AuGaLa: Landschaftsgärtner*innen schaffen grüne Lebensräume

Wenn man an Baustellen denkt, sieht man Steine vor sich, Mörtel, Stahl, Beton, Asphalt, Rohre und Leitungen.

Bei der Gestaltung der neuen Grünanlage wird auf die Gestaltungswünsche der Kunden eingegangen. Bild: AuGaLa.

Anzeige

Es tauchen Häuser, Brücken, Straßen ... vor dem inneren Auge auf, aber Gärten und Parks? Eher selten, dabei werden auch diese grünen Lebensräume auf Baustellen angelegt, mit Maschinen, verschiedenen Materialien und natürlich einem breiten Spektrum an Pflanzen und viel professionellem Handwerk. Denn Gärten und Grünanlagen wachsen nicht von Natur aus zu den Oasen heran, die uns ins Freie locken. Dahinter stecken viel Planung, Know-How und vor allem fachkundige Teams mit gut ausgebildeten Landschaftsgärtnerinnen und Landschaftsgärtnern.

Wie ein Garten entsteht

Zu Beginn existiert eine Idee und das Gespräch mit den Kundinnen und Kunden. Was ist gewünscht und realisierbar, welche Elemente sollen integriert werden, welche Pflanzen gefallen und passen zum Standort - gerade letzteres ist eine der Kernkompetenzen von Landschaftsgärtner*innen. Denn welche Gewächse sich für den gewünschten Platz anbieten, ist nicht nur reine Geschmackssache, sondern hängt auch von den Boden- und Lichtverhältnissen ab. Landschaftsgärtner*innen kennen sich im breiten Pflanzensortiment bestens aus. Sie wissen, welche Pflanzen sich für den neu geplanten Garten eignen, welche Arten zusammenpassen, wie sich Gehölze entwickeln, wie groß Bäume werden und wie viel Pflege die Pflanzen im Garten verlangen. Ein dichtes Staudenbeet beispielsweise braucht im Laufe der Jahre deutlich weniger Aufmerksamkeit als akkurate Formgehölze. Wichtig ist daher die Frage, was die Besitzenden bereit sind zu investieren - zeitlich und auch finanziell. Eine Kostenkalkulation der Anlage und bei Bedarf auch der später anfallenden Pflege gehören daher ebenso zu den Aufgaben der Expertinnen und Experten für Garten und Landschaft, wie die praktischen Tätigkeiten. Angefangen bei der Vermessung des Geländes über umfangreiche Erdarbeiten mit großen Maschinen wie Baggern und dem Verlegen von Rohren für Wasser oder Strom bis hin zum Pflastern von Wegen, dem Anlegen einer Mauer, dem Ausheben eines Teichs, der Anlage einer Terrasse und dem Setzen der Pflanzen. Dabei beweisen sie ihr breites Fachwissen zu verschiedenen Materialien ebenso wie ihren geschickten Umgang mit allerhand Maschinen und Geräten. Im Mittelpunkt bei all dem steht die Arbeit im Team, denn nur gemeinsam lassen sich die großen grünen Projekte realisieren.

Was man für den Job braucht

Natürlich bauen Landschaftsgärtnerinnen und Landschaftsgärtner nicht ausschließlich große, neue Gärten. Es hängt vom Betrieb und auch von den Aufträgen der Kundschaft ab, was auf der Arbeitsagenda steht. Manche Garten- und Landschaftsbau-Betriebe sind auf Privatgärten spezialisiert, es gibt aber auch viele, die sich dem Öffentlichen Grün verschrieben haben, also den städtischen Parks, dem Abstandsgrün entlang von Straßen, der Bepflanzung von Kreisverkehren oder den Bäumen in Alleen. Andere grüne Fachbetriebe haben sich auf die Begrünung von Dach- und Firmengärten spezialisiert. Manche Betriebe legen auch ihren Schwerpunkt auf die Pflege von Pflanzen, kümmern sich also um den Schnitt von Bäumen, Stauden, Gräsern, Rasenflächen, versorgen die Gewächse mit Nährstoffen und Wasser, füllen bei Bedarf entstandene Lücken im Beet auf und sorgen dafür, dass sich die angelegten Gärten im Laufe der Jahre gut entwickeln. Abhängig davon, was einem persönlich am meisten Spaß macht und wo die eigenen Fähigkeiten am besten zum Einsatz kommen, kann man sich als angehende*r Landschaftsgärtner*in also bewusst für einen Betrieb entscheiden und so aktiv den eigenen Berufsweg beeinflussen. Unabhängig von der späteren Spezialisierung erlernen natürlich alle jungen Frauen und Männer während der dreijährigen Ausbildung alle wichtigen Kompetenzen und erlangen Einblicke in jeden landschaftsgärtnerischen Bereich. Das ist möglich dank einer Kombination aus Berufsschule, Ausbildungsbetrieb und überbetrieblichen Lehrgängen. So wird eine qualitativ hochwertige, umfassende Berufsausbildung sichergestellt - die nach Tarif gut bezahlt wird. Ab dem ersten Juli 2024 verdienen die Auszubildenden im ersten Lehrjahr 1.060 Euro, im zweiten 1.180 Euro und im dritten 1.290 Euro pro Monat. Das zeigt, wie wichtig die Nachwuchskräfte für die boomende Branche und generell auch für die Gesellschaft sind. Denn Grün in den Städten wird immer wichtiger und Landschaftsgärtner*innen beweisen sich als die richtigen Akteure, um urbane Lebensräume schöner und angenehmer zu gestalten und die Städte und Gemeinden klimafest weiterzuentwickeln.

Für junge Frauen wie Männer, die Interesse an dem abwechslungsreichen Beruf haben, empfiehlt sich ein Praktikum in den Ferien. So kann man konkret herausfinden, ob die vielfältigen Aufgaben und Tätigkeiten zu den eigenen Fähigkeiten und Vorstellungen passen. (AuGaLa)

Neuen Kommentar schreiben

Kommentare (0)

Bisher sind keine Kommentare zu diesem Artikel erstellt worden.