Niedersachsen: Ordentliche Heidelbeerernte erwartet

Nach Einschätzung von Heiner Husmann, Vorsitzender des Bund deutscher Heidelbeeranbauer e. V. (BdH), aus Borstel, Landkreis Diepholz, bestehen gute Aussichten auf eine "recht ordentliche" Heidelbeerernte 2016 – in Niedersachsen.

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Nach Einschätzung von Heiner Husmann, Vorsitzender des Bund deutscher Heidelbeeranbauer e. V. (BdH), aus Borstel, Landkreis Diepholz, bestehen gute Aussichten auf eine „recht ordentliche“ Heidelbeerernte 2016 – in Niedersachsen. Ganz anders sehe es allerdings in vielen Anbaugebieten in Süddeutschland und Europa aus, sagte Husmann. In Polen werde, verursacht durch langanhaltende Trockenheit, etwa 30% weniger Ertrag erwartet, in den Niederlanden führten starke Schäden durch tischtennisballgroße Hagelkörner zu teils mehr als 80% Ausfall in einzelnen Plantagen. Teilweise erhebliche Frost- und Hagelschäden melde auch die Steiermark in Österreich.

Vor diesem Hintergrund seien die Preiserwartungen des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) an die Anbauer nicht ganz nachvollziehbar, sagte Husmann, der rund 90% der deutschen Heidelbeeranbauer vertritt, die meisten davon in Niedersachsen. „Was die Ernteaussichten in Europa angeht, bin ich angesichts der aktuellen Schadensmeldungen sehr vorsichtig“, sagte Husmann. Er wünsche sich, dass diese Unsicherheiten auch in die laufenden Preisverhandlungen mit den Einkäufern des LEH einflössen, „damit die Händlereinkaufspreise auch zu den tatsächlich lieferbaren Mengen passen“, meinte der Verbandsvorsitzende.

In Niedersachsen beginnt die Haupternte in den meisten Betrieben laut Husmann in gut drei Wochen. Dann laden viele Heidelbeeranbauer in Niedersachsen auch wieder zur Selbstpflücke ein. Anders als im vergangenen Jahr können sich Beerenliebhaber auch auf große Früchte freuen. Im vergangenen Jahr führte die anhaltende Trockenheit im Frühjahr zu verhältnismäßig kleinen Beeren. Davon könne heuer keine Rede sein. „Wir hatten diesmal eine optimale Wasserversorgung und auch wenn die Bestäubung der Blüten durch die Bienen aufgrund der Kälte im Frühjahr nicht ganz optimal ablief, tragen die Sträucher bei den meisten Sorten „ordentlich“, freut sich Husmann und ergänzt: „Jetzt fehlt nur noch gutes Wetter zur Ernte.“

Kulturheidelbeeren sind in Deutschland die meistgeernteten Strauchbeeren. Nicht nur in der Direktvermarktung und in der „Selbstpflücke“ steigt die Nachfrage kontinuierlich, auch der Lebensmitteleinzelhandel fragt zunehmend größere Mengen nach. Die Heidelbeeranbaufläche in Deutschland ist mit rund 2.100 Hektar seit Jahren nahezu konstant. Geerntet werden bundesweit je nach Witterungsverlauf zwischen 8.000 und 12.000 Tonnen Kulturheidelbeeren jährlich. Mit großem Abstand den größten Anteil an der Ernte wie auch an der Anbaufläche hat das Bundesland Niedersachsen, wo rund 75% der deutschen Ernte anfallen. Von deutschlandweit knapp 400 Betrieben mit Heidelbeeranbau wirtschaften rund 150 Betriebe in Niedersachsen. Nennenswerte Anbauflächen liegen in Deutschland auch in Nordrhein-Westfalen, Bayern, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein.

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