Blinde Passagiere: Fadenwürmer auf Reisen

Ein unscheinbarer Wurm aus Nordamerika könnte bald zu einer Gefahr für Brandenburgs Kiefernwälder werden. Noch konnte er in Brandenburg nicht festgestellt werden, doch Pflanzenschutzdienst und Forstverwaltung verstärken die Überwachung.

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Ein unscheinbarer Wurm aus Nordamerika könnte bald zu einer Gefahr für Brandenburgs Kiefernwälder werden. Noch konnte er in Brandenburg nicht festgestellt werden, doch Pflanzenschutzdienst und Forstverwaltung verstärken die Überwachung.

Der Kiefernholznematode (Bursaphelenchus xylophilus) gehört weltweit zu den gefährlichsten Kiefernschädlingen. Aus Nordamerika stammend wurde er zuerst in Asien und später in Portugal eingeschleppt, wo er 1999 entdeckt wurde. Trotz intensiver Bekämpfungsmaßnahmen, wie der Fällung von fünf Millionen Bäumen, konnte er in Portugal bisher nicht wieder ausgerottet werden.

Im September werden vermehrt Holzproben in gefährdeten Waldgebieten, die von den Pflanzenschutzämtern festgelegt wurden, untersucht. Das sind Kiefernbestände in einem Umkreis von fünf Kilometern an Orten, an denen Importholz gelagert wird. Diese könnten das erste Ziel möglicherweise entweichender Bockkäfer sein, die die Nematoden von Baum zu Baum übertragen.

Gefährliche Spuren in Verpackungsholz
Nadelholz (mit Ausnahme von Thuja) aus Portugal muss vor dem Export in andere EU-Länder gegen Nematoden und Bockkäferbefall behandelt werden. Trotzdem wurden in verschiedenen EU-Mitgliedstaaten wiederholt lebende Kiefernholznematoden sowie lebende Larven von Bockkäfern der Gattung Monochamus in Verpackungsholz nachgewiesen. Gelangen aus solchen Lieferungen mit Nematoden beladene Käfer ins Freie, würde der Kiefernholznematode in Brandenburg wahrscheinlich günstige Bedingungen vorfinden, da rund 80% der Wälder des Landes Kiefernbestände sind. (bra)

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