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Studie: Deutsche vertrauen Bauernhof und Wochenmarkt
Wenn in der kommenden Woche Bio-Fachleute und Ernährungsspezialisten aus aller Welt im mittelfränkischen Nürnberg zusammenkommen, dann öffnet die BIOFACH als Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel ihre Türen. Wo mehr als 2.500 internationale Aussteller auf rund 47.000 Quadratmetern erfolgreiche Ideen und Neuheiten präsentieren, sprechen Experten auch über aktuelle Entwicklungen und Markttrends. Denn: Obwohl im Jahr 2019 mehr als drei Viertel der Bundesbürger kaum bis nie im Bio-Supermarkt einkaufen (76,7%), vertraut etwa jeder Zweite dem Bio-Laden (51,6%) in puncto sichere Lebensmittel. Das geht aus einer bevölkerungsrepräsentativen Studie des Hausgeräteherstellers ritterwerk unter 1.000 Deutschen hervor. „So ergibt sich ein widersprüchliches Bild beim Verbraucherverhalten: In Sachen Moral, Vertrauen, Gesundheit und Geschmack verhalten sich Konsumenten anders, als sie eigentlich denken“, sagt Michael Schüller, Geschäftsführer des Hausgeräteherstellers ritterwerk mit Blick auf die Studien-Ergebnisse.
Deutsche kaufen Lebensmittel im Jahr 2019 generell am häufigsten im Supermarkt: So erwerben drei Viertel dort ihre Nahrungsmittel am häufigsten (74,8%). Auf Rang 2 folgt der Einkauf im Discounter (65,5%) und auf Rang 3 das Selbstbedienungs-Warenhaus (22,9%). Der reine Bio-Supermarkt (Fachmarkt) wird bisher nur von 6,5% der Deutschen angesteuert, was durchaus auf Wachstumspotenzial hindeutet. Bei der Frage nach dem Vertrauen in Lebensmittelgeschäfte zeichnet sich ein paradoxes Bild ab, das dem tatsächlichen Kauverhalten der Deutschen widerspricht. In Sachen sichere Lebensmittel sehen die Deutschen den Bauernhof (75,0%) auf Platz 1, gefolgt vom Wochenmarkt (69,3%). Mehr als jeder Zweite (51,6%) verlässt sich auf den Bio-Supermarkt, obwohl dort nur 6,5% tatsächlich einkaufen. Ganz anders hingegen beim Discounter, bei dem die Deutschen laut Erhebung mehrheitlich einkaufen: Nur 38,7% glauben an die Lebensmittelsicherheit seiner Waren.
Eine Ursache dafür kann die Preisfrage sein: Laut der Erhebung achten 75,7% beim Lebensmittelkauf häufig auf den Preis. Gleichzeitig würden 57,7% wertiger in Bezug auf Bio, Craft Food und regionalem Essen einkaufen, wenn Geld keine Rolle spielte. „Außerdem zeigt ein genauer Blick darauf wiederum, dass der Bio-Boom längst ein Massenphänomen ist. Bio und Discounter schließen sich schon lange nicht mehr aus, da Discounter im Kampf um Klientel und Marktanteile längst nachgezogen und ihr Sortiment auf Bio angepasst haben“, ergänzt Schüller.
16% kaufen Obst und Gemüse auf dem Wochenmarkt
Für Obst und Gemüse gehen zwei Drittel der Deutschen ebenso am liebsten in den Supermarkt (66,6%), jeder Zweite entscheidet sich für den Einkauf im Discounter (55,4%). Am dritthäufigsten kaufen die Deutschen Obst und Gemüse am Bauern- und Wochenmarkt ein (15,6%). 6,6% der Deutschen schließen sich mittlerweile dem Trend zu Obst- und Gemüsekisten an. Immerhin 10% nehmen den Weg auf sich, um direkt beim Erzeuger einzukaufen. „In einer immer globalisierteren Welt mit kaum mehr nachvollziehbaren Warenströmen und Konzentrationsprozessen auf wenige Großhändler oder Versandplattformen, fragen sich Konsumenten zunehmend, wie sie durch ihr Einkaufsverhalten die lokale Wirtschaft vor Ort stärken können“, sagt Schüller, dessen Unternehmen ritterwerk seit mehr als 100 Jahren „made in Germany“ produziert und ebenfalls von dieser Entwicklung profitiert.
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