Am 29. und 30. August wird der Kreis Pinneberg erneut zum Treffpunkt von Baumschulern aus aller Welt. Mit etwa 300 Ausstellern ist die Baumschultechnik 2019 die größte Technikausstellung für Baumschulen in Europa. Es werden 6.000 - 8.000 Besucher erwartet.
Praxisvorführungen auf der Baumschultechnik. Bild: GABOT.
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Die Baumschultechnik 2019 wird wieder einmal zum Mekka der Branche. Beleg dafür sind diverse Neuheiten, die am Donnerstag, 29., und Freitag, 30. August, auf dem Gelände des Gartenbauzentrums in Ellerhoop vorgeführt werden und somit den Anspruch der "Baumschultechnik" als Leitmesse in der Baumschul-Welt unterstreichen.
Im Mittelpunkt der Fachmesse steht in diesem Jahr eine moderne und umweltschonende Baumschultechnik. Wie das Thema in den Betrieben umgesetzt werden kann, wird erneut anhand zahlreicher Praxisvorführungen gezeigt.
GABOT zeigt die Neuheiten der Messe in zwei Teilen:
Verfahren zur Bekämpfung vorhandener Unkräuter, inklusiv Wurzelunkräuter, mit Hilfe von 8000 V Gleichstrom. Mittels sogenannter Applikatoren wird der Strom in die Unkräuter geleitet. Zur Stromerzeugung befindet sich im Heckanbau des Trägergerätes ein zapfwellengetriebener Generator. Entsprechende Geräte für den Anbau am Schlepper bis ca. 3 m Arbeitsbreite stehen zur Verfügung. Weitere Geräte zur Streifenbehandlung für Obst-, Weinbau und Baumschulen sind in der Entwicklung. Fahrgeschwindigkeiten von 3-5 km/h sind möglich.
Grasskiller für Baumstreifen, Fa. Dröppelmann, www.droeppelmann.de
Das Gerät zerstört Unkraut durch Anwendung von kaltem Wasser mit ca. 1.000 bar Druck. Der Wasserstrahl dringt dabei ca. 3-6 cm in den Boden ein. Mittels einer elektro-hydrostatischen Steuerung schwenkt der Gerätekopf auch in die Baumreihe bei Alleebäumen. Pro Arbeitsmeter werden ca. 0,3 l Wasser benötigt. Es kann in einem Wassertank mit bis zu 2.000 l Wasser mitgeführt werden.
Die Fa. Robot Makers hat mit der Entwicklung des RowCropPilot neue Wege beschritten. Sie entwickeln keine neuen Arbeitsgeräte, sondern nutzen bewährte Technik anderer Hersteller wie z.B. von Aebi (www.aebi.at ) oder Damcon (www.damcon.nl ) und ergänzen sie mit ihrer Steuerungstechnik für das autonome Arbeiten. Dazu wird ein komplexer Laserscanner verwendet. Ein GPS-Signal, welches unter Baumbeständen häufig Probleme bereitet, ist nicht erforderlich. Das Gerät ist damit in der Lage eigenständig Mulch- oder Bandspritzapplikationen auszuführen.
Flunick - autonom arbeitender Geräteträger für Spezialkulturen, www.semesis.ch
Der Geräteträger, als Raupenfahrzeug konzipiert, wurde von Baumschuler Andreas Reichenbach aus der Schweiz (www.baumschulen-reichenbach.ch) gebaut. Die Spurweite ist variabel von 1,5 bis 2,5 m einstellbar. Ein Mindestreihenabstand von 50 cm sollte gegeben sein. Pflanzen bis zu einer Höhe von 2,3 m können überfahren werden. Als Antrieb stehen 2 unabhängig arbeitende 30 PS- Dieselmotoren zur Verfügung. Das Gerät verfügt über keinen Fahrersitz und wird nur mit einer Lenkkonsole gesteuert oder autonom über GPS. Alle Arbeiten, wie mechanische Unkrautbekämpfung, Düngung usw. können mit diesem Gerät ausgeführt werden.
DJI MG-1S Agras-Spezialdrohne für die Anwendung in Landwirtschaft und Gartenbau
Der Einsatz von Drohnen in Landwirtschaft und Gartenbau beschränkt sich bisher vorwiegend auf das Monitoring von Pflanzenbeständen. Professionelle Geräte mit ausreichender Tragkraft und Flugdauer stehen nur begrenzt zur Verfügung. Ein führender Spezialist für Drohnen im Agrarbereich ist der Hersteller DJI mit dem deutschen Vertriebspartner Solectric (www.solectric.de). Das Gerät DJI MG-1S AGRAS verfügt über eine Tragleistung von ca. 10 kg bzw. Liter Spritzbrühe bei einer Flugdauer von ca. 22 Minuten. Das Gerät kann z.B. mit Standarddüsen der Hersteller Teejet ausgerüstet werden. Dabei sind die jeweiligen, landesspezifischen Vorschriften zu beachten.
Automatische Steuerung von Arbeitsgeräten im Frontanbau für 3 Beete, Fa. Elco www.elco-machinebouw.nl und Schrauwen, www.s-m-z.com
Für die gleichzeitige Bearbeitung mehrerer Saatbeete/Verschulbeete ist für jedes Beet eine individuelle Steuerung erforderlich, da Abweichungen selbst bei Verwendung von GPS-gesteuerten Schleppern bei Aussaat oder Pflanzung bestehen. Mittels eines mechanischen Tasters wird ein Signal an einen Hydraulikzylinder übertragen, der das Arbeitsgerät steuert. Hackarbeiten oder Unterblattspritzungen für 3 Beete gleichzeitig sind damit erstmals möglich. Die Geräte der beiden Hersteller arbeiten nach dem gleichen Prinzip und werden daher hier gemeinsam vorgestellt.
Automatische Gehölzsortierung, Neuentwicklung von Fa. SMO, www.smo.be
Noch immer ist die Sortierung von Gehölzen eine der arbeitsaufwendigsten Tätigkeiten im Rahmen der Produktion. Praxisreife Geräte für Laubgehölze stehen derzeit nur von der Fa. Gejo-Grading (www.gejograding.nl) zur Verfügung. Die Verarbeitung von Nadelgehölzen ist noch nicht möglich. Neue Wege hat die Fa. SMO aus Belgien zusammen mit der Baumschule Sylva (www.sylva.be ), dem Pionier der Gehölzsortierung in Europa, beschritten. Der erste Prototyp arbeitet in der Baumschule und wird auf der Fachmesse vorgestellt. Das Gerät hat einen Platzbedarf von 12 x 15 m und kann lt. Aussagen des Herstellers mittels elektronischer Bildverarbeitung 4-6.000 Sämlinge pro Stunde nach Länge und Stärke sortieren.
Optimiertes Dämpfgerät von Mobildampf.de, www.mobildampf.de
Das schleppergezogene Gerät der Fa. Mobildampf.de zur Desinfektion von Saatbeeten arbeitet seit einigen Jahren erfolgreich in Baumschulen in Deutschland, der Schweiz und in Österreich. Am Ursprungsgerät für den Anbau am Schlepper wurde u.a. der große Wendekreis, teilweise mangelnde „Spurtreue“ und die Störanfälligkeit der Rüttelegge zur Vermischung des erhitzten Bodens bemängelt. Daher wurde das Gerät von den Firmen Mobildampf.de und Zorn Sondermaschinenbau (www.zorn-sondermaschinenbau.de) neu konzipiert und alle Schwachstellen beseitigt. Der bewährte Dampfkessel der Fa. MSD (www.moeschle.de) wird weiterhin verwendet.
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