BMEL: Regionale Lebensmittel und Wertschöpfung stärken

Kurze Transportwege, saisonale Produkte und einen sichtbaren Beitrag zum Klimaschutz leisten - der Einkauf regionaler Lebensmittel liegt im Trend.

Dr. Ophelia Nick: "Verbraucherinnen und Verbraucher wollen wissen, wo ihre Lebensmittel herkommen". Bild: Bundesregierung/Steffen Kugler.

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So sehen 45% der Bürgerinnen und Bürger nach dem Ernährungsreport 2022 des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) die regionale Vermarktung von Lebensmitteln als sehr wichtig oder wichtig an.

Heute hat das BMEL eine neue Förderung zur Steigerung der innovativen, regionalen Wertschöpfung auf den Weg gebracht – finanziert aus dem Bundesprogramm Ländliche Entwicklung und regionale Wertschöpfung (BULE plus). Gefördert werden innovative Projektideen bereits in der Initialisierungs- und nicht erst in der Umsetzungsphase.

Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Dr. Ophelia Nick: „Verbraucherinnen und Verbraucher wollen wissen, wo ihre Lebensmittel herkommen und greifen immer öfter zu regionalen Lebensmitteln. Mit dem Initialisierungsmanagement wollen wir regionale Unternehmen stärken, ihnen helfen neue Projektideen für eine regionale Wertschöpfung auf den Weg zu bringen. Wir schlagen so gleich drei Fliegen mit einer Klappe: Wir greifen den Verbraucherwillen auf, sichern Arbeitsplätze vor Ort und leisten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz."

Das Initialisierungsmanagement bietet eine zeitlich vorgeschaltete Unterstützung in der Aufbauphase für Projekte regionaler Wertschöpfung an, um Projektideen umsetzungsreif zu machen. Dies kann z.B. durch den Aufbau von Organisationsstrukturen und Geschäftsmodellen, die Vor-Ort-Begleitung der Akteure, und die die Anbahnung von Kooperationen erfolgen. Projektnehmende können hierfür Personal einstellen oder Aufträge vergeben. Die vier ausgewählten Themenfelder „Kooperationsformen bei Vermarktung und Verarbeitung regionaler Lebensmittel", „Logistikansätze beim Absatz regionaler Lebensmittel", „Außer-Haus-Verpflegung mit regionalen Lebensmitteln", „regional ausgewiesene verarbeitete Lebensmittel zur Förderung nachhaltiger Lebensmittelsysteme" lassen innovative Ansätze erwarten. Sie erfordern aber gleichzeitig eine intensive und fachkundige Projektvorbereitung, um ein nachhaltiges Gelingen zu gewährleisten und dauerhaft tragfähige Modellprojekte auf den Weg zu bringen. Die Themenverteilung der eingehenden Anträge kann zudem Rückschlüsse auf die Bedarfe und die zukünftig zu setzenden Prioritäten bei nachfolgenden Förderungen geben.

Die Durchführung eines Initialisierungsmanagements kann über einen Zeitraum von maximal 15 Monaten mit bis zu 70.000 Euro gefördert werden.

Skizzen für geeignete Initialisierungsprojekte können bis zum 21. August beim Projektträger BLE eingereicht werden. Die besten Skizzen werden anschließend aufgefordert, einen Förderantrag zu stellen.

Hintergrund

Weitere Informationen zu den Themenfeldern

  • Innovative Kooperationsformen bei Vermarktung und Verarbeitung regionaler Lebensmittel (insb. Gemüse, Getreide, Milch, Fleisch)
    Zu den möglichen Zielgruppen gehören Verarbeitungszusammenschlüsse von z. B. regionalen Bäckereien oder Metzgereien zum Aufbau regionaler Verarbeitungskapazitäten. Ziel sollte der Aufbau von Strukturen zwischen verarbeitenden Akteuren (horizontale Kooperationen) sowie ggf. vor- oder nachgelagerten Betrieben der Lebensmittelkette (bspw. Erzeuger oder vermarktende Betriebe – vertikale Kooperation) regionaler Lebensmittel und Produkte sein.
  • Innovative Logistikansätze beim Absatz regionaler Lebensmittel
    Erzeuger und Kleinst- und Kleinbetriebe der Lebensmittelverarbeitung stehen häufig vor der Frage, wie ihre Produkte ins Sortiment des regionalen Handels gelangen. Der Aufbau von Logistikstrukturen und die Optimierung logistischer Prozesse ist somit ein entscheidender Erfolgsfaktor für regional-nachhaltige Lebensmittel-Wertschöpfungsketten. Ziel sollte die Entwicklung und Erprobung innovativer und nachhaltiger Logistiklösungen für regionale Lebensmittel und Produkte sein. Adressiert werden dabei idealerweise alle Ebenen der regionalen (Mikro)Logistik, wie Kooperationsstrukturen, Transport(infra)strukturen, Strukturen für Warenumschlag und Lagerung, digitale Infrastrukturen, Strukturen für Wissensaustausch und –dokumentation, oder nur Teile dieser Ebenen.
  • Außer-Haus-Verpflegung mit regionalen Lebensmitteln
    Die Verarbeitung und das Angebot regionaler Lebensmittel in der Außer-Haus-Verpflegung / Gemeinschaftsverpflegung stellt die entsprechenden Anbieter in ländlichen Räumen vor vielfältige Herausforderungen. Angepasste Gebindegrößen, fehlende Betriebe der Vorverarbeitung (z.B. Getreidereinigung, Fresh-Cut Lebensmittel) und zu kleine Nachfragemengen für Großanbieter sind hierfür Beispiele. Es sollen modellhafte Lösungen entwickelt werden, wie mehr regionale Lebensmittel in der Außer-Haus-Verpflegung in ländlichen Räumen angeboten werden können.
  • Innovativ regional ausgewiesene verarbeitete Lebensmittel zur Förderung nachhaltiger Lebensmittelsysteme.
    Bisher bezieht sich das ganz überwiegende Marktsegment regionaler Produkte auf unverarbeitete Lebensmittel. Kern des Ansatzes soll daher ein verarbeitetes regionales Lebensmittel sein. Ziel ist die Entwicklung, Verarbeitung und Vermarktung von Lebensmitteln „aus der Region für die Region" mit innovativem Charakter. Die Entwicklung und Umsetzung eines innovativen regionalen Vermarktungskonzeptes für das regionale Lebensmittel/Produkt sollte mitgedacht werden. Beispiele könnten die innovative Verarbeitung oder Zubereitung von pflanzenbasierten verarbeiteten Lebensmitteln oder die Herstellung neuer Convenience-Lebensmittel sein. (BMEL)

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