LWG Veitshöchheim: "Tag der offenen Tür"

Der Tag der offenen Tür am Sonntag, den 02. Juli 2017 (09.00 bis 16.00 Uhr), steht unmittelbar bevor. LWG-Präsident Dr. Hermann Kolesch verspricht dem interessierten Publikum eine Sinnesreise der besonderen Art.

Der diesjährige Tag der offenen Tür steht unter dem Motto Wasser. Nicht nur der Mensch, sondern auch die Pflanzen sind auf das lebenspendende Nass angewiesen. Mit Tipps und Tricks, wie beispielsweise dem richtigen Gießen, lässt sich jedoch eine Menge Wasser einsparen. Bild: Karl Josef Hildenbrand © Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, Veitshöchheim.

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Kräftig anpacken heißt es zurzeit auf dem Campus der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim sowie im LWG- Versuchsbetrieb am Stutel: Denn der Tag der offenen Tür am Sonntag, den 02. Juli 2017 (09.00 bis 16.00 Uhr), steht unmittelbar bevor. LWG-Präsident Dr. Hermann Kolesch verspricht dem interessierten Publikum nicht nur spannende Einblicke in die Arbeit der einzelnen Fachbereiche, sondern eine Sinnesreise der besonderen Art: „Ob der optische Genuss der in voller Pracht stehenden Schauflächen der Beet- und Balkonpflanzen oder einfach die Seele bei der Verkostung der hauseigenen LWG-Weine baumeln lassen - am Tag der offenen Tür sprechen wir alle Sinne der Besucher an.“ Als Themenschwerpunkt in diesem Jahr wurde das kostbarste Gute überhaupt gewählt – das Wasser. Neben einer Fachausstellung zeigen die einzelnen Fachbereiche sowie externe Aussteller zudem die Möglichkeiten eines gezielteren, reduzierten Wassereinsatzes auf.

Beetnutzung der besonderen Art

In der Bayerischen Gartenakademie stehen die Kulturen im Gemüse-Schaugarten in diesem Jahr unter einem ganz besonderen Motto: dem Klimawandel. „Auch im Garten merkt man ganz deutlich die Folgen des Klimawandels“, so Marianne Scheu-Helgert, Mitarbeiterin der Gartenakademie. Doch mit einer angepassten Beetnutzung, wie beispielsweise der frühen Aussaat von Gemüse und einer Ernte vor der Trockenzeit des Hochsommers oder einer bewussten Nutzung der Anbauflächen bis in den Dezember hinein, lässt sich die Gartennutzung optimieren und auch gezielt Wasser einsparen. „Zum Beispiel helfen Pastinaken und andere Tiefwurzler, einen Gießmarathon im Hochsommer zu vermeiden. Wer im Herbst Zuckerhut-Salat, Kresse oder Feldsalat anbaut, nutzt die zumeist feuchteren und milden Herbstmonate“, so die Beetexpertin. Mit praktischen Tipps und Live-Vorführungen lernen Hobbygärtner und Gartenfreunde ihre Beete neu kennen. So gehört Grünschnitt beispielsweise nicht in die Biotonne, sondern auf das Beet. „Hat man einen eigenen Rasen, so hat man auch ein ideales und kostenloses Mulchmittel“, betont Scheu-Helgert. Fein verteilt auf den frisch aufgehackten Beetflächen sorgt der Grünschnitt dafür, dass das Gießwasser nicht gleich wieder aus dem Erdreich verdunstet und er wirkt gleichzeitig auch als Dünger. Neben einem lehrreichen Blick in den Schaugarten beantworten die Mitarbeiter vom „Gartentelefon“ live die Fragen der Besucher rund um das Thema Garten.

Mit Führungen über den LWG-Campus erhalten die Besucher die Möglichkeit, alle Fachbereiche und Forschungszentren aus unmittelbarer Nähe kennenzulernen und einen exklusiven Blick hinter die Kulissen zu werfen. Ob informative Gespräche oder fachliche Beratungen – die Experten der LWG stehen am Tag der offenen Tür für interessierte Besucher Rede und Antwort. Bei geführten Rundgängen über das Gelände am Campus Veitshöchheim erhält der Besucher zudem einen Einblick in die Möglichkeiten der Gartengestaltung, Obst, Gemüse, Stauden sowie Zierpflanzen und kann sich unmittelbare Anregungen für zu Hause holen. Aber nicht nur die Außenanlagen sind sehenswert. Auch in den Gebäuden warten spannende Plätze darauf entdeckt zu werden: So führt ein Rundgang in der Önologie den Besucher tief hinab in die Versuchskellerei.

Neuer Trend Zwergobstbäume

Naschen auf Balkon und Terrasse geht nicht? Geht doch! Denn der neue Trend Zwergobstbäume macht es möglich! Das Angebot reicht dabei von A wie Apfel bis Z wie Zwetschge. Rund 80 Sorten hat die LWG am Versuchsbetrieb Stutel in den letzten Jahren getestet – und jedes Jahr kommen neue Sorten hinzu. „Die Nachfrage nach Zwergobst hat in den letzten Jahren stark zugenommen“, so Roman Döppler, Betriebsleiter am Stutel. Dabei geht der Trend auch in kleinen Gärten oder auf dem Balkon weg von Zierpflanzen hin zu Nutzpflanzen - ganz nach dem Motto „Urban Gardening – anbauen, was schmeckt“. Auf der Schaufläche Zwergobst wurden zehn neue Sorten eingetopft und eine automatische Bewässerung installiert.

Der Versuchsbetrieb am Stutel hat aber weit mehr zu bieten: Optisches Highlight sind die in voller Blüte stehenden Schauflächen der Rosen und Clematis. Auch wer sich für Obst und Klimabäume interessiert ist hier genau richtig. Die Besucher haben die Möglichkeit, die Hälfte des rund 11 Hektar großen Geländes auf eigene Faust zu erkunden oder mit regelmäßigen Führungen ein Blick auf die großen und kleinen Besonderheiten des Geländes zu werfen. Treffpunkt für den geführten Rundgang ist der Haupteingang.

Der Eintritt ist an beiden Standorten frei. Für ein Kinderprogramm sowie den kulinarischen Genuss ist gesorgt. Auch die Weine der LWG stehen zur Verkostung bereit. Externe Aussteller runden das Angebot ab.

Besondere Highlights der Fachabteilungen und ForschungszentrenDa sieht man nicht alle Tage: ein frei bauendes Bienenvolk! Die Besucher können bei einem Blick ins Bienenvolk die eifrigen Tiere nicht nur (haut)nah erleben, sondern auch den Mitarbeitern bei der Honigernte, dem Schleudern von Honigwaben, über die Schulter schauen. Und wurde dabei die Lust auf die Imkerei geweckt, stehen die Bienenexperten mit Rat und Tat für einen erfolgreichen Einstieg in die Imkerei zur Verfügung.

In ein hohes Trinkglas werden zwei farblose Flüssigkeiten gegeben und es passiert nichts. Wenn jedoch plötzlich nach einer halben Minute aus den Flüssigkeiten eine „bierfarbene“ Flüssigkeit geworden ist, dann haben die Zauberlehrlinge des Fachbereiches Analytik wieder in den Alchemie-Baukasten gegriffen. Neben den Vorführungen der „kontrollierten Chaos-Chemie“ gibt der Fachbereich aber auch Einblicke in aktuelle Forschungsthemen. Warum kann durch den gezielten Einsatz von Bodenbakterien die Fitness von Pflanzen gestärkt werden? Wie schaut ein guter, fruchtbarer Boden aus – und wenn nicht, was muss getan werden, damit dieser dazu wird? Die Antwort auf diese und viele weitere Fragen liefern die Analytik-Experten der LWG. Auch Wasser ist nicht gleich Wasser, das kann bei der Verkostung von Mineralwasser jeder selbst testen.

Mit einem Blick auf die Living Walls „Geschmack“ für den Einstieg ins Urban Gardening bekommen? Neben den Informationen über den Anbau von Obst und Gemüse an den ungewöhnlichsten Orten setzt der Fachbereich Landespflege ganz auf Tipps zur Pflanzenverwendung für den häuslichen Garten. In den Außenbereichen informieren die Experten der Landespflege über bunte Aussaaten für Stadt und Land sowie über einen Stauden-Mix mit Schatten-Gewächsen, denn auch im Schatten gibt es Licht! In der Landespflege starten geführte Rundgänge durch die „Pflanzenwelten“ und die Besucher erfahren zudem, wie die LWG mit „Wasser“ kocht und welche Maßnahmen des Garten- und Landschaftsbaus für ein „prima Klima“ sorgen.

Ebbe und Flut gibt es nicht nur an der Nordsee, sondern auch an der LWG! Denn in der Zierpflanzenproduktion wird mit der Ebbe-Flut-Bewässerung der Gewächshaustische auf den natürlichen Zyklus des Namensgebers gesetzt. Neben den Einblicken in Technik und Beckenanlagen informiert der Fachbereich über aktuelle Themen des Gartenbaus und klärt die Frage, warum der Salat künftig das Schwimmen lernt. Optischer Höhepunkt sind sicherlich auch die Schauflächen der in Blüte stehenden Beet- und Balkonpflanzen am Campus Veitshöchheim.

Wie sind Wirkung und Einfluss der Sinnesorgane auf den Geschmack des Weines? Anhand des 5-Punkteschemas der DLG (Deutsche Lebensmittelgesellschaft) findet in der Abteilung Recht & Service eine Weinbeurteilung nach Geruch, Geschmack und Harmonie – ganz nach dem Motto Wein mit allen Sinnen genießen – statt. Die Besucher haben dabei die Möglichkeit, ihre Sinnesorgane auf den Prüfstand zu stellen sowie Geschmack und Geruch völlig neu zu erleben. Die Experten der Fachabteilung stehen dabei Rede und Antwort, denn die Beurteilung von Weinen erfolgt nicht willkürlich, sondern mit System.

Ob ein Blick in den Schauweinberg mit moderner Bewässerungstechnik, Kellerführung oder Beratung beim Rebendoktor - auch in der Abteilung Weinbau kommt der Genuss selbstverständlich nicht zu kurz: So lädt die Seccobar zum Verweilen ein und beim „Boden-Wein-Quiz“ lassen sich die unterschiedlichen Auswirkungen der Böden anhand von Silvaner-Weinen erschmecken. In der Ausstellung „Fränkische Weinbergsböden“ wird zudem der Tastsinn der Besucher auf die Probe gestellt. Die Fachabteilung informiert auch über aktuelle Themen, wie wichtige Krankheiten und Schädlinge im Weinbau. Neben einem Versuchskäfig mit Kirschessigfliegen können mit einem Blick durch das Mikroskop Schädlinge und Nützlinge aus der Nähe betrachtet werden.

Bus-Shuttle statt Parkplatznot

Da in Veitshöchheim keine ausreichenden Parkmöglichkeiten zur Verfügung stehen, bitten wir unsere Besucher die ausgewiesenen Parkplätze am Versuchsbetrieb Am Stutel in Thüngersheim zu nutzen (B27 Ausfahrt Staustufe). Von dort fahren durchgehend Shuttle-Busse zum Preis von 2 Euro (Hin- und Rückfahrt) nach Veitshöchheim. Die letzte Abfahrt des Shuttle-Busses von Veitshöchheim in Richtung Stutel ist um 16.15 Uhr.

Der Campus der LWG in Veitshöchheim ist sehr gut zu Fuß, mit dem Rad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen: Fahren Sie mit dem Bus zur Haltestelle Sendelbachstraße. Der Bahnhof Veitshöchheim ist 15 Fußminuten von der LWG entfernt.

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