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WUR: Eröffnet Agroforst-Forschungseinrichtung
Lelystad erlebt mit dem Start der ersten groß angelegten (15 ha) multidisziplinären Forschungseinrichtung für Agroforstwirtschaft eine Premiere für die Niederlande. Dies ist eine Form des Mischanbaus, bei der Bäume und Acker- und Gartenbaukulturen auf demselben Grundstück angebaut werden. In Lelystad werden verschiedene Baumarten in Hecken gepflanzt, in Kombination mit jährlich wechselnden einjährigen Kulturen wie Kartoffeln, Getreide und Kohl. Die Forschungseinrichtung ist im Geschäftsbereich Open Crops angesiedelt. Hier befindet sich auch die Farm der Zukunft, ein Projekt, mit dem der WUR eng zusammenarbeitet. Heute wurden die ersten Bäume gepflanzt.
Das Agroforst-Experiment fügt sich in die Ziele des PPP Agroforestry ein, einem 4-jährigen Forschungsprogramm, in dem die WUR zusammen mit Ackerbauern und der Wirtschaft die Möglichkeiten der Agroforstwirtschaft in den Niederlanden untersucht:
- Bodenfruchtbarkeit
- CO2-Sequestrierung im Boden
- Artenvielfalt
- Schatten für Feldfrüchte in Zeiten extremer Trockenheit und Hitze
- Attraktive Landschaft
- Krankheits- und Schädlingsbekämpfung
- Zusätzliches Einkommen für Landwirte aus Nüssen, Früchten und Holz
Landwirte eng eingebunden
Die neue Forschungseinrichtung wird es Forschern verschiedener Fachrichtungen ermöglichen, die Anwendbarkeit der Agroforstwirtschaft in den Niederlanden zu erforschen. Agroforstbauern werden eng in die Forschung eingebunden. Ziel ist es, Antworten auf Fragen zu finden wie: Welche Wechselwirkungen finden zwischen Baumkulturen und Ackerkulturen statt? Welche mikroklimatischen Auswirkungen haben Baumkulturen in einer offenen Polderlandschaft? Was sind die Auswirkungen auf die Artenvielfalt und den Boden? Wie sind die wirtschaftlichen Perspektiven für Baumkulturen (in diesem Fall Haselnuss) in einem Ackerbausystem?
Haselnuss-Hecken
Bei dem Experiment handelt es sich um einen Abstandstest: Eine Reihe von Bäumen wird in unterschiedlichen Abständen gepflanzt. Zunächst werden biodiverse Hecken gepflanzt, die aus schnell wachsenden Baumarten bestehen (Schwarzpappel, Schwarzerle, Flattertief und Weißweide). Im nächsten Jahr wird eine zweite Baumreihe, die ausschließlich aus Haseln besteht, direkt neben den Hecken gepflanzt. Wenn die Haselhecke nach einigen Jahren ausgewachsen ist, werden die Heckenpflanzen sukzessive entfernt und die Haselnüsse bleiben stehen. So wird ein schrittweiser Übergang von einer biodiversen Hecke zu einer Reihe von Nusssträuchern geschaffen. Diese Vorgehensweise ist vorteilhaft, da die Nusssträucher in der Entwicklungsphase geschützter werden und die schnell wachsende Hecke bereits in den ersten Jahren Forschungsdaten liefert.
Forschungsmöglichkeiten
Die Agroforst-Langzeitforschungsanlage eignet sich für Langzeitforschung zu vielen weiteren Themen, wie z.B. Resilienz und Anpassungsfähigkeit an extreme Wetterbedingungen, Kohlenstoffbindung und Auswirkungen auf Krankheits- und Schädlingsbekämpfung. Die Anlage wird mit Sensoren ausgestattet, um Daten über (Mikro-)Klima, Wind(geschwindigkeit) und Bodenbedingungen (Bodentemperatur und -feuchtigkeit) zu sammeln. (WUR)
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