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Uni Hohenheim: Stärkt Forschung zu Agri-Photovoltaik
Auf der Versuchsstation Ihinger Hof in Renningen wird die erste Pilotanlage im Rahmen der baden-württembergischen „Modellregion Agri-Photovoltaik“ errichtet, die sich intensiv mit den Auswirkungen dieser Technologie auf den Ackerbau beschäftigt. An der Forschung werden viele verschiedene Fachbereiche der Universität beteiligt sein, um die ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Aspekte dieser innovativen Technologie zu erfassen.
Agri-Photovoltaik (Agri-PV) ist eine vielversprechende Lösung für zwei große globale Herausforderungen: die Sicherung der Nahrungsmittelproduktion trotz Klimawandels und den Übergang zu erneuerbaren Energien. Mit Agri-PV können landwirtschaftliche Flächen gleichzeitig zur Erzeugung von Nahrungsmitteln und Solarstrom genutzt werden. Dies bietet Agrarbetrieben zudem eine zusätzliche Einnahmequelle.
Studien haben bereits gezeigt, dass Agri-PV zahlreiche positive Effekte haben kann. So bieten die Anlagen Schutz vor Frost, Hagel und zu starker Sonneneinstrahlung, reduzieren den Einsatz von Pestiziden und senken die Wasserverdunstung, wodurch mehr Wasser für die Pflanzen verfügbar ist. Allerdings reduziert die Installation von Solarpaneelen über der Anbaufläche auch die Sonneneinstrahlung, was je nach Kultur positive oder negative Auswirkungen haben kann.
Unter Leitung von Jun.-Prof. Dr. Andreas Schweiger vom Fachgebiet Pflanzenökologie der Universität Hohenheim möchten die Forschenden herausfinden, wie Agri-PV-Anlagen das Wachstum und den Ertrag verschiedener Pflanzen beeinflussen, wie sich die veränderten Lichtverhältnisse auf Schädlinge und Krankheiten auswirken und welche ökologischen Folgen es gibt. Außerdem soll untersucht werden, wie Agri-PV die Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren beeinflusst und welche Auswirkungen dies auf die Energie- und Nahrungsmittelproduktion sowie auf die Einkommenssituation der Landwirte hat.
Die geplante Anlage wird aus Solarpaneelen bestehen, die in fünf bis sechs Metern Höhe auf Ständern über landwirtschaftlichen Flächen angebracht werden. Durch eine modulare Bauweise kann die Anordnung der Paneele nach einigen Jahren verändert werden, um neue Fragestellungen zu erforschen. Das Land Baden-Württemberg fördert den Bau der Anlage mit 600.000 Euro, die damit zu den „Schwergewichten der Forschung“ in Hohenheim gehört. (Uni Hohenheim)

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