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BVS: Knappes Angebot lässt auf guten Kartoffelpreis hoffen
„Aufgrund der sehr wechselhaften Witterungsbedingungen war für den Kartoffelanbau auch 2024 wieder ein sehr herausforderndes Jahr“, betont Hans-Wilhelm Giere, Vorsitzender des Bundesverbandes der Deutschen Stärkekartoffelerzeuger e.V. (BVS) anlässlich der Jahrestagung des Erzeugerverbandes Ende August in Lüchow. Die Erzeuger hoffen nun auf gute Rodebedingungen und attraktive Auszahlungspreise für ihre Stärkekartoffeln, die traditionell auf Vertragsbasis für die Stärkefabriken angebaut werden. „Die Rahmenbedingungen jedenfalls lassen knapp versorgte Märkte für Kartoffelstärke und deren Produkte erwarten. Nach Mengen- und damit auch Preisdruck sieht es auch in dieser Saison nicht aus. Der seit einigen Jahren zu beobachtende Rückwärtstrend beim Anbau von Stärkekartoffeln als Rohstoff konnte weder bei uns noch EU-weit gestoppt werden“, begründet Giere seine Einschätzung und verweist auf die aktuellen Anbaudaten. Mit bundesweit rd. 53.100 ha Stärkekartoffeln bzw. 194.600 ha für die EU insgesamt ist das Areal mittlerweile auf einen Stand gesunken wie zuletzt vor sieben bzw. acht Jahren.
Nach überdurchschnittlich hohen Erträgen sieht es derzeit auch nicht aus. Dazu hätten die Vegetationsbedingungen insgesamt besser passen müssen. „Zeitweise richteten die Starkniederschläge sogar mehr Schaden als Nutzen an“, ergänzt die Geschäftsführerin des Verbandes, Ramona Wieduwilt. „Regional kam es zu Überflutungen, Staunässe und nahezu überall zu erhöhtem Krankheitsdruck. Früher und intensiver als üblich waren die Landwirte daher beim Pflanzenschutz gefordert, insbesondere um dem wachsenden Krautfäuledruck wirksam zu begegnen“, erklärt sie. „Die letzten Monaten haben deutlich gezeigt, wie essenziell es für die Kartoffelbauern ist, geeignete und wirkungsvolle Pflanzenschutzmaßnahmen ergreifen zu können.“ Robuste, nach Möglichkeit sogar resistente Kartoffelsorten und eine entsprechende Wirkstoffpalette, die ein Anti-Resistenzmanagement ermöglicht, sind dabei die zentralen Bausteine.
„Die ohnehin bereits hohen Anbaukosten sind 2024 deshalb noch weiter gestiegen. Auch vor diesem Hintergrund gibt es bei den Produktpreisen keinen Spielraum nach unten“, unterstreicht der BVS-Vorsitzende Giere. „Darauf müssen sich die Abnehmer von Kartoffelstärke, Kartoffeleiweiß und anderen Spezialprodukten einstellen. Die Erfüllung der geforderten hohen Qualitäts- und Sicherheitsstandards hat ebenso ihren Preis.“
Hans-Wilhelm Giere als Vorsitzender des Stärkekartoffelverbandes im Amt bestätigt
Turnusmäßig fanden zur diesjährigen Jahreshauptversammlung Ende August in Lüchow die Wahlen zum BVS-Vorstand statt. Als Mitglieder des dreiköpfigen Vorstands einstimmig gewählt wurden Hans-Wilhelm Giere (Avebe-Bezirk Prignitz Wendland, Aufsichtsrat bei Avebe U.A.) als Vorsitzender sowie Franz Schoderer (Südstärke Kartoffelliefergenossenschaft eG, Aufsichtsrat der Südstärke GmbH) und Dirk Oevermann (Erzeugergemeinschaft für Industriekartoffeln im Emsland und der Grafschaft Bentheim r.V.) als Stellvertreter.
Mit einem ganz besonderen Dank verabschiedet worden ist das langjährige Vorstandsmitglied Hermann Vortherms (Erzeugergemeinschaft für Industriekartoffeln im Emsland und der Grafschaft Bentheim r.V.). Der Emsländer zieht sich nach über zwei Jahrzehnten aus der aktiven Verbandsarbeit zurück. „Seit 2004 engagiert sich Hermann Vortherms im BVS für die Belange der Stärkekartoffeln anbauenden Landwirte. Durch seine Expertise und sein aufgeschlossenes, verbindliches Wesen hat er den Verband maßgeblich mitgeprägt und über viele Jahre als Vorstandsvorsitzender oder Stellvertreter im In- und Ausland repräsentiert“, so der einstimmig im Amt bestätigte BVS-Vorsitzende. Den Staffelstab übernimmt sein 35-jähriger Mitstreiter Dirk Oevermann, der seit 2021 als Kaufmännischer Leiter für die EZG in Emlichheim tätigt ist. (BVS)
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