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BMEL: Innovationspreis Gartenbau 2022 verliehen
Mit dem Deutschen Innovationspreis Gartenbau zeichnet das BMEL beispielgebende und innovative Leistungen im Gartenbau aus. Die Parlamentarische Staatssekretärin Dr. Rottmann hat die diesjährigen Gewinnerinnen und Gewinner auf dem Deutschen Gartenbautag in Erfurt geehrt.
2022 gibt es zwei Preisträger in der Kategorie "Kooperation/Betriebsorganisation/Unternehmenskonzepte". Rottmann sagte anlässlich der Preisverleihung: "Nachhaltigkeit im Gartenbau ist ein fundamentales Zukunftsthema für die Branche. Die Preisträger des Innovationspreises Gartenbau zeigen, wie wertvolle Lebensmittel produzieren, Energiesparen und die Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette erfolgreich Hand in Hand gehen. Zu diesem vorbildlichen Engagement gratuliere ich Ihnen. Nur mit einer verantwortungsvollen Nutzung können auch künftige Generationen auf die natürlichen Ressourcen zurückgreifen: Wir unterstützen den Gartenbau dabei, den Übergang zu einer klimafreundlichen Produktion weiter zu meistern – angesichts aktueller Herausforderungen und Unsicherheiten, aber auch langfristig."
Im Folgenden werden die Preisträger vorgestellt.
Die Preisträger Gemüsebau Steiner GmbH & Co.KG, Kirchweidach, für ihr Unternehmenskonzept: "Nachhaltigkeit im Unterglasanbau von Fruchtgemüse" Jurybegründung:
Die Gemüsebau Steiner GmbH & Co.KG kombiniert in innovativer Weise verschiedene Nachhaltigkeitsmaßnamen bei Produktion und Vermarktung von Fruchtgemüse im Unterglasanbau (Tomaten, Paprika und Erdbeeren) auf 24 ha Fläche an den zwei Standorten in Kirchweidach und Emmerting. Insbesondere das Energiekonzept und die regionale Vermarktung über den Lebensmitteleinzelhandel in ganz Bayern sind hierbei hervorzuheben. Daneben tragen auch andere Nachhaltigkeitsmaßnahmen, wie z.B. das Wassermanagementkonzept und der Nützlingseinsatz zu einem innovativen, auf Nachhaltigkeit ausgerichteten, Unternehmenskonzept bei.
In Kirchweidach fußt das Energiekonzept im Kern auf der kombinierten Nutzung verschiedener nachhaltiger Wärmequellen – auf der direkten Nutzung von Geothermie sowie des Warmwasser-Rücklaufs aus dem ebenfalls Geothermie gespeisten Fernwärmenetz der Gemeinde sowie der Abwärme einer Biogasanlage. In Emmerting wird die Abwärme einer Müllverbrennungsanlage zum Heizen genutzt. Der Strom für eine Zusatzbelichtung mit energiesparenden LEDs wird dort über eigene Photovoltaikpanele gewonnen.
Auch wenn der zentrale Punkt des Energiekonzepts – die Geothermie-Nutzung – noch keine allgemeingültige Lösung für die Energieversorgung im Gartenbau darstellt, weil Geothermie nicht überall verfügbar ist, kann dieser Ansatz eine inspirierende Wirkung für die Branche entfalten, da er aufzeigt wie Nachhaltigkeit entwickelt und vermarktet werden kann. Das Unternehmen nimmt seine Rolle als Multiplikator und Leuchtturmprojekt bewusst wahr, und sucht den Kontakt zu Konsumentinnen und Konsumenten und der Fachöffentlichkeit bspw. durch Betriebsführungen oder Forschungskooperationen.
Firma RiPlant GmbH, Berlin, für die „Kooperation Hops - Allianz der Hoptimisten“
Jurybegründung:
Aromahopfen als Gartenpflanze spielt beim Verbraucher bisher keine bedeutende Rolle, obwohl er über einige gärtnerische Qualitäten (Winterhärte, schnelles Wachstum, Begrünungseignung und die traditionelle Heilwirkung der Hopfenblüte) verfügt, die ein jüngeres Publikum durchaus ansprechen kann. Bei der Markteinführung von HOPS®, einer Marke für echten Brauhopfen als Gartenpflanze, nutzt die "Kooperation Hops®" das positive Hopfenimage im Kontext der "Craftbeer-Bewegung".
Die "Allianz der Hoptimisten", wie sich der Zusammenschluss selbst bezeichnet, besteht aus einer vertikalen Kooperation entlang der Bereiche Züchtung und Vermehrung (Elsner pac, Thiendorf), Produktionsbetrieb (Gartenbau Filla, Niederrhein), Versandfachhandel (Gärtnerei Pötschke) und einem Kommunikationsdienstleister (RiPlant GmbH, Berlin). Mit kluger Kommunikation, einer durchdachten Positionierungsstrategie im Handel und schnellen, reibungslosen Abläufen in der vertikalen Produktionskette haben sie gute Voraussetzungen, um nicht nur das Produkt und die Marke HOPS, sondern vor allem auch das Kooperationsmodell zu einem Vorbild für andere Betriebe zu machen.
Hintergrund: Der Innovationspreis Gartenbau
Der Preis wird seit 1997 jährlich durch das Bundeslandwirtschaftsministerium verliehen und ist mit insgesamt 15.000 Euro dotiert.
Die Jury hat die eingereichten Beiträge anhand folgender Kriterien bewertet:
- innovative Qualität,
- Bedeutung der Innovation innerhalb der Gartenbauwirtschaft,
- praktische Anwendung,
- Marktchancen und
- Modellcharakter für andere Betriebe.
(BMEL)
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