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Gräser: Farbenfrohe Leichtigkeit im Herbstgarten
Formen und Farben
Wenn der Sommer mit seinen blühenden Knollengewächsen gerade vorbei ist und die prächtigen Stauden nach und nach ihre Intensität verlieren, erleben die Ziergräser ihre Hoch-Zeit. Jetzt sind sie es, die mit ihren schmalen Blättern die Atmosphäre im Garten bestimmen und Natürlichkeit ins Beet bringen. Aber auch farblich komplettieren sie das Gesamtbild und sorgen für einzigartige Blickpunkte - ganz gleich, ob solitär gepflanzt oder als eindrucksvolle Gräserlandschaft. Vor allem grüne Schattierungen und interessante Panaschierungen geben bei ihnen nun den Ton an, doch auch rote, kupferfarbene, gelbe, grau-blaue und fast schwarze Gräser gibt es.
„Einige Arten und Sorten vollziehen im Herbst fast zeitgleich mit den Laubbäumen einen spannenden Farbwechsel", hebt Wolfgang Groß vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL) hervor. „Die riemenförmigen Blätter des Japan-Berggrases (Hakonechloa macra) nehmen beispielsweise einen warmen Gelbton an, bevor sie sich in einem attraktiven Braun zeigen. Die Rutenhirse (Panicum virgatum) 'Shenandoah' trägt bis Juli mattes, blaugrünes Laub mit rötlichen Blattspitzen, das sich anschließend spektakulär Burgunderrot färbt. War der Sommer überwiegend sonnig, ist die Herbstfärbung der Gräser übrigens besonders intensiv."
Dynamik und Leichtigkeit
Viele Süßgräser sind Windbestäuber und tragen leichte, flugfähige Samen in locker-leichten Samenständen. Leuchtende Farben, um bestäubende Insekten anzulocken, brauchen sie nicht. Dennoch gibt es durchaus auch Arten und Sorten, die mit ihren farbintensiven Blüten auffallen und im Garten zum natürlichen Kunstwerk werden. Das Rote Liebesgras (Eragrostis spectabilis) zum Beispiel trägt von Juli bis Oktober hell-rötlich schimmernde Ähren, das Chinaschilf 'Red Chief' (Miscanthus sinensis) entwickelt dagegen dunkelrote „Wedel".
Doch auch weiße, ockerfarbene oder fast schwarze Samenstände haben hohen Zierwert. Ihr meist locker-leichter Aufbau in Kombination mit den schmalen, aufrechten Blättern sind ein gestalterischer Trumpf und verleihen dem Garten Leichtigkeit und Dynamik. Das flauschig wirkende Lampenputzergras (Pennisetum alopecuroides) wiegt sich sanft im Herbstwind, während sich in den „Büscheln" des Chinaschilfs (Miscanthus sinesis) die niedrig stehende Sonne verfängt und das Diamantgras (Calamagrostis) scheinbar schwerelose Blütenwolken bildet.
„Viele Gräser, zum Beispiel Präriegräser, treiben im Frühjahr relativ spät aus und brauchen bis Juni, um dichte Horste zu entwickeln. Weil sie erst bei höheren Temperaturen einen deutlichen Wachstumsschub bekommen, werden sie häufig auch als 'Warm-Season-Gräser' bezeichnet", erklärt Wolfgang Groß vom BGL. „Ihre schmückenden Blütenstände zeigen sie dann meist erst ab Ende August, dafür aber bis weit in den Herbst. Lässt man sie den Winter über stehen und greift erst im Frühjahr zur Schere, wozu wir aus gärtnerischer Sicht raten, dann dienen die Samenstände sogar während der kalten Jahreszeit noch als Zierde im Garten - vor allem wenn sie von Raureif überzogen oder leicht mit Schnee bedeckt sind." Dasselbe gilt für die Blätter: Selbst nicht wintergrüne Sorten sollten bis ins Frühjahr stehenbleiben - das schützt den Wurzelbereich und hat auch gestalterischen Mehrwert. (BGL)
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