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Landgard: Bezieht Stellung zum Agrar-Paket
Landgard begrüßt die Ziele des vom Bundeskabinett beschlossenen Agrar-Paketes „Aktionsprogramm Insektenschutz“, auch den damit verbundenen schrittweisen Ausstieg aus der Glyphosat-Nutzung bis Ende 2023 und weitergehenden Insektenschutz, warnt aber vor eventuell negativen Folgen des Aktionsprogramms für deutsche Erzeugerbetriebe. „Die mit dem Aktionsprogramm verbundenen Auflagen müssen zielorientiert, praktikabel und sozialverträglich umsetzbar sein, dürfen die landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland ohne Ausgleich nicht zusätzlich belasten und insbesondere deren Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Vergleich nicht negativ beeinflussen. Ziel muss es sein, innerhalb der EU oder besser noch weltweit vergleichbare Rahmenbedingungen für unsere Betriebe zu schaffen, auch in puncto Einsatz von Pflanzenschutzmitteln“, so Armin Rehberg, Vorstandsvorsitzender der Landgard eG. Der Gesetzgeber, so Rehberg weiter, habe die Aufgabe, die deutschen Betriebe und deren Produktion zu schützen und nicht zu schwächen. Um die politische und fachliche Diskussion rund um Glyphosat sachgerecht begleiten zu können und die Mitgliedsbetriebe beim schnellstmöglichen Ausstieg aus einer Glyphosat-Nutzung gezielt zu unterstützen, führt Landgard aktuell eine großangelegte Befragung zum Glyphosat-Einsatz unter seinen Mitgliedsbetrieben durch.
„Es muss zur Kenntnis genommen werden, dass die Produkte unserer über 3.000 Erzeugerbetriebe einfach Teil der Lösung und nicht des Problems sind. Ganz egal, ob die Betriebe groß oder klein sind und ob sie konventionell oder biologisch produzieren. Wir sollten immer daran denken: Ohne Obst, Gemüse, Blumen und Pflanzen sind wir alle tot und genau deshalb gilt es unsere Produktion zu schützen, die Vielfalt, die Qualitäten und den Anbau“, so Rehberg.
In diesem Zusammenhang begrüßt Landgard ausdrücklich die Initiative der Bundesregierung für die bundesweite Kampagne „Insektenfreundliche Privatgärten“. „Wir haben in unseren Städten zu wenig Grün, zu wenig Blumen und zu wenig Biodiversität. Daher müssen wir alle gemeinsam daran arbeiten, das Grün in den Städten weiter nach vorne zu bringen. Hier wäre es ein naheliegender, praxisnaher und erforderlicher Schritt, dass Städte und Gemeinden die massenhafte Entstehung von tristen Steingärten über explizite Vorgaben z. B. in Bebauungsplänen einfach verhindern“, so Armin Rehberg.
Landgard engagiert sich im Umfeld der Nachhaltigkeit in vielen Projekten. In Kooperation mit dem Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) macht sich Landgard z. B. mit rund 60 Erzeugern von Freilandgemüse und Kernobst durch die Etablierung von Blühwiesen und Nützlingsblühstreifen, Staudenbepflanzungen, Einrichtungen von Biotopen sowie Nistkästen u.v.m. dafür stark, die Vielfalt pflanzlichen und tierischen Lebens wirkungsvoll zu fördern. Viele der Flächen wurden zusätzlich mit Info-Tafeln ausgestattet, mit denen die Erzeugerbetriebe beispielsweise Spaziergänger auf ihre Umweltschutz- und Nachhaltigkeitsaktivitäten aufmerksam machen und die Öffentlichkeit für Bemühungen um den Artenschutz sensibilisieren. An großen Landgard Standorten wie z. B. Herongen oder Roisdorf wurden Wanderfalkennistkästen aufgestellt, die die Wiederansiedlung gefährdeter Greifvögel unterstützen und so gleichzeitig zu einer natürlichen Schädlingsbekämpfung beitragen.
Made in Germany
Landgard setzt sich als international tätige Erzeugergenossenschaft mit über 3.000 Mitgliedsbetrieben, davon fast 2.500 in Deutschland, aktiv für die Interessen und die Wertschätzung der heimischen landwirtschaftlichen Betriebe und ihrer Produkte ein. „'Made in Germany' ist das beliebteste Herkunftssiegel der Welt und gilt als Synonym für Qualität und hohe Sicherheitsstandards – auch bei Lebensmitteln. Landgard hat sich genau diesem Thema in den Bereichen Obst und Gemüse sowie Blumen und Pflanzen gewidmet. Daher setzten wir uns im Rahmen unserer Kampagnen 'Deutsche Gärtnerware' und ‚Deutschland schmeckt‘ konsequent für Produkte heimischer, deutscher und regionaler Erzeugerbetriebe und für die Produktion in Deutschland ein. Eine wesentliche Basis der deutschen Qualitätsproduktion ist dabei, dass unsere Betriebe in vielfältiger Weise nach verschiedensten QualitätssicherungsProgrammen zertifiziert sind“, so Rehberg. Das Know-how von Landgard im Qualitätsmanagement und in der Qualitätssicherung kommt darüber hinaus auch den ausländischen Landgard Mitgliedsbetrieben zugute und steigert auch dort die Prozess- und Produktqualität.
Landgard Nachhaltigkeitsstrategie
Als größte deutsche Erzeugergenossenschaft trägt Landgard eine besondere Verantwortung – nicht nur für das eigene Unternehmen, seine Mitarbeiter und Erzeuger, sondern auch weit darüber hinaus. „Nachhaltigkeit ist für uns daher Verpflichtung und Herzensangelegenheit gleichermaßen und einfach alternativlos – und dies bereits seit 2015“, betont Armin Rehberg. Nachhaltige Produkte, ressourcenschonende Lösungen und umweltfreundliche Konzepte stehen daher seit Jahren absolut im Fokus und Landgard setzt sich intensiv für eine nachhaltige Produktion, Vermarktung und Verwendung der Waren der über 3.000 weltweiten Mitgliedsbetriebe ein. Ein schonender Umgang mit begrenzten natürlichen Ressourcen und Verantwortung für die Natur und Gesellschaft sind integraler Bestandteil des Landgard Wertesystems.
Hierzu arbeitet die Erzeugergenossenschaft seit Jahren eng mit Umweltorganisationen und NGOs wie dem Naturschutzbund Deutschland (NABU), dem Global Natur Fund (GNF) und der Bodenseestiftung zusammen. Im Jahr 2015 hat Landgard alle entsprechenden Aktivitäten in der umfassenden und wissenschaftlich fundierten Landgard Nachhaltigkeitsstrategie mit den vier Säulen „Grüne Produkte“, „Klima, Energie und Umwelt“, „Mitarbeiter“ und „Gesellschaft“ gebündelt. Das in Zusammenarbeit mit der Hochschule Osnabrück entwickelte Modell basiert auf einer zweistufigen Delphi-Befragung verschiedener StakeholderGruppen nach dem international anerkannten GRI-Standard. Gemeinsam mit den Mitgliedsbetrieben steigert Landgard kontinuierlich den Anteil nachhaltig produzierter Erzeugnisse, die weit über den integrierten Standard hinausgehend kultiviert werden. „Für diesen Weg werben wir und suchen Mitstreiter und Unterstützer“, so Rehberg.
Aktuell dreht sich bei Landgard seit Anfang September in den jährlich stattfindenden unternehmensweiten Landgard Nachhaltigkeitswochen an allen Standorten der Erzeugergenossenschaft und in den Cash & Carry Märkten alles um die vier Säulen der Landgard Nachhaltigkeitsstrategie. Damit zeigt Landgard, welche vielfältigen Gesichter nachhaltige Produkte und gelebte Nachhaltigkeit haben können. „Wir reden nicht nur sondern handeln, und genau dafür brauchen wir starke Betriebe, gerechte Rahmenbedingungen und Unterstützung sowie sozialverträgliche, praxistaugliche und zielgerichtete Lösungen. Je schneller und konsequenter, desto besser. Es gilt die deutsche Produktion zu stärken und nicht zu schwächen. Einfacher Aktionismus ist nicht zielführend. Konsequentes Umsetzen nach professioneller Analyse, Argumentation, Austausch, Beratung und Machbarkeit führt zum Ergebnis. Nachhaltigkeit ist unerlässlich für eine gesunde Zukunft, darf aber keine Überregulierung darstellen. Landgard lädt alle Unterstützer, Kunden und Erzeuger ein, sich hier mit zu engagieren und an einer besseren Welt für morgen mitzuwirken. Aber alles, was wir in der Theorie formulieren, muss in der Praxis auch umgesetzt werden und umgesetzt werden können. Und genau hierfür laden wir gerade die politischen Mandatsträger im Sinne der Produktion und der Endverbraucher zu bilateralen Gesprächen mit der Praxis ein. Denn nur gemeinsam können wir wirklich etwas erreichen. Genau in dieser Art arbeiten wir bereits heute mit unseren strategischen Partnern auf Kundenseite zusammen und haben so gemeinsam bereits einiges bewegen können“, so Rehberg. (Landgard)
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