Graffiti-Gärten: Bunt und schnell gemacht

Der neue Gartenstil für 2020 heißt Graffiti-Garten. Die Lieblingsfarben werden in Form von langlebigen Pflanzen munter ins Beet gestreut.

Plantipp_Conitus Golden Lady: Eine Farbexplosion aus gelb, grün und orange kommt mit dem Perrückenstrauch Cotinus coggygria „Golden Lady“ ins Graffit-Gartenbild. Bild: Plantipp.

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Bunt, lebhaft, einfach gemacht und individuell: Der neue Gartenstil für 2020 heißt Graffiti-Garten. Hier werden die Lieblingsfarben in Form von langlebigen Pflanzen munter ins Beet gestreut, zu Mustern gesetzt oder gar zu Bildern geformt. Das macht – mit den richtigen Pflanzen - gute Laune, wenig Arbeit und erobert Lebensräume für die Natur.

Den Namen Graffiti-Garten geprägt hat der Brite Michael Perry, der sich selbst „Mr. Plant Geek“, also Pflanzenfreak nennt, und weltweit für Pflanzenmarketing unterwegs ist. „Graffiti ist ein Kunstgenre, das nie alt wird“, findet er. „Das spannende ist, man muss kein Profikünstler sein, um mit einem Graffiti eine langweilige Straße oder ein verfallenes Gebäude aufzuhellen. Dank seiner vielen kreativen Möglichkeiten hat es seinen Weg in Galerien und sogar in unsere Häuser gefunden. Warum also nicht Graffiti in den Garten holen?“ Es ist die einfache Art, Farbe und Kreativität in sein Umfeld zu bringen. Alles, was man braucht, sind ein paar passende Pflanzen. „Und da gibt es gerade unter den Neuheiten ein paar wirklich coole Exemplare, die ich allen ans Herz legen möchte“, sagt Mr. Plant Geek.

Wie lege ich einen Graffiti-Garten an?

Ein Graffiti-Garten ist ein Bereich, in dem lang haltende Pflanzen in verschiedenen Farben bunt durcheinander oder zu einem Muster gesetzt sind. Das Hauptgerüst bilden langlebige Sträucher mit farbintensivem Blattwerk. Da gibt es Neuheiten in lila, pink, gold, orange und sogar mehrfarbig gemustert im Angebot. Mit diesen Basispflanzen braucht so ein Garten, wie bei einem guten Graffiti, nicht mehr viel Pflege, sobald er einmal fertig ist, sondern muss nur ab und zu wieder etwas herausgeputzt werden. „Graffiti-Gärten sollen wenig Stress bedeuten und vor allem viel Spaß machen“, findet Michael Perry. Das Gehölz-Gerüst kann dann mit anderen Pflanzen nach Belieben ergänzt werden.

Vorteile von mehr Farbe im Garten

Bei der persönlichen Auswahl der passenden Pflanzen ist es gut, sich eines ins Gedächtnis zu rufen: Farbe hat einen großen Einfluss darauf, wie wir uns in einem bestimmten Umfeld fühlen. Tatsächlich wird dies auch schon seit dem antiken Griechenland in der Alternativmedizin genutzt, etwa in Form der „Chromotherapie“, der Therapie mit Farben. Sie funktioniert auf Basis der verschiedenen Wellenlängen der Farben, die physikalisch gesehen somit bestimmte Energie aussenden, auf die wir physisch und psychisch reagieren.

Wer ein Garten-Graffiti-Künstler werden möchte, sollte sich zunächst ein paar Gedanken über die Wunschfarben für den eigenen Garten machen, und wie sie in Zukunft wirken werden. Hier ein paar Stichpunkte zu den psychologischen Effekten der Farben.

• Blau: Ruhe, Heilung, Schutz, Spiritualität

• Grün: Frische, Fruchtbarkeit, Heilung, Wohlstand

• Gelb: Energie, Lebensfreude, Wärme, Verstand

• Lila: Königlichkeit, Spiritualität, Ehrgeiz, Luxus, Wohlstand

• Rosa: Gesundheit, Freude, Mitgefühl, Spielfreude

• Rot: Kraft, Liebe, Leidenschaft, Stärke, Verlangen, Energie

• Orange: Vertrauen, Freundlichkeit, Erfolg

5 Pflanzentipps für den Graffiti-Garten

Wenn man dann eine Idee hat, welche Farben am besten zur gewünschten Atmosphäre passen, geht es an die Auswahl der Pflanzen. Hier kommen fünf Vorschläge für den Einstieg in die Kunst des Graffiti-Gärtnerns. Sie sind alle über das niederländische Unternehmen Plantipp B.V. zu beziehen sind.

1. Cordyline „Pink Star“

Die kräftig rosarot gefärbten Blätter der Keulenlilie Pink Star sind den ganzen Sommer über ein Hingucker. Die Sorte Cordyline australis Pink Star (´TUS019´PBR) ist für Graffiti-Kunstwerke im Beet wie im Kübel gut geeignet, da sie aufrecht wächst und mit ca. 70 cm Höhe und 50 cm Breite kompakt bleibt. Pink Star ist geeignet für die volle Sonne wie auch Halbschatten und mag fruchtbaren, gut durchlässigen Boden. Sie ist winterhart bis -3 °C. Wer es dunkler mag, findet auch rot gefärbte Keulenlilien-Sorten.

2. Buddleja „Silver Anniversary“

Ein echtes „Muss“ im Graffiti-Garten ist unserer Ansicht nach Buddleja davidii Silver Anniversary ('Morning Mist'PBR). Zum einen sorgt das ungewöhnliche Aussehen dieses Schmetterlingsflieders mit silbernen Blättern und crème-weißen Blüten für den neutralen „Malgrund“, auf dem die anderen bunten Pflanzen erst richtig zur Geltung kommen. Und außerdem lockt er mit seinen nektarreichen Blüten die schönsten Farbtupfer an: Schmetterlinge. Lebhafter kann ein Graffiti kaum werden. Als kompakt wachsender und schnittverträglicher Strauch ist Silver Anniversary für Beete wie Kübel an sonnigen Standorten geeignet.

3. Cotinus coggygria ‘Golden Lady’

Eine Farbexplosion aus gelb, grün und orange kommt mit dem Perrückenstrauch Cotinus coggygria „Golden Lady“ (´Mincojau3`PBR) ins Bild. Er steht mit 1,5 Metern Höhe und 1 Meter Breite seinen Mann, braucht aber auch nicht zu viel Platz. Damit ist er ideal geeignet, dunklere Hintergründe wie etwa Mauern aufzuhellen. Die jungen Triebe sind zunächst leuchtend orange und werden im Jahresverlauf dann gelb bis grün. Die Cremefarbenen Blüten locken Bienen und Schmetterlinge an und die wolligen Fruchtstände zeigen im Spätsommer eine sehr interessante Struktur. Einmal gepflanzt bildet der langlebige Strauch für viele Jahre ohne weitere Pflegemaßnahmen den goldenen Bildhintergrund. Er ist winterhart bis -23 Grad Celsius.

4. Spiraea Zen’spirit Caramel

Sehr hitze- und trockenheitsresistent ist Spiraea japonica Zen`spirit Caramel (´Minspiz02´PBR). Im Graffiti-Garten sorgen die Blätter von April bis Mai sowie nach einem Rückschnitt im Herbst nochmals für karamellfarbige Tupfer. Zum Sommer wechselt die Blattfarbe, und die rosafarbenen Blüten kommen zu ihrem Recht. Mit ihrer kugeligen Form (50cm Höhe und Breite) lassen sich einzelne Tupfer oder auch ganze Bänder aus mehreren Pflanzen in den Garten malen. Die Spiere verträgt Sonne wie Halbschatten, passt ins Beet wie in den Kübel. Der Boden sollte gut durchlässig und gerne feucht sein. Bis -30 Grad Celsius ist diese Spiere winterhart.

5. Acer shirasawanum ‘Moonrise’

Eine Fontäne aus gelbgrün und rot malt Acer shirasawanum „Moonrise“ (´Munn001´PBR) in Ihr Gartenbild. Dabei ist er unempfindlich gegen Krankheiten und kennt keine Blattverbrennung, wie sie farbige Acer sonst gerne trifft. Die gefiederten Blätter paradieren vom Frühling zum Herbst durch eine Palette verschiedener Gelb- und Rottöne. Dieser Ahorn ist ideal arrangiert als zentraler Höhepunkt oder auch als Teil des bunten Rahmens. Dabei fühlt er sich im Beet wohl, aber ebenso im Kübel. Moonrise ist winterhart bis -22° Celsius und kann im Frühjahr oder Sommer zurückgeschnitten werden. So bleibt ihr Graffiti-Garten stets in Bestform. (Plantipp)

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