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Heynen Kartonagenfabrik: Verpackung für den Gartenbau
Der Vertriebsleiter ist seit über 15 Jahren im Unternehmen und bringt es auf den Punkt: „Heynen ist der Spezialist für Faltschachteln aus Vollpappe – Made in Germany und innerhalb kurzer Zeit lieferbar.“
Auch Verpackungen für die Grüne Branche werden in Kleve produziert. Zu den Kunden zählen unter anderem Mitglieder des Netzwerks Agrobusiness Niederrhein, dem Heynen seit Kurzem angehört. Das Unternehmen ist auch grenzüberschreitend aktiv: Die größten Kunden sitzen in Deutschland und den Niederlanden. Mit dem Interreg-Projekts Agropole Innovates fördert Agrobusiness Niederrhein auch den Deutsch-Niederländischen Austausch und mit diesem Hintergrund sprachen Dr. Anke Schirocki, Geschäftsführung bei Agrobusiness Niederrhein und Projektkoordinator Marcus Trappe mit Robert Dübbert und Daniel Bodden über mögliche Kooperationsfelder im Rahmen des Netzwerks.
Nachhaltige Lösungen für Gartenbau und Handel
Besonders spannend für den Gartenbau: Pflanzentrays aus Karton. Gemeinsam mit einem Produzenten von Topfpflanzen läuft derzeit ein Pionierprojekt. Die Trays sind mit Kraftpapier kaschiert, dadurch nässeresistenter und vollständig recycelbar. Der passende Slogan: „Plastikfrei – ich bin dabei.“
„Es tut sich etwas bei der Vermeidung von Plastik. Wir sind auf einem guten Weg“, sagt Dübbert. Der Trend ist klar: Weg vom Kunststoff, hin zu Karton. Die Klever Verpackungsexperten bieten dafür zahlreiche Alternativen.
Daniel Bodden ist Kundenberater und seit einem Jahr Teil des Teams. „Das sind wirklich interessante Produkte. Unsere Verpackungen werden in den unterschiedlichsten Branchen benötigt. Bei meiner Arbeit lerne ich viele unterschiedliche Unternehmen und ihre Menschen kennen“, erzählt er.
Das Portfolio reicht von Verpackungen für Getränke, Tierfutter und Schuhe über Kartonagen für die Lebensmittelindustrie – etwa für Aromafläschchen, Tiefkühlware, Obst- und Gemüseschalen oder Tragebehälter für Hühnereier und Kartoffeln – bis hin zu Lösungen für Ersatzteile im Automotive-Bereich und für Reinigungsmittel. „Circa 50% Food und 50% Nonfood“, ergänzt Bodden.
Gegründet als kleiner Familienbetrieb, stellte Heynen zunächst Kartons aus Graupappe für den Warentransport her. Heute gehört das Unternehmen zur HZI-Gruppe (Halbzellstoffindustrie) mit vier Schwesterfirmen. Eine davon ist die Papier- und Kartonfabrik Varel bei Oldenburg, die das Ausgangsmaterial liefert. Am Standort Kleve sind inzwischen rund 50 Mitarbeitende beschäftigt.
Auch Materialien aus anderen europäischen Ländern kommen zum Einsatz – etwa Frischfaserkarton mit FSC-Zertifikat aus den Niederlanden oder Skandinavien. Für Lebensmittel wie Berliner werden Verpackungen nach FSSC 22000 produziert. Dies entspricht den höchsten Hygienestandards.
Effiziente Prozesse – 100% Recycling
Beim Rundgang durch die Produktion fällt eine Vielzahl von Paletten mit Bogenware vor der Druckmaschine ins Auge. „Diese Bögen bestehen zu 95% aus Recyclingmaterial“, erklärt Dübbert. Die Offset-Druckmaschine kann bis zu 6 Farben drucken. Cyan, Magenta, Yellow und Black sowie zwei weitere Sonderfarben. Probedrucke und sogenannte Makulaturen, die nicht verwendet werden können, werden zu 100% recycelt und fließen wieder in den Produktionskreislauf ein.
Nach dem Druck geht es zur Stanzmaschine, die aktuell 7.000 Bögen pro Stunde zu Stanzzuschnitten verarbeitet. Hier wird gestanzt, gerillt und bei Bedarf perforiert. Die Stanzabfälle gelangen über ein Förderband in den Presscontainer – und stehen nach rund vier Wochen als recyceltes Grundmaterial wieder am Anfang der Produktionskette. Das „Altpapier“ geht dann zurück zur Kartonfabrik, die daraus wieder einen recycelten Karton produziert und somit wieder am Anfang der Produktionskette steht.
Anschließend übernehmen drei Faltschachtelklebemaschinen die Weiterverarbeitung. Aktuell ist eine der Anlagen auf Vierpunktklebung eingestellt. Der Kartonzuschnitt wird so gefaltet und verklebt, dass der Kunde ihn nur noch aufrichten muss. Am Ende werden die Schachteln auf Paletten gepackt und für den Versand vorbereitet. So findet der komplette Produktionsablauf im Unternehmen statt.
Fachkräfte gesucht – Ausbildung mit Perspektive
Die Produktion läuft im Zwei-Schicht-Betrieb, bei Bedarf auch in drei Schichten. Wie viele Unternehmen spürt auch Heynen den Fachkräftemangel. Besonders die Suche nach Auszubildenden für spezialisierte Berufe ist herausfordernd. Der Betrieb bildet Packmitteltechnologen (m/w/d), Medientechnologen Druck (m/w/d) sowie Industriekaufleute (m/w/d) aus.
Karton statt Kunststoff – ein wachsender Markt
Die Nachfrage nach Verpackungslösungen aus Karton steigt – nicht zuletzt wegen der wachsenden Bedeutung nachhaltiger Alternativen zu Kunststoff. „Der Preis ist hierzulande leider noch oft das entscheidende Kriterium“, berichtet Bodden. „Eine Plastikschale für Erdbeeren ist für den Handel günstiger als die nachhaltige Variante aus Pappe.“ In Frankreich hingegen gilt bereits ein umfassendes Plastikverbot – auf dem Großmarkt in Paris gibt es nur noch umweltbewusste Verpackungen.
Heynen fertigt ausschließlich kundenindividuell. „Was braucht der Kunde?“, ist für Robert Dübbert die zentrale Frage. „Wir schauen uns genau an, welche Anforderungen bestehen – und entwickeln dann die passende Lösung.“ Abschließend beschreibt der Vertriebsleiter die Leistungen so: „Drucken, Stanzen, Kleben – wir bieten hochwertig bedruckte Verpackungen für verschiedenste Branchen.“
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