Bad Zwischenahn: 1. IVG Branchentag Erden & Substrate

Mehr als 200 Vertreterinnen und Vertreter der deutschen und internationalen Substrat- und Erdenindustrie waren am 21. November 2024 ins Ammerland nach Bad Zwischenahn zum 1. IVG Branchentag Erden & Substrate gekommen. Dieser hat den Deutschen Torf- und Humustag mit einem zeitgemäßeren Namen abgelöst und unterstreicht damit seine allumfassende inhaltliche Ausrichtung.

1. IVG Branchentag Erden & Substrate. Bild: © IVG, Akka Fotografie.

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Zu Beginn der Veranstaltung diskutierten Vertreterinnen und Vertreter  aus Politik und Industrie in einer Talkrunde über die Rahmenbedingungen der Substratindustrie. Danach erhielten Expertinnen und Experten innerhalb eines Science Slams die Möglichkeit, ihre Forschungsfelder plakativ zu präsentieren. Zudem beleuchteten fachkundige Referentinnen und Referenten die Substratindustrie im Zeichen der Nachhaltigkeit.

„Wir freuen uns über den weiter wachsenden Zuspruch für unsere Veranstaltung“, zeigte sich Philip Testroet, stellvertretender Geschäftsführer beim IVG, rundum zufrieden. „Und ich denke, mit unserer Themenauswahl haben wir wieder den Nerv des Publikums getroffen, das zeigt auch die Vielfalt der teilnehmenden Unternehmen.“

Mit Spannung erwartet wurde eine Podiumsdiskussion mit vier Bundestagsabgeordneten, die sich aufgrund der aktuellen politischen Situation und in Anbetracht der anstehenden Bundestagswahl kämpferisch zeigten. Zu Gast waren Susanne Mittag (SPD), Christina-Johanne Schröder (Bündnis 90/Die Grünen), Albert Stegemann (CDU) sowie Dr. Gero Hocker (FDP). Diskutiert wurden Strategien, um den Anspruch und die Realität in der Produktion zu vereinen, welche Rahmenbedingungen sich ändern müssten und wie nachwachsende Rohstoffe gefördert und gezielt eingesetzt werden könnten. Die laufenden Forschungsprojekte erhielten Lob und es wurde festgestellt, das gesteckte Ziele nach gewisser Zeit auch evaluiert werden sollten. „Wir hoffen in der kommenden Legislatur auf eine größere Bereitschaft der Politik zur Kommunikation als zuletzt, damit unser Anliegen zur Harmonisierung der Torfreduktionsquoten auch umgesetzt werden kann“, kommentierte Testroet die Podiumsdiskussion.

Die Inhalte des Science Slams reichten vom Thema Torfmoosanbau und Paludikultur über Ideen zur verantwortungsvollen langfristigen Torfnutzung bis hin zur Frage, warum und wie sich Verbraucherinnen und Verbraucher für bestimmte Kultursubstrate entscheiden.

Thema Nachhaltigkeit im Mittelpunkt 

Im Mittelpunkt des anschließenden Programmblocks standen verschiedene Zertifizierungssysteme, die das Thema Nachhaltigkeit im Fokus haben. Katrin Jaeger von der Meo Carbon Solutions GmbH stellte mit „Horticert“ ein System zur Zertifizierung nachhaltiger Torfersatzstoffe vor. Anschließend erläuterte Cecilia Luetgebrune von Growing Media Europe das LCA-Projekt der europäischen Substratbranche. Jonas Buck von der Fachhochschule Erfurt ging wiederum auf die Ergebnisse aus dem Projekt TerÖko ein. „Unser Dank gilt allen Referentinnen und Referenten für ihre spannenden Vorträge sowie den zahlreichen Sponsoren, die an ihren Ständen in den Pausen zur Diskussion einluden“, so Testroet.

Die Veranstaltung beendete TV-Moderator und Wissenschaftsjournalist Thomas Ranft mit seinem Vortrag „Nachhaltigkeit ist eine Haltung – und Engagement!“. Er zog den Kreis zum Thema Klimaschutz über globale Zusammenhänge, die Bedeutung von grünem Strom hin zur Verantwortung jedes Einzelnen. Sein Fazit: Die Weltgemeinschaft müsse dringend aufhören „Dinge zu verbrennen“.

Der nächste IVG Branchentag Erden & Substrate wird am 6. November 2025 in der Wandelhalle in Bad Zwischenahn stattfinden.

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