Weihenstephan: Prof. Dr. Gerlach verabschiedet

Nach 49 Semestern Lehrtätigkeit in den Fachgebieten Botanik und Pflanzenschutz verabschiedete sich Professor Dr. Wolfgang W. P. Gerlach am 30.9.2012 in den Ruhestand.

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Nach 49 Semestern Lehrtätigkeit in den Fachgebieten Botanik und Pflanzenschutz verabschiedete sich Professor Dr. Wolfgang W. P. Gerlach am 30.9.2012 in den Ruhestand.

Seit seiner Berufung im Frühjahr 1988 lehrte Prof. Dr. Gerlach an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf. Er übernahm die Leitung des Instituts für Botanik und Pflanzenschutz, bis das Institut im Jahr 2002 im Rahmen der Umstrukturierung zur Forschungsanstalt für Gartenbau in das neu geschaffene Institut für Gartenbau integriert wurde.

Prof. Gerlach initiierte zahlreiche Projekte und schloss diese erfolgreich ab. Innovativ war sein Engagement für den Einsatz der In-Vitro-Kultur im Pflanzenschutz, wie z.B. die Bekämpfung des Befalls mit Blattnematoden. Besonders zu erwähnen ist die Virusfreimachung und In-vitro-Vermehrung des Bayerischen Meerrettichs sowie die Klärung weiterer Pflanzenschutzfragen an dieser Kultur.

Die Bestimmung und Sammlung von unzähligen Erregern und Schädlingen an Stauden resultierte unter anderem in das von ihm veröffentlichte bildreiche Kompendium über „Krankheiten und Schädlinge an Stauden“ und fand Zusammenfassung in Form einer CD-ROM.

Weitere Projekte betrafen Krankheiten und Schädlinge an Orchideen, die Reduzierung des Trauermückenbefalls bei Topfpflanzen sowie die Identifizierung von Krankheitsursachen bei Johanniskraut.

In vielen Vorträgen zeigte er mögliche Bekämpfungsmethoden auf und versuchte, bestehende Irrtümer zu beseitigen; wie z. B. die Identifizierung des tropischen Erregers Phytophthora tropicalis als neue Ursache der Cyclamenwelke anstatt von Fusarium oxysporum. Bei seiner Arbeit war Prof. Dr. Gerlach stets die Nähe zur Praxis wichtig. Er hielt intensiven Kontakt zu den Beratungsringen und hatte immer ein offenes Ohr für die akuten Pflanzenschutzproblemen in den Betrieben. Die außerordentlich gute Zusammenarbeit mit den Kollegen der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft ermöglichte in vielen Fällen genaue Erregerbestimmungen und damit die richtigen Diagnosen.

Sein umfangreiches Wissen nutzte er, um den Studierenden einen abwechslungsreichen und praxisnahen Unterricht zu bieten. „Was man selbst untersucht hat, bleibt besser im Gedächtnis“, nach diesem Motto gestaltete er seine Lehre und bereitete die Studierenden auf den Alltag nach der Hochschule vor. Diese Erfahrungen flossen auch in die Weiterbildung ein. Im „Fachseminar Pflanzenschutzberatung“ findet seit mittlerweile 15 Jahren ein intensiver Austausch mit anderen Fachkollegen statt. Diese Veranstaltung, viele interdisziplinäre Projekte, lehrreiche Praktika sowie die intensive Betreuung von Diplom- und Bachelorarbeiten von Studierenden wären sicherlich nicht möglich gewesen ohne die engagierte Unterstützung seines Teams der Arbeitsgruppe Pflanzenschutz. Ein besonderes Interesse von Prof. Dr. Gerlach gilt den tropischen gartenbaulichen Kulturen. Dies geht auf die ihn sehr prägenden Tätigkeiten in verschiedenen tropischen Ländern vor seiner Berufung nach Weihenstephan zurück. So verbrachte er nach seinem Studium und der Promotion in den USA, viele Jahre in Syrien, West-Samoa und auf den Philippinen, wo er mit Problemen der tropischen und subtropischen Landwirtschaft konfrontiert wurde. Diese Erfahrung nutzte er für die Lehrveranstaltung „Tropischer Gartenbau“ und brachte den Studierenden die wichtigsten Obst-, Gemüse- und Plantagenkulturen der Tropen und Subtropen nahe. (Weihenstephan)

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