem beim Umsatz an der Versteigerungsuhr bemerkbar: Der Anteil digitaler Verkäufe stieg, während das Volumen zurückging. Im Bereich Vermittlung steuert Plantion hingegen auf einen leichten Umsatzanstieg zu. Der Gesamtumsatz dürfte dennoch rund 2,5% unter dem Vorjahr liegen.

Herausforderungen

Auch andere Entwicklungen stellten Plantion vor Herausforderungen. So traf die Nachricht vom 19. August über die Insolvenz von Paardekooper und die Schließung von Dillewijn Alflora im Plantion-Großhandelszentrum das Unternehmen hart. Der Anbieter von Floristikartikeln ist schließlich ein wichtiger Baustein des One-Stop-Shopping-Konzepts von Plantion. Hinzu kam die Ankündigung von Royal FloraHolland, den Standort Eelde spätestens zum 30. Juni 2026 zu schließen.

Fortführung von Alflora

Laut van Kruijssen eröffnen solche Herausforderungen jedoch auch neue Chancen. Nachdem eine Wiederaufnahme von Dillewijn Alflora ausblieb, entschied sich die Plantion-Geschäftsführung gemeinsam mit Theo van Mullem und Karin Lamers von Paardekooper dafür, Alflora in Eigenregie weiterzuführen. Damit können Kunden bei Plantion weiterhin Blumen, Pflanzen und eine große Auswahl an Floristikartikeln beziehen – sowohl vor Ort in Ede als auch über den Plantion-Webshop. Bezüglich der Schließung von Eelde sprechen Plantion und Royal FloraHolland derzeit über Möglichkeiten, Kunden im Norden der Niederlande künftig direkt von Plantion aus zu bedienen. Zudem erwartet Plantion positive Effekte aus Investitionen in digitale Einkaufsmöglichkeiten, kombiniert mit Hubs und Transportlösungen, wodurch sich der Absatzmarkt deutlich vergrößern dürfte.

Zertifizierungen

Insgesamt blickt Plantion vorsichtig optimistisch auf 2026: Der Umsatz an der Versteigerungsuhr sollte sich stabilisieren, der Umsatz in der Vermittlung weiter wachsen und der digitale Anteil erneut steigen. Eine zentrale Frage wird sein, ob es gelingt, das negative Image rund um Blumen und Pflanzen zu verbessern. Helfen dürfte dabei, dass kleine bei Plantion anliefernde Erzeuger sich nach den Standards der FSI zertifizieren lassen. Danach gilt das Motto „Be good and tell it“: Die positiven Geschichten über die Schönheit und Ausdruckskraft von Blumen und Pflanzen erzählen und sichtbar machen. Plantion setzt dabei auf branchenweite Werbung und entwickelt zudem eigene Initiativen.

Abschied von Guus van Logtestijn

Im Anschluss an die Mitgliederversammlung wurde in der Versteigerungshalle Abschied von Vertriebs- und Marketingdirektor Guus van Logtestijn genommen. Guus wurde mit vielen wertschätzenden Worten geehrt – passend zu 43 Jahren treuem Einsatz, in denen er sich vom Assistenz-Kontrolleur zum Vertriebs- und Marketingdirektor entwickelte und zu einer prägenden Figur der Branche wurde. Nach kurzem Sträuben („ist doch nicht nötig“) nahm er schließlich stolz – und völlig zu Recht – die goldene Plantion-Anstecknadel entgegen.

Neuen Kommentar schreiben

Kommentare (0)

Bisher sind keine Kommentare zu diesem Artikel erstellt worden.