IVA: Pflanzenbau der Zukunft braucht Innovationen

Das Zukunftsprogramm Pflanzenschutz zeigt für den IVA in die richtige Richtung.

"Ganze Bandbreite moderner Lösungen im Pflanzenschutz dringend benötigt" Bild: GABOT.

Anzeige

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat sein Zukunftsprogramm Pflanzenschutz vorgestellt. Der Industrieverband Agrar e. V. (IVA) weist darauf hin, dass das BMEL laut Minister Cem Özdemir zwar nun auf „Anreize, Förderung und freiwillige Maßnahmen" setze, die zentrale Frage, wie das Zulassungssystem für alle Pflanzenschutzmittel, nicht nur biologische, schneller, effizienter und vor allem innovationsfreundlicher werden kann, um den fortschreitenden Verlust an Wirkstoffen aufzuhalten, aber unbeantwortet bleibt.

Die Landwirtschaft braucht langfristig und zukunftsorientiert einen breiten Werkzeugkasten für innovativen Pflanzenschutz, damit Bekämpfungslücken geschlossen werden können. Dazu zählen auch innovative chemisch-synthetische Mittel und moderne Züchtungsmethoden. Der IVA hatte bereits im Rahmen der Abschlusskonferenz zum Projekt "Pflanzenschutzmittel-Zulassung 2030" des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) im Februar konkrete Vorschläge für ein modernes, zukunftsfestes Zulassungssystem gemacht und das Diskussionspapier des BMEL zur Erarbeitung eines „Zukunftsprogramms Pflanzenschutz" im Frühjahr als unwissenschaftlich, unausgegoren und untauglich kommentiert. Die Kritik wurde gehört und das Papier ist nun wesentlich ausgewogener.

Massive Ertragsausfälle aufgrund des Klimawandels werden in Zukunft die Regel werden, wenn der Landwirtschaft nicht ausreichend wirksame Pflanzenschutzmittel zur Verfügung stehen. Die Notwendigkeit und der Nutzen von Pflanzenschutzmitteln zeigten sich bereits in diesem Jahr: die Ernteeinbußen aufgrund witterungsbedingter Starkbefälle durch Schaderreger bei Kartoffeln oder Schäden durch einwandernde Schadorganismen wie die Schilf-Glasflügelzikade in Kartoffeln und Zuckerrüben sind ohne wirksame Bekämpfungsmöglichkeiten beträchtlich.

Özdemir begründet die Notwendigkeit, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln weiter zu begrenzen, mit dem fortschreitenden Biodiversitätsverlust in der Agrarlandschaft. Der IVA steht mit seinen Mitgliedsunternehmen für einen nachhaltigen, innovativen und produktiven Pflanzenbau. „Es muss generell um die Verbesserung der Verfügbarkeit von biologischen und modernen chemisch-synthetischen Mitteln gehen, nicht um weitere Einschränkungen der Anwendung. Mangelnde Vielfalt bei Pflanzenschutzmitteln bedeutet auch mangelnde Vielfalt bei den angebauten Kulturen", sagt Dr. Mark Winter, Leiter des Kompetenzfelds Wissenschaft und Innovation im IVA.

Eine neue Studie von HFFA Research, die der IVA in Auftrag gegeben hatte, hat ergeben, dass ein alleiniger Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel zu keinen positiven Biodiversitätseffekten führt. Angesichts der Notwendigkeit, mit knappen natürlichen Ressourcen bestmöglich zu wirtschaften, plädiert die Studie für einen ausgewogenen Politikansatz, der sowohl wirtschaftliche als auch umweltbezogene Ziele berücksichtigt. Der IVA setzt sich ein für eine gezielte Biodiversitätsförderung über die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) und für Vertragsnaturschutz, koordiniert in der Region. (IVA)

Neuen Kommentar schreiben

Kommentare (0)

Bisher sind keine Kommentare zu diesem Artikel erstellt worden.