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EU: Forderung nach einer aktualisierten Forststrategie
In Anbetracht des Berichts der Europäischen Kommission zu den Fortschritten bei der Umsetzung einer Reform der Forststrategie, fordern die unterzeichnenden Organisationen die Europäische Kommission, das Parlament und den Rat auf, diese zu aktualisieren. Die Waldbesitzer, Manager, Unternehmer und die holzverarbeitende Industrie sind durch die Unterzeichner vertreten. Die Aktualisierung ist unerlässlich, um sicherzustellen, dass die Entwicklung der forstwirtschaftlichen Politik innerhalb der EU-Staaten in den kommenden Jahrzehnten besser koordiniert und damit einheitlicher wird.
Seit der Verabschiedung der EU-Forststrategie im Jahr 2013 haben sich der politische Rahmen der EU und die länderspezifischen Regelungen, die sich auf den Waldbestand beziehen, stark gewandelt. Es gilt inzwischen als allgemein anerkannt, dass Wälder und der Forstsektor eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung großer Herausforderungen im Einklang im Hinblick auf die Ziele der Vereinten Nationen für eine nachhaltige Entwicklung und die Klimaschutzziele der Pariser Vereinbarung spielen.
Vor diesem Hintergrund ist besonders die Bedeutung der nachhaltigen Waldbewirtschaftung zu berücksichtigen, um die Gesundheit und Vitalität des Waldökosystems zu gewährleisten und dabei der Gesellschaft und der Bioökonomie vielfältige Vorteile zu verschaffen. Es wird jedoch zunehmend erwartet, dass der forstwirtschaftliche Sektor die horizontalen und sektoralen EU-Politiken im Zusammenhang mit der Waldbewirtschaftung umsetzt. Dazu gehören:
Die 2050 verabschiedete Klimaschutzstrategie, die darauf abzielt, das Potenzial der Kohlenstoffspeicherung in Wäldern zu maximieren und gleichzeitig Rohstoffe für erneuerbare Produkte bereitzustellen, die als Ersatz für nicht erneuerbare Materialien sowie für die Energiegewinnung dienen.
Die Landnutzungs- und Forstverordnung für 2021-2030, die die Mitgliedstaaten erstmals nach EU-Recht verpflichtet, die Emissionen des Land- und Forstsektors durch CO2-Bereinigung zu kompensieren.
Der Vorschlag der Europäischen Kommission für eine Richtlinie für nachhaltige Investitionen, welche die zentrale Bedeutung einer zukunftsfähigen Forstwirtschaft für den Schutz der Ökosysteme anerkennt.
Die EU-Richtlinie über erneuerbare Energien, die Nachhaltigkeitskriterien für Bioenergie in Bezug auf Forstwirtschaft und Treibhausgasemissionen festlegt.
Die aktualisierte Biowirtschaftsstrategie der EU, die den Übergang zu einer biobasierten Kreislaufwirtschaft fördert und den ländlichen Gebieten neue Beschäftigungs- und Wachstumsmöglichkeiten eröffnet.
Die EU-Biodiversitätsstrategie, die darauf abzielt, den Verlust der biologischen Vielfalt und der ökologischen Dienstleistungen in der EU zu stoppen, welche die Kommission erst kürzlich evaluiert hat.
Die Auswirkungen dieser Politiken und Strategien auf die Wälder und ihre nachhaltige Bewirtschaftung müssen noch untersucht werden. Daher muss ihre Umsetzung im Zeitraum 2020-2030 und darüber hinaus im Hinblick auf die Forstwirtschaft genau überwacht werden. In diesem Zusammenhang kann und sollte die EU-Forststrategie eine einheitliche Grundlage für die Stärkung und weitere Herstellung wirksamer Verbindungen zwischen dem Waldbestand und dem forstwirtschaftlichen Sektor sowie allen relevanten politischen Maßnahmen der EU bieten.
Neben der Einheitlichkeit ihrer Rechtsvorschriften und Strategien benötigt die EU auch ein effizientes Instrument, um forstwirtschaftliche Fragen auf der gesamteuropäischen und internationalen Agenda zu klären. Die Mitgliedstaaten und ihre gesamteuropäischen Partner in Westeuropa sind entschlossen, die Diskussionen über ein entsprechendes Abkommen fortzusetzen. Auf globaler Ebene ist ein gut vorbereiteter und koordinierter Beitrag zum UN-Strategieplan für die Wälder 2030 und zu den globalen Waldschutzzielen erforderlich.
Sowohl auf EU- als auch auf nationaler Ebene muss jedoch noch mehr getan werden, um in Zukunft eine noch bessere Übereinstimmung der Mitgliedsländer zu gewährleisten.
Der Fortschrittsbericht hebt zwar die Notwendigkeit einer weiteren Umsetzung der EU-Strategie hervor, verzichtet jedoch auf konkrete Empfehlungen für den Zeitabschnitt nach 2020. Daher fordern die unterzeichnenden Organisationen die Europäische Kommission, das Parlament und den Rat auf, bis Ende 2019 eine aktualisierte EU-Forststrategie vorzuschlagen, die die jüngsten und bevorstehenden politischen Gegebenheiten innerhalb der EU berücksichtigt und auf den entsprechenden Ebenen der europäischen Institutionen mit angemessenen Mitteln ausgestattet ist.
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