MoKKa-Projekt: MENSCHEN.MACHEN.MOORE

Abschlusstagung des MoKKa-Projekts für Moorklimaschutz durch Kapazitätsaufbau.

Das MoKKa Projekt. Bild: Michael Succow Stiftung.

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Bis zum Jahr 2030 sollen die jährlichen Treibhausgasemissionen aus Moorböden in Deutschland um 5 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente reduziert werden. Um die Pariser Klimaziele zu erreichen, müsste Deutschland jährlich weit mehr als 50.000 Hektar Moor wiedervernässen, aktuell sind es nur ca. 2000 ha pro Jahr. Eine Beschleunigung der Anstrengungen ist notwendig, an der Menschen in vielen Bereichen mitwirken müssen. Doch wie lässt sich dies bewerkstelligen? Genau hier setzt das MoKKa-Projekt an, das auf den dringend benötigten Kapazitätsaufbau für den Moorklimaschutz fokussiert. 

Am 7. November 2024 findet im Technologie- und Gewerbezentrum Schwerin (TGZ) die Abschlusstagung des MoKKa-Projekts unter dem Titel MENSCHEN.MACHEN.MOORE. statt. Organisiert von der Michael Succow Stiftung, der Universität Greifswald (beide Partner im Greifswald Moor Centrum)  und der Ostseestiftung, bringt die Veranstaltung Experti*nnenEntscheidungsträger*innen sowie Interessierte aus dem Natur- und Klimaschutz zusammen. Ziel der Tagung ist es, die Projektergebnisse zu präsentieren und Strategien und Ansätze zur Beschleunigung des Moorklimaschutzes und den hierfür notwendigen Kapazitätsaufbau zu diskutieren. 

MoKKa – Kapazitäten stärken für effektiven Moorklimaschutz 

Das MoKKa-Projekt bietet bereits seit drei Jahren Beratung und Fortbildungen für Schlüsselakteure und Multiplikator*innen an und entwickelt zusammen mit Entscheidungsträger*innen Lösungsansätze zur Beschleunigung der Umsetzung von Moorschutzmaßnahmen in Mecklenburg-Vorpommern und ganz Deutschland. Hierfür kooperiert das Projekt mit weiteren Akteuren wie der Landgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH, der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, dem Emsland Moormuseum und weiteren. Das übergeordnete Ziel des Projekts ist es, alle relevanten Akteursgruppen von Planungsbüros und Behörden bis zu Ausbildungsstätten zu informieren, zu vernetzen und zu befähigen, um den Moorklimaschutz voranzutreiben. 

Das MoKKa-Projekt ist Teil einer Reihe bundesweiter Projekte seit 2016, gefördert in der Nationalen Klimaschutzinitiative (durch BMUV und nun BMWK). Im Rahmen des MoorDialog wurde erstmals eine Moorkarte Deutschlands frei zugänglich gemacht, um Hemmnisse zu identifizieren und Lösungsansätze zu entwickeln. Zudem wurde ein Transformationspfad zur Erreichung der Netto-CO2-Neutralität bis 2050 erarbeitet (Moorkarte, Transformationspfad). 

Im Projekt MoKli wurde in fünf Modellregionen intensiv mit Akteuren des Moorschutzes, darunter der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL), zusammengearbeitet. Es wurden praxisnahe Konzepte für den Umgang mit Moorböden entwickelt, wasserbodengerechte Ziele festgelegt und Umsetzungsfragen wie der Erhalt von Grünland thematisiert (Grünlanderhalt). Mehrere Regionen starteten daraufhin Modell- und Demonstrationsvorhaben, gefördert durch FNR/BMEL. Viele Aspekte eines offenen Briefs am Ende des Projekts (2022) bleiben weiterhin aktuell (Offener Brief). 

Themenschwerpunkte der Tagung 

Die Tagung MENSCHEN.MACHEN.MOORE widmet sich unter anderem Themen wie der Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsprozessen, der Sicherung und Bereitstellung von Flächen, dem Aufbau von Unterstützungsstrukturen sowie gezielten Bildungsmaßnahmen für den Moorklimaschutz. Ein Highlight ist die Vorstellung des „Moorkoffers", eines interaktiven Bildungsinstruments, das praktische Ansätze zur Moorklimabildung bietet. Die Teilnehmer*innen haben die Möglichkeit, gemeinsam Lösungsansätze zu diskutieren, um den Moorklimaschutz effizienter und flächendeckender umzusetzen. 

Podiumsdiskussionen und Fachbeiträge 

Ein besonderes Augenmerk liegt auf Podiumsdiskussionen und Fachvorträgen von Expert*innen, darunter Prof. Sabine Schlacke (Universität Greifswald), Almut Mrotzek (Mooragentur MV) und Tom Kirschey (Kompetenzzentrum Natürlicher Klimaschutz). Die Beiträge verdeutlichen, dass für den Erfolg des Moorklimaschutzes nicht nur technische Lösungen notwendig sind, sondern auch gesellschaftliches Bewusstsein und Unterstützung. 

Exkursion ins Grambower Moor 

Bereits am 6. November 2024, hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, im Rahmen einer Exkursion das Grambower Moor zu besuchen und sich vor Ort über die Herausforderungen und Potenziale der Wiedervernässung zu informieren. Die Exkursion wurde von Karsten Pellnitz vom Förderverein Grambower Moor e.V. geleitet.

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