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bevh: Weniger Geld für nachhaltigen Konsum
Umso wichtiger wird es für Onlinehändler, gerade in schwierigen Zeiten die Kundinnen und Kunden mit niedrigschwelligeren Angeboten für ein ökologisches Einkaufen aufzufangen. Das zeigt der Vergleich zweier Momentaufnahmen unter Konsumenten jeweils in den Dezembermonaten der Jahre 2022 und 2020, die das Meinungsforschungsunternehmen Civey im Auftrag des bevh unter 1.000 Personen erhoben hat. Die Ergebnisse sind repräsentativ für Verbraucher in Deutschland, die in den Jahren 2022 und 2020 jeweils zu Weihnachten im Internet eingekauft haben.
Nachhaltigkeit derzeit weniger gefragt
Auf die Frage „Was ist Ihnen bei Händlern im Internet in Bezug auf Nachhaltigkeit besonders wichtig?“ (Mehrfachantworten möglich) antwortet im Dezember 2022 fast jede/r Zweite (46,5%) „gar nichts“. Zwei Jahre zuvor wollte nur knapp jede/r Dritte (32,5%) nicht auf Nachhaltigkeit achten. Entsprechend weniger Bedeutung schenken die Kunden aktuell der Minimierung ihres ökologischen Fußabdrucks: In der Gruppe der Kunden, die auf Nachhaltigkeit achten, wünschen sich 27,5% die „Verwendung nachhaltiger Verpackungen“ (2020 waren es 42,7%); 19,1% wünschen sich „mehr Transparenz der Warenherkunft und Lieferkette“ (2020 waren es 41,1% ) und 15,6% „Produkte aus nachhaltiger Herstellung“ (2020 waren es 34,5%). Am wenigsten Wert legen Online-Kunden mit 3,7% Zustimmung auf die Nutzung von Ökostrom (2020: 12,0% Zustimmung) und mit 9,3% auf „Transparenz der Produktionsbedingungen“ (2020: 30,1% Zustimmung).
„Nachhaltiges Einkaufen bleibt stark beeinflusst von den finanziellen Erwartungen der Menschen, wie der Vergleich unserer Momentaufnahmen zeigt. Wir dürfen aber nicht darauf warten, dass Verbraucherinnen und Verbraucher mehr Nachhaltigkeit nachfragen; wir müssen sie verstärkt anbieten, um den Handel zu verändern. Deshalb ist es wichtig, dass der Onlinehandel weiter vorangeht, um seine Geschäftsmodelle noch stärker auf ein grünes Fundament zu stellen“, erklärt Christoph Wenk-Fischer, Hauptgeschäftsführer des bevh.
Umweltschutz, solange es nichts kostet
Nachhaltigkeit zu wollen ist das eine – etwas dafür zu tun das andere. Deshalb wurde jeweils im Dezember 2022 und 2020 gefragt: „Welche Kompromisse würden Sie eingehen, um im Internet nachhaltiger einzukaufen?“ (Mehrfachantworten möglich). 39,4% der Befragten möchte aktuell „keine“ Kompromisse eingehen. 2020 war das nur die vierthäufigste Antwort (32,4%). Immerhin 24,3% der Kunden würde „funktionsfähige B-Ware bestellen“ (2020 waren es 34,0%), zumal sich mit gebrauchter Ware Geld sparen lässt; 17,1% würde „Mehrwegverpackungen nutzen“, eine Halbierung zu den 34% aus dem Jahr 2020; und 13,3% würde den „Versand von Waren allein in der Produktverpackung“ akzeptieren (2020: 25,0% Zustimmung).
Am wenigsten Verständnis zeigen Online-Kunden für einen „Aufpreis auf nachhaltige Verpackungen“ (2022: 6,5% Zustimmung). 2020 hätten das noch 23,2% der Kunden akzeptiert. Nur 11,5% und damit knapp jede/r Zehnte gibt separat (d.h. ohne Vergleichswert) an, dass er oder sie Retourenkosten akzeptieren würde.
Wenn nicht nachhaltig, was dann?
Danach gefragt „Was ist Ihnen beim Einkauf im Onlinehandel besonders wichtig?“ (Mehrfachantworten möglich), stimmt aktuell eine Mehrheit von 52,1% der Befragten für eine „einfache Abwicklung“, gefolgt von einer „schnellen Lieferung“ (50,8%), einen „niedrigen Preis“ (48,2%) und „Zuverlässigkeit“ (40,4%). „Nachhaltige Produkte“ sind im Vergleich dazu 7,8% der befragten Konsumenten wichtig.
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