LGS Ellwangen: Eichenprozessionsspinner unerwünscht

In Ellwangen verläuft die aktuelle Situation rund um den Eichenprozessionsspinner deutlich entspannter als in anderen Städten. Während in einigen Regionen die Schädlinge für große Probleme sorgen, gibt es in Ellwangen bislang keine größeren Befallsprobleme – auch nicht auf dem Gelände der bevorstehenden Landesgartenschau.

Die Landesgartenschau in Ellwangen wird am 24. April 2026 eröffnet.

Zwar wurde dort in einzelnen Bereichen ein leichter Befall festgestellt, doch die Tiere wurden umgehend abgesaugt, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Der Baubetriebshof plant zudem, bis zum Start der Landesgartenschau im kommenden April weitere prophylaktische Maßnahmen zu ergreifen, um die Situation weiterhin unter Kontrolle zu halten.

Johannes Maier, Werkleiter des Ellwanger Baubetriebshofs, sagt dazu: „Der Befall des Eichenprozessionsspinners in Ellwangen liegt in etwa auf dem Niveau der letzten Jahre. Einen sehr starken Befall, wie er derzeit beispielsweise im Raum Aalen zu beobachten ist, gibt es bei uns nicht. Wir kontrollieren sämtliche Bäume im Ellwanger Stadtgebiet regelmäßig und greifen bei Bedarf mit entsprechenden Maßnahmen ein, um die Situation bestmöglich im Griff zu behalten.“

Derjenige, der die rund 10.000 kartierten Bäume im Stadtgebiet und damit auch auf dem Areal der Landesgartenschau zu überprüfen hat, ist Baumkontrolleur Felix Rettenmeier, der ebenfalls dafür verantwortlich ist, festzustellen, ob bestimmte Bäume vom Eichenprozessionsspinner befallen sind. Er erklärt, dass auf dem Gelände der Landesgartenschau insgesamt 57 Bestandseichen im Fokus stehen, beispielsweise an der alten Jagstbrücke, am Schrezheimer Sportplatz und am neuen Fußweg nach Rotenbach. Ursprünglich war geplant, diese Bäume im vergangenen Mai mit sogenannten Nematoden zu behandeln. Das sind winzige, parasitäre Fadenwürmer, die auf natürliche Weise gegen die Schädlinge wirken, indem sie deren Larven befallen und abtöten. Leider war es wetterbedingt nicht möglich, diese Maßnahme durchzuführen. Da der Zeitraum für eine erfolgreiche Behandlung mit Nematoden sehr begrenzt, ist, konnte sie nicht nachgeholt werden.

Rettenmeier erklärt, dass vor Kurzem bei einer Kontrolle ein Befall an sechs Bäumen auf dem LGS-Gelände festgestellt wurde. Dabei handelte es sich um kleine Nester, die der Eichenprozessionsspinner in den Ästen gebaut hatte. Um die Situation schnell in den Griff zu bekommen, wurde eine Fachfirma beauftragt, die umgehend mit speziellen Geräten die Nester absaugte. So konnte sichergestellt werden, dass die Schädlinge entfernt werden und die Menschen weiterhin geschützt bleiben.

Der Baumkontrolleur erläutert, dass insbesondere die sechs Bäume, die kürzlich befallen waren, im kommenden Jahr mit Nematoden behandelt werden sollen. Da die Landesgartenschau am 24. April 2026 eröffnet wird, besteht nach seiner Einschätzung die Möglichkeit, die Maßnahme gerade noch rechtzeitig durchzuführen. Laut Rettenmeier werden die Fadenwürmer am besten abends aufgebracht, da sie nachtaktiv sind und am Morgen absterben.

Wie Stadtförster Michael Oblinger erläutert, ist der Eichenprozessionsspinner vor einigen Jahren durch den Klimawandel nach Baden-Württemberg gekommen. Ursprünglich stammt dieser Schädling aus wärmeren, südlichen Regionen, die für ihn ein ideales Habitat bieten. Er erklärt, dass der Eichenprozessionsspinner normalerweise mit Biozid bekämpft wird, wobei diese Vorgehensweise jedoch aus genehmigungstechnischer Sicht nicht immer ganz einfach umzusetzen ist. Im Wald wird laut Oblinger ohnehin großflächig keine Biozid-Behandlung angewendet, um die natürlichen Ökosysteme zu schonen und die Umwelt zu schützen.

Da der Baubetriebshof die Situation rund um den Eichenprozessionsspinner derzeit gut im Griff hat, rät Johannes Maier dazu, nicht in Panik zu geraten. Er empfiehlt vielmehr, ruhig und aufmerksam durch die Natur zu gehen und die Situation zu beobachten. „Es ist beispielsweise ratsam, keine Picknicks direkt unter Eichen zu veranstalten, um mögliche Begegnungen mit dem Schädling zu vermeiden“, so Rettenmeier. Insgesamt sollte man also gelassen bleiben und einfach vorsichtig sein, ohne übermäßig beunruhigt zu sein.

Der Eichenprozessionsspinner ist ein Schmetterlingsraupenart, die vor allem an Eichenbäumen vorkommt. Er ist bekannt für seine auffälligen Gespinste und die feinen, giftigen Haare, die er im Laufe seiner Entwicklung abwirft. Diese Haare können bei Menschen allergische Reaktionen oder Hautreizungen auslösen, was den Schädling gefährlich macht.

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