Beerenobst: Superfoods aus der Region

Wer im Sommer Superfoods sucht, braucht nicht zu Importware greifen - sondern kann einfach Beerenobst aus der Region essen. Him- und Brombeeren haben im Rheinland von Juni bis Ende September Saison.

Obstbauer Markus Schmitt baut neben Äpfeln und Erdbeeren auf seinem Hof in Königswinter auch Brombeeren an. Bild: Herbert Knuppen.

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Sie enthalten viele Mineralstoffe, sind reich an Vitaminen und Antioxidantien: Solche Eigenschaften werden den sogenannten Superfoods, das sind Lebensmittel mit vielen wertvollen Inhaltsstoffen, zugeschrieben. Dazu zählen zum Beispiel Açai-Beeren, die oft in getrockneter Form aus Südamerika nach Deutschland importiert werden. Dabei finden sich auch direkt vor der eigenen Haustür Superfoods – zum Beispiel Himbeeren und Brombeeren aus dem Rheinland!

Matthias Sonntag baut seit 20 Jahren in Wachtberg-Fritzdorf Brombeeren und Himbeeren an. Er weiß: „Die Früchte sind sehr gesund“, sagt der Obstbauer. Himbeeren enthalten viele wertvolle Mineralstoffe wie Kalium, Calcium und Magnesium und sind reich an Vitaminen. Mit etwa 34 Kilokalorien pro 100 Gramm sind sie der perfekte Snack. Unterm Strich stärken Himbeeren die Abwehrkräfte und regen den Stoffwechsel an. Auch Brombeeren gelten als kleine Vitaminbomben: Sie enthalten viele Nährstoffe und haben einen hohen Betacarotinund Vitamin-E-Gehalt. Das ist gut für die Augen und schützt die Zellen. Außerdem enthalten die tiefvioletten bis schwarzen Beeren viele gesunde Anthocyane, also Pflanzenfarbstoffe. Sie sollen entzündungshemmend wirken und sogar vor Krebs schützen.

Him- und Brombeeren haben im Rheinland von Juni bis Ende September Saison. In der Produktion stellen sie die Obstbauern aber immer wieder vor Herausforderungen: „Brombeeren sind die Diven unter den Beerenobstsorten“, erklärt Markus Schmitt, der auf dem Sonnenberger Hof in Königswinter neben Äpfeln und Erdbeeren auch Brombeeren anbaut. „Brombeeren reagieren sehr empfindlich auf Wind und nassen Boden, insbesondere auf zu viel Regen. Schon kleinste Schwankungen in der Wasserversorgung reichen aus, und die Früchte reifen nicht richtig aus.“ Deshalb kommt für Schmitt nur der geschützte Anbau von Brombeeren, also im Folientunnel, infrage. Im Tunnel kann er die Wasserzufuhr genau und effizient regeln. Außerdem kann er darin Nützlinge einsetzen, die Schädlinge auf natürliche Art und Weise bekämpfen.

Auch Obstbauer Matthias Sonntag setzt auf geschützten Anbau. Er baut seine Himbeeren ausschließlich unter einem Foliendach an. „Um Risiken wie Frost, zu viel Regen und zu viel Sonneneinstrahlung in meinen Himbeerkulturen zu minimieren, ist eine Überdachung der Kulturen unumgänglich“, sagt er. „In einem regenreichen Jahr wie diesem hätte ich ohne Foliendächer keine Himbeeren ernten können. Sie wären durch den Regen alle noch am Strauch verfault.“

Der geschützte Anbau der Beeren kommt auch den Verbraucherinnen und Verbrauchern zu Gute, sind sich die beiden Obstbauern sicher. „Dank des Foliendachs ernte ich die Beeren erst dann, wenn sie optimal ausgereift sind. Die Frische schmeckt der Kunde“, sagt Sonntag. Sein Kollege Schmitt ergänzt: „Die Nachfrage nach Brombeeren aus der Region ist aber nicht nur wegen ihres aromatischen Geschmacks in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Die Verbraucher wissen auch: Die Obstbauern in der Region halten hohe Produktionsstandards ein, bieten faire Arbeitsbedingungen und können durch den geschützten Anbau den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln verringern.“ (RLV)

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