Forschung: "Sport für Pflanzen"

Wenn Pflanze gezielt bewässert werden, benötigt man nicht nur deutlich weniger Wasser, sondern man steuert auch ihr Wachstum.

Friederike Kögler. Bild: Dr. Doreen Saggau, Uni Kiel.

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Dass sich Nutzpflanzen wie Sportler so trainieren lassen, dass sie weniger Wasser benötigen, hat jetzt die Ingenieur-Doktorandin Friederike Kögler von der Universität Duisburg-Essen (UDE) herausgefunden. Für ihre innovative disziplinübergreifende Arbeit wurde sie mit dem Ernst-Klapp-Zukunftspreis der Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften ausgezeichnet, der mit 2.500 Euro dotiert ist.

Das Problem ist akut: Der landwirtschaftliche Sektor verbraucht rund 70% des weltweiten Frischwassers. „Wenn aber die Pflanze gezielt bewässert wird, benötigt man nicht nur deutlich weniger Wasser, sondern man steuert auch ihr Wachstum“, so Kögler. In ihrer Arbeit übertrug sie regelungstechnische Methoden aus dem Maschinenbau auf ein biologisches System, um den agrarischen Ertrag zu verbessern und die Umwelt zu schonen.

Die entwickelte Methodik nutzt die natürliche Anpassungsfähigkeit von Pflanzen, ähnlich wie beim Sporttraining: Wer Gewichte hebt, steigert die Leistungsfähigkeit des Muskels, wenn denn das Training beibehalten wird. Dies gilt auch für eine Pflanze, die lernt, mit weniger Wasser auszukommen: Nach einem gezielten, milden Wasserstress steigert sie ihr Wachstum im Schnitt um 47%. Ähnliche Effekte lassen sich für den Dünger- oder Insektizideinsatz erwarten - zum Nutzen der Umwelt. (Quelle: Universität Duisburg-Essen)

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