Glyphosat: "Schmetterlinge" bei Minister Schmidt

Acht übergroße Schmetterlinge begrüßen Agrarminister Christina Schmidt (CSU) vor der Cocktail-Bar in Neustadt an Aisch, in der die CSU zur AfterWorkParty lädt.

Bürgerbewegung Campact

Anzeige

Die Falter gehören zur Demonstration der Bürgerbewegung Campact, die gegen den fortgesetzten Einsatz des Ackergifts Glyphosat protestiert. Schmidt spricht sich für die weitere Zulassung aus.

“Hier ist noch nichts mit Party. Minister Schmidt muss noch arbeiten. Seit Monaten weigert er sich, unseren Appell für ein Glyphosat-Verbot entgegenzunehmen”, sagt Maria Lohbeck, Campact-Campaignerin. 70 Campact-Aktive wollen dem Minister symbolisch die Unterschriften von 495.761 Menschen aus Deutschland übergeben, die sich im Rahmen einer Europäischen Bürgerinitiative (EBI) für ein Verbot einsetzen. Die Initiative hat insgesamt 1,3 Mio. Unterschriften.

Die EU-Regeln sehen vor, krebsauslösende Stoffe zu verbieten, daher sind zum Beispiel DDT oder Asbest verboten. Aber auch Glyphosat steht im Verdacht, das Wachstum von Tumoren zu begünstigen. Die wissenschaftliche Debatte darüber tobt. Bei der letzten Abstimmung hat sich die Bundesregierung enthalten. “Es kann sein, dass Christian Schmidt auch nach der Bundestagswahl als geschäftsführender Minister über die weitere Zulassung von Glyphosat in der EU entscheiden muss. Er sollte für Mensch und Natur stimmen. Die Zukunft der Landwirtschaft ist regional, ökologisch und ohne Glyphosat”, so Maria Lohbeck.

Dass Glyphosat auch das Artensterben vielfach beschleunigt, dafür stehen in der Campact-Aktion die Schmetterlinge. Glyphosat ist ein Totalherbizid. Es kann beispielsweise unerwünschte Pflanzen wie Disteln, Eisenkraut, Wilde Möhre oder Nachtkerze komplett vernichten. Diese sind aber wichtige Futterpflanzen für Schmetterlinge, Hummeln oder Bienen. Da die Zahl der Insekten schwindet, sind auch Vogel- und Amphibien-Arten durch die industrialisierte Landwirtschaft massiv bedroht. (Campact)

Neuen Kommentar schreiben

Kommentare (0)

Bisher sind keine Kommentare zu diesem Artikel erstellt worden.