Euro Plant Tray eG: Weichenstellung für die Zukunft

Am 5. Juni 2025 fand die jährlich Generalversammlung der Euro Plant Tray eG ("EPT eG") in Aalsmeer, Niederlande, statt.

Generalversammlung der Euro Plant Tray eG. Bild: Euro Plant Tray eG.

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Neben genossenschaftlichen Themen stand der Fokus auf der zukünftigen Ausrichtung der Kooperation, v.a. unter Berücksichtigung der näher rückenden PPWR Umsetzung („Packaging and Packaging Waste Regulation“). Als Gastsprecher gratulierte Herr Wolfgang Trunk, Verfasser der PPWR für die Europäische Kommission, den EPT Mitgliedern für ihr vorbildliches Engagement und dem bisher Erreichten.

Nur noch rund 1.000 Arbeitstage wird es Marktteilnehmern erlaubt sein, Einwegplastikvepackungen für nationale Transporte und Transporte innerhalb eines Unternehmens einzusetzen. Ab 1.1.2030 gilt dann für die meisten Lieferketten die Pflicht zur 100%igen Nutzung von Mehrwegverpackung.

Trotz des zunehmenden Zeitdruckes sind aber viele Unternehmen noch zurückhaltend in der Umsetzung. EPT erwartet deshalb auch, dass die Nachfrage v.a. in 2028 und 2029 viel höher sein wird als die heutigen Produktionskapazitäten.

Felix Thun-Hohenstein, Vorstand der EPT eG: „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, den Übergang auf Mehrwegtrays zu starten – so sichert man sich inflationsgeschützte Preise für bis zu 20 Jahren und die notwendigen Mengen, die notwendig sind, um spätestens mit Ende 2029 die Vorgaben der PPWR zu erfüllen.”

Um Marktteilnehmer in der Umstellung von Einweg auf nachhaltige Mehrwegverpackungen zu fördern und für die nächsten Jahre Planungssicherheit für die Produktion wie auch für die Verfügbarkeit der Trays sicherzustellen, werden alle Bestellungen, die bis zum 31.12.2025 bei der EPT GmbH eingehen, weiterhin zum heutigen Tarif abgerechnet werden – auch wenn die Lieferung erst in 2026 oder 2027 gewünscht wird. Auch die Verlängerung dieser Verträge um eine weitere Vertragslaufzeit wird zu heutigen Konditionen möglich sein. Ab 2026 wird aufgrund der extermenen Finanzierungskosten eine Preisanpassung unvermeidbar.

Neben der Erfüllung rechtlicher Vorgaben bestehen auch deutliche Kostenvorteile im Einsatz der EPT Trays: Bei einem 3-Jahresvertrag mit jährlicher Ratenzahlung und 4 angenommenen Umläufen pro Jahr, belaufen sich die Mietkosten für EPT Mitglieder für ein Modell im Format Normpack 400 auf nur 0,17 Euro pro Umlauf – ein Einwegtray schlägt mit durchschnittlich 0,35 Euro zu Buche. Bereits bestehende (z.B. Spanien, Frankreich) aber auch geplante Steuern zum Einwegplastikgebrauch (z.B. Deutschland) machen den Einsatz von Mehrwegsystemen zukünftig finanziell noch attraktiver.

In den knapp 3 Jahren ihres Bestehens, hat die EPT eG bisher 4 Mehrwegtrays zur Marktreife entwickelt, die seit der Saison 2025 bereits grossflächig im Handel eingesetzt werden. Mit den Modellen EPT 768 (Format 200, 10,5-13 cm), 769 (Format 200, 9-10,5 cm), 775 (Format 400, 10,5-13 cm) und 777 (Format 400, 12 cm) können mehr als die Hälfte der bestehenden Einwegtrays ersetzt werden.

Rick van der Eijk, Hamiplant, Vorstand der EPT eG: „Das Multitray Design ist enorm wichtig, wenn es um Effizienz geht. So kann ein Tray für unterschiedliche Produkte eingesetzt werden, im Verlauf eines Jahres oder im Wechsel mit unterschiedlichen Produzenten. Das spart Materialeinsatz und Lagerkapazität und sorgt für eine noch bessere Auslastung des EPT Mehrwegsystems.“

Die Mitglieder der Euro Plant Tray eG sind sich einig: Mehrweg muss jetzt passieren! Wer bis zur Deadline in 2029 wartet, wird gesetzliche Anforderungen nicht rechtzeitig erfüllen können. Es gilt, sich und seine Partner in allen Aspekten der neuen Abwicklung jetzt vorzubereiten und Mitarbeiter, IT und Logistik im Prozess mitzunehmen.

Rick van der Eijk: „Die Zurückhaltung des Marktes können wir nicht nachvollziehen. Wir alle verwenden Mehrweg ja schon heute: bei CC Containern oder im Schnittblumenversand. Mehrweg ist also nicht neu, EPT ist lediglich ein neuer Artikel im System. Die PPWR der EU kommt! Warum also warten, wenn man schon jetzt nachhaltig handeln und dabei sogar noch Kosten sparen kann.“

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