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ÖKO-TEST: Blattspinat im Test
Keine Zusatzstoffe, keine billigen Geschmacksträger, einfach nur Blattspinat: Bei den 16 Produkten im Test handelt sich um gesundes Gemüse pur. Der Tiefkühl-Blattspinat (kurz: TK-Blattspinat) ist, anders als der fertig gewürzte Rahmspinat, vegan.
Blattspinat-Test: Nur vier sind empfehlenswert
Allerdings kann ÖKO-TEST nur ein Viertel der Blattspinate im Test empfehlen. Denn nur drei schneiden mit Bestnote ab, ein weiterer ist immerhin noch "gut". Sieben Produkte fallen mit "mangelhaft" oder "ungenügend" durch. Der Rest ist mittelmäßig. Die Gründe in Kürze: Neben aus Sicht von ÖKO-TEST zu hohen Nitrat-, Nitrit- und Cadmiumgehalten hat das Labor in zwei Fällen giftige Pyrrolizidinalkaloide (PA) gemessen. Das sind natürliche Pflanzengifte, die aus Beikräutern stammen. Auch Pestizide bemängeln ÖKO-TEST vereinzelt.
Das Problem mit Nitrat in Blattspinaten
Spinat gehört zu den Pflanzen, die viel Nitrat aus dem Boden anreichern. Soweit, so normal. Zuviel Nitrat ist jedoch ein Problem. Denn aus Nitrat kann durch Bakterien und Enzyme im menschlichen Mund und Magen Nitrit entstehen. Auch im Gemüse selbst finden sich die Bakterien und bilden Nitrit, etwa wenn der zubereitete Spinat warm gehalten oder bei Zimmertemperatur gelagert wird. Die Nitratgehalte in vier Blattspinaten im Test sind aus Sicht von ÖKO-TEST zu hoch. Bei der Bewertung orientierte man sich an der EU-Kontaminantenverordnung, war aber etwas strenger
Nitrit in Spinat weist auf Hygienemängel hin
Ist der TK-Blattspinat schon mit Nitrit belastet, obwohl er noch nicht gekocht und danach warm gehalten wurde, gilt das als Hinweis auf Hygienemängel oder eine zu lange Lagerung des Spinats vor dem Frosten. ÖKO-TEST kritisiert Nitrit in vier getesteten Produkten. Zwei Blattspinate davon überschreiten den in den Leitsätzen für Gemüseerzeugnisse vorgegebenen Wert für tiefgefrorenen Spinat von 10 Milligramm pro Kilogramm. Die Leitsätze im Deutschen Lebensmittelbuch sind rechtlich nicht bindend, fließen als sachverständige Gutachten aber oft in die Gesetzgebung ein.
Cadmium in Blattspinaten im Test
Cadmium hat das beauftragte Labor in fast allen Blattspinaten im Test nachgewiesen, nur eine Spinatmarke war frei davon. Meistens handelt es sich um kleine Spuren. In sieben Produkten ist der Gehalt aber aus Sicht von ÖKO-TEST erhöht.
Gifte aus Beikräutern in zwei Blattspinaten
Und damit nicht genug: Auch giftige Pyrrolizidinalkaloide (PA) hat das Labor gefunden. Sie stecken in zwei überprüften TK-Blattspinaten. Diese Gifte werden von anderen Pflanzen auf dem Feld gebildet, die mit in die Ernte geraten können. "In Lebensmitteln sind sie unerwünscht, da sie die Leber schädigen können und im Tierversuch erbgutverändernde (genotoxische) und krebsauslösende (kanzerogene) Wirkungen zeigen", schreibt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in einer aktuellen Stellungnahme zu PA.
Bienenschädliche Pestizide gefunden
Auch Pestizide sind im Blattspinat-Test ein Thema, wenn auch nur vereinzelt:
- In zwei Blattspinaten im Test steckt das bienengiftige Pestizid Lambda-Cyhalothrin, in einem weiteren hat das Labor es in Spuren nachgewiesen.
- Ein TK-Blattspinat enthält einen von ÖKO-TEST als erhöht angesehenen Gehalt der bienenschädlichen Substanz Cypermethrin.
- Alle Bio-Produkte im Test sind frei von Pestiziden.
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