IGA Metropole Ruhr 2027: Kooperation von 53 Städten

Steht für den Sommer 2027 schon etwas im Terminkalender oder Familienplaner? Falls nicht, dann empfehlen wir sehr die Internationale Gartenausstellung Metropole Ruhr (IGA 2027).

Im Stadtgebiet von Dinslaken/Voerde mündet die Emscher in den Rhein. Der inzwischen gänzlich renaturierte Fluss gilt dank des Jahrhundertprojekts Emscher-Umbau der Emschergenossenschaft mittlerweile als Musterbeispiel für die erfolgreiche Transformation des Ruhrgebiets. Bild: IGA2027/Rupert Oberhäuse/EGLV.

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Ab Freitag, 23. April 2027 gibt es für ein halbes Jahr ein vielfältiges Programm und zahlreiche Attraktionen in vielen Städten und Gemeinden des Ruhrgebiets. Die IGA will Besuchern aus Deutschland und dem Ausland Projekte zeigen, Anregungen liefern und Debatten fördern zur übergreifenden Frage: Wie wollen wir morgen leben? Diese Frage stellen sich Haus- und Gartenbesitzende ebenso wie Profis aus der Wirtschaft und Kommunalverantwortliche - für alle gilt es Ideen, Konzepte und Lösungen zu entwickeln und 2027 in den IGA-Gärten zu präsentieren. Horst Fischer, Geschäftsführer der IGA 2027: „Gemeinsam mit den 53 Städten der Metropole Ruhr planen und bauen wir dezentral viele Projekte, die weit über 2027 hinauswirken werden. Es geht darum, kreative Lösungsideen für die grün-blaue Infrastruktur der Metropolregion und für Stadtentwicklung mit lebendigem Grün zu zeigen."

Gemeinsame Lösungen im Fokus

Das Ruhrgebiet ist international für eine Reihe von großen Transformationsprojekten bekannt: Insbesondere der Emscher-Umbau als hochkomplexe, Stadtgrenzen-überschreitende Kooperation gilt als weltweit beachtetes Beispiel für ein erfolgreich realisiertes Gemeinschaftsprojekt. Einige Standorte der IGA 2027 sind außerdem nachhaltige Ergebnisse von früheren Bundesgartenschauen, so der Gruga-Park in Essen, der Maximilianpark in Hamm, der Westfalenpark in Dortmund oder der Nordsternpark in Gelsenkirchen. Neu hinzu kommen jetzt aber auch neue Parks und Gärten wie beispielsweise in Dortmund Huckarde auf dem Gelände der Kokerei Hansa. Hier entsteht als einer von fünf sogenannten Zukunftsgärten ein komplett neuer Park. Nina Frense, Co-Geschäftsführerin der IGA 2027 und Beigeordnete für Umwelt und Grüne Infrastruktur beim Regionalverband Ruhr (RVR) erläutert: „Durch die IGA 2027 werden in den kommenden Jahren Projekte möglich, die die Kommunen allein nicht hätten umsetzen können. Zusätzlich wirkt die IGA 2027 als thematische und soziale Klammer, die den Gemeinschaftsgeist und die Identifikation mit der Metropole stärkt."

Zum Beispiel das Projekt „Mittleres Ruhrtal"

Die Ruhr war im 19. Jahrhundert eine der meistbefahrenen Wasserstraßen Deutschlands und diente der Industrie als Transport- und Abwassersystem. Heute liegt ihr Wert längst in ihrer landschaftlichen Qualität. Vor allem das mittlere Ruhrtal ist als Naherholungsgebiet bekannt. Hier fließt die Ruhr auf einer Länge von etwa 30 Kilometern gemächlich durch die Stadtgebiete von Hagen, Herdecke, Wetter, Witten und Hattingen. Diese fünf Kommunen haben die Kooperation „Flusslandschaft Mittleres Ruhrtal" geschaffen, um gemeinsam die Naherholungs- und touristischen Qualitäten des Landschaftsraums „Mittleres Ruhrtal" zu fördern. Als sogenannte Ruhrbänder werden außerdem flussbegleitende Infrastrukturen weiterentwickelt bzw. neu geplant, die Verbindungen zwischen den Städten schaffen sollen. Dazu gehören der RuhrtalRadweg, der Ruhrhöhenweg und auch die Einbindung in den Radschnellweg Ruhr RS1. Nina Frense: „Wir arbeiten gemeinsam mit den Kommunen daran, eine nachhaltige Freiraum-, Stadt- und Regionalentwicklung voranzutreiben und Impulse für die Wirtschaft zu geben. Es gilt, einerseits attraktiv zu sein für den Tourismus, andererseits aber auch Natur- und Erholungsräume zur Stärkung der lokalen Identität zu schaffen. Ganz nebenbei entstehen so auch neue und zukunftsweisende Mobilitätsangebote."

Mehrdimensional integrativ

Das dezentrale Konzept der IGA 2027 verbindet auf unterschiedlichen Ebenen groß angelegte, innovative Zukunftsgärten mit kommunalen Grünprojekten und privaten Initiativen. Horst Fischer: „Derzeit arbeiten wir an der Qualifizierung und Anerkennung der kommunalen Projekte, aber parallel laufen auch schon die Vorbereitungen für die Zusammenarbeit mit Gartenbesitzenden, lokalen Initiativen, Vereinen oder Schulen. Wir laden alle Menschen im Ruhrgebiet zum Mitmachen ein!" Ziel ist es, die Menschen vor Ort, in den Stadtteilen und bis vor die Haustüren zu beteiligen und ihnen Lust auf die IGA zu machen. Von Gartenbildung bis Gartenspaß, für Klein und Groß - Gärten und Pflanzen sind bestens geeignet, um die Menschen zusammen zu bringen, Nachbarschaften zu pflegen und den Austausch untereinander zu fördern. Auch diese Aktivitäten sind ein wichtiger Teil der Idee, die Metropole Ruhr als die grünste Industrieregion der Welt zu präsentieren.

Ein typisches Beispiel für ein interkommunales Kooperationsprojekt der Ebene „Mein Garten" zeigen die Städte Dinslaken, Voerde und Duisburg: Im Stadtgebiet von Dinslaken/Voerde mündet die Emscher in den Rhein. Der inzwischen gänzlich renaturierte Fluss gilt dank des Jahrhundertprojekts Emscher-Umbau der Emschergenossenschaft mittlerweile als Musterbeispiel für die erfolgreiche Transformation des Ruhrgebiets. Professor Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender Emschergenossenschaft/Lippeverband, betont: „Unsere neue Emscher-Mündung am Rhein wird das neue blaugrüne Portal ins Emscher-Tal sein - mit attraktiven Radwegen und Verweilpunkten, die wesentlich zur Steigerung der Aufenthaltsqualität an Emscher und Rhein beitragen werden." (Quelle: IGA2027)

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