GLOBAL 2000: Testete Schnittblumen auf Pestizide

Im Vorfeld des heute stattfindenden Valentinstages untersuchte GLOBAL 2000 Schnittblumen aus verschiedenen Supermärkten auf Pestizidrückstände. Es wurden Rosen, Tulpen, Nelken und Gerbera untersucht.

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Im Vorfeld des heute stattfindenden Valentinstages untersuchte GLOBAL 2000 Schnittblumen aus verschiedenen Supermärkten auf Pestizidrückstände. Es wurden Rosen, Tulpen, Nelken und Gerbera untersucht. Während die untersuchten Tulpen und die Gerbera nur sehr geringe bzw. geringe Pestizidbelastungen aufwiesen, waren die Rosen, die allesamt aus afrikanischen Ländern stammten, mit bis zu 31 Pestiziden belastet, in Mengen, die bis zum Hundertfachen der in Obst und Gemüse üblichen Konzentrationen betragen.

Rosen gelten als die Blumen der Liebe, und als das Valentinstagsgeschenk schlechthin. Die riesige Nachfrage nach Rosen bedingt Massenproduktion in Monokultur. Monokulturen sind sehr anfällig für Schädlinge, die in den afrikanischen Herkunftsländern zumeist mit einem massivem Einsatz von Pestiziden bekämpft werden. 

Der GLOBAL 2000-Pestizidexperte Helmut Burtscher erklärt: “Über eine mögliche Gefährdung der mit solcherart pestizidbelasteten Blumen beschenkten KonsumentInnen kann nur spekuliert werden. Sicher ist aber, dass der massive Einsatz von Pestiziden für die PflückerInnen und die Pestizid-Spritztrupps in den afrikanischen Herkunftsländern ein erhebliches Gesundheitsrisiko bedeuten kann. Dramatisch können sich die mit Pestiziden vergifteten Abwässer auch auf das umliegende Ökosystem auswirken, da die Pestizide meist ungefiltert in die angrenzenden Seen und Flüsse eingeleitet werden.”

Dass die Tulpen nur sehr gering mit Pestiziden belastet sind, hängt einerseits mit der kurzen Zeitspanne zwischen dem ersten Sprießen und der Ernte zusammen und andererseits damit, dass in Europa verstärkt alternative Pflanzenschutzmaßnahmen - wie zum Beispiel der Einsatz von „nützlichen Insekten“ gegen „schädliche Insekten“ - angewendet werden.

Unter den getesteten Rosen waren auch drei Sträuße, die das Fairtrade-Siegel trugen. Hinsichtlich der Pestizidbelastung schnitten diese nur tendenziell besser ab als konventionelle Rosen. Trotzdem sind Fairtrade-Blumen die bessere Wahl, da sie, abgesehen von besseren Preisen für die ProduzentInnen und gerechteren Löhnen für die ArbeiterInnen auch auf einen besseren Schutz der ArbeitnehmerInnen achten. Pestizidanwendungen dürfen gemäß der Fairtrade-Richtlinien ausschließlich in Abwesenheit der PflückerInnen erfolgen und die SprüherInnen müssen über Schutzkleidung auf dem Stand der Technik verfügen.

Der GLOBAL 2000-Test zeigt, dass die Pestizid-Belastungen bei Rosen erschreckend hoch sind und in den afrikanischen Herkunftsländern sehr viel Verbesserungspotential gegeben ist. „Es ist das Gebot der Stunde, chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel durch alternative Maßnahmen zu ersetzen. Der Handel ist gefordert, entsprechende Rahmenbedingungen und Anreize für einen umweltverträglichen Blumen-Anbau zu schaffen“, sagt Burtscher. Für die KonsumentIn stellt sich die Frage, ob Rosen unter solchen Bedingungen wirklich die Freude bringen, die ihr schöner Anblick vermittelt. GLOBAL 2000 empfiehlt deshalb den KonsumentInnen: Sofern verfügbar, lieber Bio-Blumen schenken oder auf wenig belastete Produkte wie Tulpen zurückgreifen. Eine hübsche Alternative gerade zum Valentinstag sind auch duftende Hyazinthen oder Narzissen in Glas- oder Porzellangefäßen, die zudem eine langanhaltende Freude versprechen. (Quelle: GLOBAL 2000)

Schnittblumentest

Fairtrade_Stellungnahme_Schnittblumentest 

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