HSWT: Neue Wege einer nachhaltigen Unkrautregulierung

Versuchsstation für Obstbau der HSWT erforscht neue Wege einer nachhaltigen Unkrautregulierung.

Johannes Werth (links) informierte beim "Bauernhock" über das aktuelle Projekt der Versuchsstation für Obstbau Schlachters. Bild: HSWT.

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Die Versuchsstation für Obstbau der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) lud in Schlachters zu einem sogenannten „Bauernhock“ ein. In diesem Rahmen stellte Johannes Werth den rund 35 Teilnehmenden das neue, Interreg-V-geförderte Projekt „Entwicklung nachhaltiger Strategien zur Unkrautregulierung im Obstbau“ vor. Werth ist seit Herbst 2017 wissenschaftlicher Mitarbeiter in diesem Projekt.

Martin Nüberlin, 1. Vorsitzender der Erzeugergemeinschaft Lindauer Obstbauern (EZG), betonte in seinen Grußworten die Wichtigkeit des Projektes für die Region und die Obstbauern. Laut Nüberlin leiste die Versuchsstation einen wichtigen Beitrag in der Forschung vor Ort, in Schlachters herrschten die optimalen Bedingungen für die Durchführung eines solchen Projektes: das Unkraut findet aufgrund der häufigen Niederschläge optimale Wachstumsbedingungen vor.

In dem dreijährigen Verbundprojekt (2017 - 2020) hat die HSWT unter Leitung von Prof. Dr. Dominikus Kittemann die Rolle des Projektkoordinators inne. Projektpartner sind das Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee, die Forschungsgemeinschaft Agroscope Wädenswil, die Marktgemeinschaft Bodenseeobst, die Württembergische Obstgenossenschaft sowie die Landwirtschaftskammer Vorarlberg.

"In Zukunft wird es Engpässe bei der Zulassung von Herbiziden geben", so Johannes Werth. "Ziel des Forschungsprojektes ist es daher, einen Weg zu finden, um eine ideale Kombination von chemischen und mechanischen Verfahren zu finden." Die Regulierung des Unkrautbewuchses ist im Apfelanbau eine der wichtigsten Kulturmaßnahmen. Der Bewuchs auf dem Baumstreifen steht in Konkurrenz zum Obstbaum, dies führt zu geringerem Ertrag. Bisherige Studien zu chemischen und mechanischen Verfahren wurden häufig nur auf Wirkung gegen den Unkrautbewuchs beschränkt. Werth dazu: „Bei diesem Projekt soll das Thema Unkraut umfassend behandelt werden. Es soll beobachtet werden, welche Auswirkungen die einzelnen Maßnahmen auf die Unkräuter, den Boden und die Kulturpflanze haben.“

Um die Aktivität der Mikroorganismen im Boden zu bestimmen, wenden die Forschenden die Teebeutel-Methode nach Keuskamp (2013) an. Dabei muss es laut Werth der teurere Grüntee im Dreieck-Beutel aus Kunststoff sein, der nach Trocknung und Wiegung im Boden 20 cm tief vergraben wird. Denn nach einigen Wochen werden die Teebeutel ausgegraben, erneut getrocknet und gewogen. Der Gewichtsverlust zeigt, wieviel die Mikroorganismen vom Tee zersetzt haben. Ein herkömmlicher Teebeutel aus Cellulose würde hierbei zersetzt werden und ist deshalb nicht geeignet.

Die Teilnehmenden konnten außerdem die vier Geräte begutachten, die im Projekt zur mechanischen Unkrautbeseitigung zum Einsatz kommen. Deren Bedienung fordere vom Schlepperfahrer einiges an Geschick, wie Werth betonte. (Quelle: Hochschule Weihenstephan-Triesdorf)

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